Warum wird immer noch gegen die AfD regiert?
Die AfD ist ja inzwischen die zweitstärkste Partei in vielen Umfragen und gewinnt viele Wahlen.
Wenn man sich das Wahlprogramm der AfD durchliest, klingt es vernünftig und gut.
Wieso stellen sich dann die anderen Parteien gegen die AfD? Gefällt denen die Ideologie nicht? Wenn man immer gegen die AfD ist, ist man ja auch gegen ungefähr 20 Prozent der deutschen Bürger.
Das Ergebnis basiert auf 46 Abstimmungen
5 Antworten
Die anderen Parteien im Bundestag sind halt der reinste Kindergarten. Für mich die einzig wählbare Partei.
Erstmal sind das nur Umfragen. Die zählen nicht, es muss schon richtig gewählt werden.
Zweitens reicht es nicht, das Wahlprogramm einer Partei zu lesen, man muss sich schon richtig mit ihr auseinandersetzen: mit den Persönlichkeiten, ihrer Sprache, ihre Handlungen, wen sie ansprechen usw. Dann erst bekommt man ein Bild davon, wofür die Partei wirklich steht, denn Papier, auch elektronisches, ist geduldig.
das Wahlprogram ist nicht "vernünftig und gut", es ist fremdenfeindlich, erzkonservativ und dient nur dazu, Reiche auf Kosten des Mittelstandes reicher zu machen.
Auch wenn 20% der Deutschen für dieses unseligen Haufen Stümper sind, bedeutet Demokratie dennoch, dass man sich Regierungsverantwortung erarbeiten muss bzw. Mehrheiten zum Regieren zusammen kommen müssen. Und wenn andere nicht mit diesen Menschen koallieren möchten, ist das hinzunehmen. Das ist gelebte Demokratie, wenn es auch unseren bräunlichen Freunden und ihren Fans nicht gefällt.
Umfragen sind keine Vorhersagen. Lediglich ein Stimmungsbild in der Bevölkerung. 2018 lag die AfD bei 18 %, 2021 bei den Wahlen unter 11 %.
Das Wahlprogramm ist eine einziges ideologisches Konstrukt, das so umgesetzt, unseren Wohlstand schlimmer gefährden würde, als die Grünen es jemals machen könnten. Siehe EU-Austritt.
Parteien stellen sich aus 2 Gründen gegen die AfD:
- Ist ein nicht unerheblicher Teil der AfD rechtsextrem. Das Programm ist das eine, die Aussagen einzelner Parteimitglieder das andere: Es werden neonazistische Ausdrücke und Begriffe verwendet, Nazi-Parolen gebrüllt und ein ideologischer Kulturkampf vorangetrieben. Wer möchte mit solchen Leuten bitte regieren?
- Würde man den 1. Punkt ausblenden, gibt es bei Grundpositionen erhebliche Disparitäten: Einstellung zur EU, NATO und Russland. Wenn man sich selbst da nicht einig ist, wie soll das in anderen Punkten gehen.
Das zeigt letztendlich, dass jede Stimme, die der AfD gegeben wird, nur zu einer weiteren SPD-Beteiligung an der Regierung führt. Die AfD ist und bleibt solange nicht koalitionsfähig, bis sich der gemäßigte Teil der AfD, den man durchaus als bürgerlich-konservativ bezeichnen kann, tatsächlich durchsetzt. Vielmehr müsse man - sollte man eine rechtere Regierung wollen - die Stimme der FDP, den FW, Bündnis Deutschland oder der Gerüchten zufolge in den Startlöchern stehenden konservativen Zusammenschluss aus konservativen CDUlern und gemäßigt-liberalen AfDlern geben.