Warum werden Frauen verurteilt, wenn sie abtreiben oder Verhüten und sich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten bewegen?
Ich meine, in Deutschland gibt es für die Abtreibung bis kurz vor der Geburt ganz klare Regeln, wann was und unter welchen Umständen Abtreibung erlaubt ist. Und zurecht ist es ja in letzter Instanz die alleinige Entscheidung der Frau.
Ich meine, das Gesetz sagt, wenn eine Beratung stattfindet, ist eine Abtreibung bis zur 12 Woche straffrei. Ab der 12 Woche ist bei medizinischen Indikationen eine Abtreibung erlaubt (Gefahr für die Gesundheit oder das Leben der Frau, Kind ist aufgrund einer organischen Schädigung oder Behinderung nicht Lebensfähig, Kind ist im Mutterleib verstorben, und soweit ich weiß bei einer festgestellten Behinderung und die werdende Mutter fühlt sich psychisch nicht in der Lage, das Kind auszutragen).
Im Endeffekt ganz klare und sehr eng gefasste gesetzliche Regeln. Und das ist doch auch voll in Ordnung.
Familienplanung durch Verhütung ist doch auch in Ordnung.
Mich wundert nur immer, wenn Männer alles tun, um nicht Vater zu werden, heißt es, sie sind Verantwortungsbewusst.
Wenn eine Frau keine Kinder mehr bekommen möchte, weil sie schon Kinder hat, oder überhaupt keine Kinder will, dann gilt sie als egoistisch und handelt wieder ihrer Natur.
Und ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass die Leute in Städten öfter dieser Meinung sind als die auf dem Land. Um so größer die Stadt ist (also um so anonymer) um so schlimmer ist es.
4 Antworten
Hallo,
nur weil man etwas legal tun darf, macht es das ethisch nicht richtig. Wenn man Verkehr hat ohne zu verhüten, dann sollte man danach nicht ein anderes Leben beenden. Und nur weil ein Kind behindert ist, muss man es nicht umbringen lassen. Leider ist es immer noch so, dass Menschen wie ich als nicht lebenswert betrachtet werden. Ein Überbleibsel unserer Geschichte.
Heute gibt es deutlich mehr uns sicherere Methoden zu verhüten, als damals und trotzdem sind einige Frauen und Männer nicht in der Lage diese Methoden vernüftig zu nutzen.
LG
Wer ein behindertes KIND abtreibt, hält behindertes Leben offenbar für nicht lebenswert. ;)
Schade das du dieser Ansicht bist, die halt so pauschalisiert schlicht und ergreifend falsch ist.
Weist du, ich könnte jetzt sowas schreiben wie "wer meint jemand der einen behinderten FÖTUS abtreibt hielte behindertes Leben generell nicht für Lebenswert muss sehr frustriert sein" aber dann würde ich wie du anderen einen Charakterzug andichten der höchstwahrscheinlich nicht zutrifft (und der keinesfalls pauschal auf alle zutreffen würde)
Naja wie auch immer, trotzdem noch nen schönen Tag.
Wie gesagt, wer ein behindertes KIND abtreibt hält behindertes Leben offenbar nicht für Lebenswert.
Menschen mit am wenigsten Betroffenheit, Verständnis und großer Anonymität, wollen ihren Senf dazu tun, was sie nichts angeht. Das muss man halt einfach ignorieren.
Wer nach dem Gesetz handelt, handelt auch moralisch. Denn für viele ist das moralische Bewusstsein an die Einhaltung von Gesetzen gebunden. Wonach sie entscheiden, ob man etwas tun darf oder nicht tun sollte.
Meiner Erfahrung nach sind Abtreibungsgegner meist religiöse Leute. Wie gesagt nur meine persönliche Erfahrung.
Das Leute Frauen kritisieren weil sie verhüten hab ich ehrlich noch nie gehört.
Moral ist nicht gleich Gesetz
Wäre vielleicht besser für dich/deine Gefühlswelt stärker zwischen Fötus und geborenem Menschen zu unterscheiden. Bloß weil jemand einen behinderten Fötus abtreibt, bedeutet das nicht, das diese Person generell was gegen Menschen mit Behinderung hat, oder dein Leben für nicht Lebenswert hält.
Die meisten die einen (vermeintlich) behinderten aber Lebensfähigen Fötus abtreiben machen das ja nicht, weil sie meinen das der Fötus ein schlechtes Leben haben würde, sondern weil sie sich selbst einfach nicht zutrauen mit der Situation umgehen zu können ein behindertes Kind pflegen zu müssen.
Generell kenne ich kaum einen, der das Leben behinderter Menschen Grundsätzlich als nicht Lebenswert betrachtet, Ausnahme sind da vielleicht Extremfälle, wie Wachkoma, wo mehr Leute so denken.
Das liegt zudem auch mit daran, das für die Personen selbst so ein Leben in der Regel eine Horrorvorstellung wäre. Ich hatte neulich bloß ein paar Rippen gebrochen und konnte mich ein paar Wochen kaum bewegen, allein DAS hat mich schon an den Rand einer Depression gebracht, meine Mum hat die Bewegungsunfähigkeit nach einem Schlaganfall ihre komplette Lebensfreude gekostet, sie wollte nur noch sterben.
Wenn man sich was für sich selbst in seinen schlimmsten Alpträumen kaum vorstellen kann, wünscht man das natürlich nicht seinem Kind.
Aber halt leider immer noch keine 100% sichere, ein Restrisiko bleibt immer.
Stimmt, wobei das Stichwort hier "vernünftig" ist. Ein kleiner, manchmal unbemerkter Fehler kann ja das Risiko gleich massiv erhöhen, ohne das es vielen bewusst ist. Sonst wäre der Pearl Index pro Methode auch nicht so breit gefächert...