Warum will man Kinder?
Hallo.
Ich muss zugeben, ich kann Kinder einfach nicht ausstehen.
Seit kleinauf wollte ich selbst nie Kinder haben & bin immer gereizt um die herum. Was ist bitte so toll daran?
Und man will mir sagen Eltern werden nicht durch ihre Kinder verrückt? Natürlich hat das auch was mit Erziehung zu tun, wer bitte will aber Kinder in solch eine Welt noch setzen, wieso?
Es ist stressig, nervtötend etc.
Es ist ernsthaft normal, dass sich das erwachsene Menschen geben wollen, Nächte wegen denen nicht schlafen zu können? seine eigene gesundheit ruinieren bzw. seinen schlafrythmus wegen sowas?
hätte viel mehr bespiele ich denke das genügt für den Anfang.
Bitte liefert gute Argumente dagegen (wenn es überhaupt welche gibt, weil das bezweifle ich)
oder stimmt evtl. mit argumenten bzw. eure erfahrungen zu.
(ich will hier keine hatewelle 😘)
9 Antworten
Zuerst mal: andere Kinder sind immer schlimmer als die eigenen. 😉
Außerdem kann man sich alles schlecht reden, wenn man sich nur die unschönen Seiten anguckt. Genauso wie man nicht nur die guten Aspekte sehen darf.
Trotzdem gibt es natürlich auch schöne Seiten. Es wird keinen Menschen in deinem Leben geben, zu denen du eine engere Verbindung haben wirst als zu deinen eigenen Kindern. Im Normalfall, wenn du nicht ganz viel falsch machst, werden sie dir bedingungslose Liebe geben.
So Dinge wie schlaflose Nächte, müffelnde Windeln oder Geschrei sind natürlich anstrengend, das ist ja aber nur in den ersten Jahren so. Je älter dein Kind wird, desto mehr Freiheiten hast du ja wieder. 🙂
Außerdem kommst du vielleicht auch mal an einen Punkt im Leben, an dem du dich nicht nur selbst siehst oder etwas weitergeben möchtest.
Ist natürlich ganz individuell. Ich persönlich lasse mich von niemandem lieber verrückt machen als von meinen zwei Kleinen. 🙂
Sinnvollster Punkt: wenn niemand Kinder haben wollen würde, gäbe es uns schlichtweg nicht mehr :)
Aber auch darüber hinaus, ja Kinder können anstrengend sein und das über viele nächte und Jahre... Dazu kosten sie auch noch viel viel Geld. Sie können aber noch viel mehr sein und einem viel zurückgeben.
Allein das Lachen eines kindes ist es manchmal schon. Auch die liebe die sie einem Zeitweise entgegenbringen. Hat man eine gute Beziehung zu den Kindern, werden sie einen vielleicht im Alter pflegen oder zumindest besuchen wenn man dann selbst als alte Person anstrengend und nervig wird
Kinder bringen Kreativität und positivität. Davon bräuchten wir alle einfach Mal so viel mehr. Sie schaffen es zwischendurch auch einfach Mal, das Kind in einem selbst wiederzuerwecken. Ohne wären wir wahrscheinlich alle nur noch depressiver als wir sowieso schon sind. Immerhin tragen sie deutlich zur eigenen Charakterveränderung bei.
Und zum Thema in diese Welt setzen... Die Kinder sind es, die am Ende eine entsprechende Veränderung für die Zukunft herbeiführen können, um die Welt besser zu machen
Was ist bitte so toll daran?
- bedingslose Liebe - Kinder lieben dich einfach weil du ihre Mama und Papa bist. Denen sind deine Macken egal, ob du hübsch oder hässlich bist. (zumindest bis zum Teenager Alter ;-). Es gibt nichts schöneres wenn dein Kind sich zu dir her kuschelt und sagt " ich hab dich lieb"
- es gibt sehr viele erste Momente die man sonst nie erlebt. erstes Mal Mama sagen, die ersten Schritte, der erste Schultag, das erste selbst geschriebe Wort etc. Das Leben von uns Erwachsenen ist oft eher vom Alltag geprägt, Kinder durchbrechen den monotonen Alltag
- Das Kinderlachen - es gibt nichts schöneres. Wenn ich meinem Mann etwas schenke das er sich gewünscht hat freut er sich natürlich. Aber es ist keine grenzenlose Freude. Bekommt das Kind etwas was es sich schon lange gewünscht hat dann freut es sich offen. es lacht, hüpft und zeigt offen seine Gefühle. Da freut man sich als Schenkender auch richtig darüber.
oder bei Ausflügen: Die Freude wenn das Kind mit einem Fahrgeschäft fährt und vor Freude kreischt - ist zuckersüß. ich fahre auch gerne damit - aber man merkt es mir sicher nicht so an.
