Warum wird Grundschule unterschätzt?
Ich studiere Lehramt und da es grad Lehrermangel gibt, wurde ich letztes Jahr aufm Gymnasium eingesetzt ( auch mein Studiengang). Dieses Jahr wurde ich an einer Grundschule eingesetzt.
Katastrophe wie nervig die sind!!!! Gymnasium war um einiges entspannter. Ich werde auch bald nach fragen, ob ich an einer anderen weiterführenden Schule darf.
Warum wird immer so daher geredet das Grundschule so einfach geht etc ? Ich hab das Gefühl ich krieg eine Psychose.
2 Antworten
Vielleicht bist du für das Unterrichten von kleinen Kindern nicht geeignet. Manche Lehrer kommen mit jungen Kindern besser zurecht, manche mit älteren Kindern /Jugendlichen. Ist eben so.
Ich denke, wer es mal live erlebt hat, wird die Tätigkeit der Lehrkräfte in Grundschulen definitiv nicht unterschätzen! Es ist eine hochgradig herausfordernde Tätigkeit.
Auch wenn der Stoff "einfach" wirkt, so ist es dann eben doch keineswegs trivial, Kindern diesen Stoff auch so zu vermitteln, dass damit solide Grundlagen gelegt werden, auf denen der weitere, inhaltlich anspruchsvollere Stoff erlernt werden kann.
Zudem gibt es in der Grundschule noch keine Selektion - dort sitzen ALLE Kinder gemeinsam, völlig ungeachtet ihrer Herkunft, Vorkenntnisse, Fähigkeiten, Interessen und so weiter. Dank Lehrermangel inzwischen leider oft fast 30 Kinder in einer Klasse. Und da sollen die Lehrkräfte dann bitte einen so differenzierten Unterricht machen, dass jedes dieser 30 Kinder "dort abgeholt wird, wo es steht" und entsprechend seiner Stärken und Schwächen individuell gefördert und gefordert wird - muahahaha....
Diese große Diversität zeigt sich dann auch in der Elternarbeit. Auch da gibt's alles an Eltern, was man sich denken kann - von der Helikoptermama bis hin zu Fällen von Vernachlässigung und Missbrauch. Im blödesten Fall muss man also die einen Eltern davon abhalten, sonntags anzurufen, um Extraaufgaben für das Kind zu verlangen, damit der "hochbegabte" Nachwuchs doch bitte seinen "überragenden" Fähigkeiten entsprechend gefördert wird, während man am Tag darauf einen Termin mit Mitarbeitenden vom Jugendamt hat, um mit denen über den Verdacht auf Kindeswohlgefährdung bei einem anderen Kind zu sprechen...
Es ist also wirklich kein zu unterschätzender Beruf! Und dass die Kids in dem Alter noch sehr bewegungsfreudig sind und manchmal das mit der Konzentration noch nicht so ganz raus haben, ist echt der harmloseste Teil dabei ;). Und ja, es ist meiner Ansicht nach eine himmelschreiende Ungerechtigkeit oder fast schon ein Skandal, dass Lehrkräfte an Gymnasien deutlich besser bezahlt werden als die an anderen Schulformen (trifft ja z. B. auch auf Haupt- und Realschulen zu...). Meiner Ansicht nach ist das durch absolut gar nichts zu rechtfertigen.