Warum werden Leiharbeiter als Sklaven bezeichnet?

8 Antworten

Leiharbeiter haben häufig unmenschliche Arbeitsbedingungen, Arbeitswege bis zu 3 Stunden je Richtung und das mit Gehältern, das jeder Beschreibung spottet.

Ich war vor Beginn der zweiten Ausbildung 2010 für 2 Monate für ein Zeitarbeitsunternehmen als Staplerfahrer angestellt, in der Zeit war ich bei 3 Unternehmen und hatte ein Nettogehalt von 1020 Euro netto. Beim dritten Unternehmen wurde ich von Fahrern des Zeitarbeitsunternehmen zum Kunden gefahren, das Unternehmen lag in der Nähe von Ulm, ich kam aus Reutlingen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

in Berlin wurden schon in den 60ern die Leiharbeitsvermittler "Sklavenhändler" genannt - da sie nichts weiter taten als fremde Arbeitskraft auszubeuten und ihren Tagelöhnern nur so viel Stundenlohn auszahlten, dass es grad mal reichte für eine Art Existenzminimum, also von der Hand in den Mund. Die übelsten unter ihnen beschäftigten Obdachlose, die sie in Mehrbettbuden schlafen ließen, und ihnen einen Wucherbetrag für eine Übernachtung abzogen, sodaß ihnen vielleicht grad mal 5 Mark übrig blieben, für zwei Bier, eine warme Suppe und das Fahrgeld für die Arbeit am nächsten Tag. Zum Beispiel damals der berüchtigte Immobilienhai Kaußen.

Das sind die Auswuechse der Marktwirtschaft.

Permanente Arbeitsvertraege gehen aus verschiedenen Gruenden zurueck, somit geht dieser Trend erst einmal auf Kosten des Arbeitnehmers.

Jetzt fallen viele Luecken an, wo kein richtiges Geld verdient wird, ein Aufstieg im Beruf ist ohnehin nicht mehr moeglich.

Den groessten Preis bezahlen die Zeitarbeiter spaeter, wenn es in die Rente geht, denn hier ist die Altersarmut vorprogrammiert.

Weil sie als Arbeitskräfte, wie früher die Slaven, ausgeliehen werden. Damit haben sie aber einen Warencharakter!

Hintergrund bei den Firmen ist meines Erachtens nach nicht unbedingt der niedrigere Lohn, sondern die Aushebelung des Kündigungsschutzes. Die Zeitarbeit selbst kann dann immer ganz einfach "betriebsbedingt" entlassen, mit der Begründung, sie habe für die Leute keine Arbeit mehr. Gleichzeitig schalten die dann aber meist weiterhin Anzeigen in den Jobbörsen. Das sollte mal streng überwacht werden!!

Es ist auch moralisch äussert bedenklich, wenn Zeitarbeitsunternehmen, mit der Arbeitsleistung von Menschen durch völlig unnötiges Zwischenschalten noch dicke Profite machen und damit die Arbeitslohn der Entliehenen abschöpfen.

Ich würde das nicht gleich verbieten, da aber eine dicke Sondersteuer draufpacken, um denen das Geschäft zu verderben. Aber was tut Herr Heil? Was tut Frau Merkel? Anwort: Nichts!

Das ist falsch, wenn die Leiharbeiter gerecht entlöhnt werden.

Allerdings hat der Deutsche Staat im 2. Weltkrieg Zwangsarbeiter "verliehen", d.h. die Arbeitgeber mussten "Miete" bezahlen, aber die Zwangsarbeiter selbst waren Sklaven, denn sie bekamen keinen Lohn, unzureichendes Essen, und waren nicht frei, die Arbeit zu verlassen.

Insgesamt hatte Deutschland im 2. Weltkrieg über 13 Millionen Sklaven (sie wurden meist "Ostarbeiter" genannt). Die grossen Betriebe (BMW, VW, Dornier, Messerschmitt, etc. etc.) hatten Tausende davon, aber auch jeder kleine Bauer im Kuhdorf hatte einen oder zwei...