Und man will mir sagen Eltern werden nicht durch ihre Kinder verrückt?
kommt drauf an was du unter verrückt verstehst? Als ernsthafter Erwachsener balanzierst du sicher nicht bei einer Wanderung auf einem Balanzierpfad der neben dem Wanderweg ist. Mit Kind darfst du aber auch mal kindisch sein und tust das. Oder auf Spielplätzen - ein riesiger Rutschenturm. Würdest du das als Erwachsener ohne Kind rauf klettern und ruschen - auch wenn du es könntest? Eher nicht, ist einem zu peinlich. Man ist ja groß und Erwachsen. Mit Kind? Kein Problem. Man muss ja dem Kind rauf helfen oder mut zursprechen oder es traut sich nicht alleine rutschen...
wer bitte will aber Kinder in solch eine Welt noch setzen, wieso?
in was für eine Welt? Meine Oma/Opa haben einen Weltkrieg miterlebt und die Nachrkriegszeit. Meine Eltern sind zu 6 (in einem 5 Personen Auto) + das Gepäck für 5 Leute mitsamt Bettwäsche, Kochtöpfe etc. in den Urlaub nach italien gefahren. Die Autos hatten so wenig PS dass die wie die über den Pass gefahren sind alle aussteigen mussten und zu Fuß rauslaufen. Für die war das ein abenteuer - heutzutage würden man solche Leute als Arm bezeichnen.
den Kindern geht es heutzutage eigentlich ganz gut.
Es ist stressig, nervtötend etc.
ja Kinder können das auch sein - aber der Arbeitskollege und der Chef ja genauso... es gibt wie überall nicht nur tolle Momente. Alles hat auch negative Seiten.
Es ist ernsthaft normal, dass sich das erwachsene Menschen geben wollen, Nächte wegen denen nicht schlafen zu könne
wollen nicht - aber müssen halt. und so blöd es klingt: man gewöhnt sich daran. Genauso wie man sich daran gewöhnt um 2 Uhr jeden Tag aufzustehen weil um 3 die Schicht beginnt. Das gute daran ist, das man weiß, dass bei Kindern das irgendwann mal besser wird - die Schicht wird aber immer um 3 Uhr anfangen.
eine eigene gesundheit ruinieren bzw. seinen schlafrythmus wegen sowas?
den Schlafrythmus passt man halt an und dann ist das auch nach einiger Zeit der normale Schlafrythmus. Man geht halt dann nicht um mitternach ins Bett sondern eher um 21-22 Uhr da man einkalkuliert, dass man halt in der Nacht auch mal aufstehen kann. dazu ist das oft aufstehen eh meistens nur in der Zeit wo man mit Kind eh noch zu Hause ist. In dem Alter schlafen die auch unter Tags noch viel - und dann legt man sich in der Zeit halt auch selber zum Schlafen hin.
Das kann man ca. vergleichen mit jemanden der eine Nachtschicht hat - der schläft dann halt auch unter Tags
Bekomm einfach keine.
Ist auch echt nicht bös gemeint.
Ich wollte auch richtig und ausführlich beantworten, was das füe mich bedeutet - aber es klingt mir anhand deiner Fragestellung als hättest du dein Urteil über deine Zukunft (total legitim) und über Menschen mit Kindern sowie Kinder im Allgemeinen bereits gefällt.
ja stimmt, meine Meinung steht schon. wollte nur mal so sehen was andere so meinen. Aber alles gut ich nehms dir nicht böse.
Es ist ernsthaft normal, dass sich das erwachsene Menschen geben wollen
Ja wollen sie. Und das liegt sehr oft am Gesellschaftsdruck. Dafür sorgen Haltungen in der Gesellschaft. Als Mann musst du ein Haus bauen, heiraten und Kinder zeugen. Als Frau musst du Kinder bekommen, ansonsten bist du keine vollwertige Frau und egoistisch. Menschen mit Kindern werden auch noch gefördert. Wenn du Kinderlos bist und unverheiratet wirst du kräftig zur Kasse gebeten. Du hast die höchsten Abgaben von allen und musst dir dennoch dann das Gemotze von denen antun, welche schon geworfen haben.
Du darfst nicht sagen als Frau, dass du kein Kind willst. Ansonsten bist du nicht teil der Norm. Man lastet es der Frau an wenn sie sich gegen Kinder entscheidet. Karrieregeil ist eins der freundlicheren Wörter, welche man dann hört.
Als Mann ist das nur halb so schlimm, weil du ja mit mehreren poppen kannst und auch hier und da Kinder in die Welt setzen kannst. Du musst dich nicht mal drum kümmern.
Ich habe mich gegen eigene Kinder entschieden, obwohl ich Kinder mag. Ich bin dafür Erzieherin geworden. Und wenn ich die Eltern und Kinder heute so sehe sage ich mir, ich habe alles richtig gemacht. Der Staat spart sich an den Kindern einen ab, die Sesselpädagogen testen immer mal wieder neue Theorien aus, was wichtig und gut fürs Kind ist und gleichzeitig geht Pisa weiter den Bach runter. UNd und und.... irgendwas ist ja immer.
Es hatte auch 2 Gründe warum ich mich dagegen entschieden habe. Einmal wegen meiner Vergangenheit und einmal wegen einer Behinderung die bei den Männern in unserer Familie vorhanden ist.
Fangen wir mal mit der Vergangenheit an. Meine Eltern waren zeitlebens auf Sozialhilfe angewiesen. Ein Fehler in ihren 20gern führte zu einem Leben in Pump und Armut. Wir sind von einer Kaschemme in die nächste gezogen. Schulbücher waren selten bis nie vorhanden da das Geld für die Kauf nicht vorhanden war. Ich musste Kleidung von verstorbenen Tragen, welche die Verwandten in die städtische Altkleiderkammer gegeben haben. Meine Mutter nähte Omaröcke und Rüschenblusen um, damit ich zumindest in ordentlicher Kleidung in die schule konnte. Ich wurde regelmäßig verkloppt. Ich habe mir mit 14 ernsthafte Gedanken gemacht, ob ich Kinder haben will. Zu dem Zeitpunkt fing meine Periode an. Ich habe mir damals gesagt, wenn du älter bist und kein Geld hast oder auch wie die Eltern einen Fehler machst und die gesamte Familie in die Armut ziehst, setzt du besser keine Kinder in die Welt. Die Idee schien mir damals logisch. Ich ging von der Sozialhilfe ins BaföG und von da aus in einen Minijob und dann ins Hartz 4. Das was ich in meiner Kindheit erlebt habe, dank der Geldlosigkeit meiner Eltern, sollte niemand erfahren der durch mich auf die Welt kommt. Ich kann da leider nicht noch genauer ins Detail gehen, weil das schriftlich hier den Rahmen sprengen würde. Das berichtete ist nur die Spitze des Eisberges.
Der zweite Punkt war die Behinderung die in unserer Familie vorhanden ist. Die Männer wurden alle behindert geboren, mit Hämophilie. Das ist die sogenannte Bluterkrankheit. Der kleinste Schnitt, der kleinste Stoß kann zum verbluten führen. Innerlich als auch äußerlich. Meine Eltern hatten Schwierigkeiten eine adäquate Kita und Schule zu finden. Denen in den Einrichtungen war das Risiko eines Unfalls zu groß. Auf eine behindertenschule wollten ihn meine Eltern nicht geben, weil solche Kinder sind im Kopf normal entwickelt und durchaus zu Abi und Studium fähig. Mein Bruder, mein Onkel, und der Bruder meiner Oma hatten diese Bluterkrankheit. Wir waren dadurch in der Familie auch die schwarzen Schafe. Auf uns wurde mit dem Finger gezeigt. Wir waren die mit dem behinderten Kind. Die Kinder meiner Tanten waren alle normal, auch die Jungs. Was haben die sich lustig gemacht. Unsere Kinder sind gesund und munter haben sie immer gesagt und grinsend auf uns herab gesehen. Wir bekommen sowas nicht. Unsere Seite der Familie ist gesund. Naja, es hat nur eine Generation übersprungen. Die Jungs meiner Cousinen, mütterlicher seits alle mit Behinderung. Da sind Ehen und sonst was gescheitert deswegen. Die wurden aber auch nicht getestet ob sie die Krankheit weiter geben. Ich wurde mit meinem 6. Lebensjahr getestet und wusste schon früh das ich das weiter gebe. An meinen Jungen, der vermutlich behindert geboren werden würde, oder aber ich hätte eine Tochter bekommen und sie hätte das an ihre Kinder weitergegeben. Entweder als Überträger oder mit einem behinderten Kind.
Daher habe ich schon früh gesagt, ohne mich. ich hätte das Kind zwar nicht abgetrieben, aber hätte es zur Adoption frei gegeben. Aber ich bin zufrieden. Der Kelch ist seit diesem Jahr vorüber. Für meine Jungen Jahre habe ich mir einen Partner gesucht, der ein Kind aus erster Ehe hatte. Die Tochter ist bereits erwachsen.
Und dennoch bin ich Erzieherin geworden. Allerdings gibs auch hier Vorurteile, denn eine Frau die keine eigenen Kinder hat, die hat ja von Erziehung keine Ahnung. Egal ob ich diesen Beruf 6 Jahre studiert habe. Volksmund halt. Selbst hier macht der Druck der Gesellschaft nicht halt.
Bitte liefert gute Argumente dagegen
Ich würde nie gegen Kinderlosigkeit was sagen. Jeder kann das so machen wie er will oder eben nicht will. Die einzigen die die Klappe halten sollten sind jene, welche Druck ausüben. Ein Kind ist nicht der Garant für eine glückliche Zukunft. Eltern die von ihren Kindern geghostet werden können ein Lied davon singen. Ein Kind ist aber auch nicht für jeden der Sinn des Lebens. Das können unterschiedliche Dinge sein, ja auch ein Kind, aber das Kind alleine ist nicht immer der Grund. Ein Kind in die Welt setzen damit man die Ehe rettet ist auch ne schlechte Idee.
Und überhaupt:
Jede Frau sollte das selber und frei entscheiden.
Du darfst nicht sagen als Frau, dass du kein Kind willst.
wieso solltest du das nicht sagen dürfen? Kenne genügend Paare die auch sich explizit gegen Kinder entschieden haben.
Ansonsten bist du nicht teil der Norm.
was vielleicht das Kinderkriegen angeht ja . aber jeder ist irgendwo mal außerhalb der Norm. Wenn es nach dem geht wäre ich auch abnormal als Frau da ich als Hobby Gaming habe und jeden Tag auch Zocke , auf Gaming Messen gehe, ich , kenne mich bei der Hardeware besser aus als die meisten Männer e etc. Wenn ich das jemanden erzähle werde ich auch kurz mal seltsam angeschaut. Na und? deswegen gebe ich mein Hobby nicht auf.
ch bin dafür Erzieherin geworden.
Interssanterweise gibt es bei Lehrern/Kindergärtnerinne/Erzieher etc. eine größere Anzahl an Personen die keine Kinder haben. Wahrscheinlich weil sie im Alltag einfach jeden Tag mit über 20 Kinder zu tun haben und die Händeln müssen. da hat man keine Lust Abend dann das Theater noch mit den eigenen Kindern zu haben.
Einmal wegen meiner Vergangenheit
somit kommst du eher aus schwierigen Verhältnissen und hast keine positiven Erfahrungen gemacht was das Thema Kind sein angeht. Und daher willst du keine eigenen Kinder. das ist komplett okay. Mein Mann kommt auch aus solchen Verhältnissen (nicht ganz so extrem). Sein Vater war ein ***. Er hat sich aber entschieden Kinder zu bekommen und er hat sich geschworen er will ein besser Vater sein als seiner. Alles eine individuelle Entscheidung.
nd einmal wegen einer Behinderung die bei den Männern in unserer Familie vorhanden ist.
das ist dagegen ein total nachvollziehbarer Grund keine eigenen Kinder zu bekommen. da würde ich auch auf eigene Kinder verzichten und entweder Kinderlos leben oder versuchen eines zu adoptieren.
n Jahre habe ich mir einen Partner gesucht, der ein Kind aus erster Ehe hatte. Die Tochter ist bereits erwachsen.
das ist auch komplett okay - du scheinst ja mit offenen Karten gespielt zu haben.
joa so geht’s auch