Warum waren Luxusprodukte wie Ananas in der DDR-Zeit so teuer?

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Salue

Die Ananas produzierenden Länder verkauften ihre Produkte lieber gegen eine "konventierbare" Währung. Mit DDR-Mark konnte man international kaum etwas einkaufen, die wollte niemand im Westen haben.

So blieb einzig das Bruderland Kuba als Lieferant übrig. Die erbarmten sich, so zweimal im Jahr, Ananas in die DDR zu liefern. Die wurden gekauft wie verrückt. Mit dem Preis für eine kleine Büchse Ananans konnte ich als Gast in der DDR auswärts essen gehen.

Ich habe übrigens meinen Freunden zur DDR-Zeit einmal ein komplette Frucht mitgebracht. Sie waren komplett enttäuscht, die war gar nicht so süss wie in der Büchse. Ohne den Zuckersirup, in dem die Stücke eingelegt sind, sind Ananas zwar süss, aber nicht ganz so, wie man sich dies gewohnt war.

Tellensohn  

Es gab Mecklenburger Ananas. Nicht gewusst?

Die war überhaupt nicht teuer. Sie wurde auch Runkel genannt. Da konnte man prima Suppe draus machen — Rübensuppe.

Südfrüchte konnte man nicht aus Bruderländern einführen.

Für nichtsozialistische Länder brauchte man harte Währung, die die DDR nicht hatte.

Bei uns damals in der Thüringer Provinz gab es einmal im Jahr Bananen. Da liefen die Leute von der Arbeit direkt zur Kaufhalle - während der Arbeitszeit.

Weil sie mit Valuta=Devisen/ausländischer Währung bezahlt werden mussten.

"Die Mark der DDR war eine Binnenwährung, sie durfte das Staatsgebiet der DDR nicht in westliche Richtung verlassen, nur in andere Länder des RGW."

https://de.wikipedia.org/wiki/Westgeld

Weil auf dem Gebiet der ehemaligen DDR keine Ananas wachsen. Diese mussten importiert werden und da die DDR immer mangels Devisen knapp bei Kasse war, hat man nur sehr geringe Mengen importiert. Das geringe Angebot sorgte für den hohen Preis.

Flo721  10.02.2020, 15:31

Wie kann das passieren in einer Gesellschaft ohne Angebot und Nachfrage System? :DD

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Luftkutscher  10.02.2020, 18:47
@Flo721

Das Angebot für Luxusgüter war sehr beschränkt, aber die Nachfrage groß. Eine Preisbindung gab es nur für Güter des täglichen Bedarfs.

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Flo721  10.02.2020, 19:04
@Luftkutscher

Das versteh ich jetzt nicht ganz^^ In Berlin sind ja Wohnungen auch ein Luxusgut, wie kann es dann sein, dass es da eine Preisbindung gibt? :D

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Luftkutscher  10.02.2020, 19:26
@Flo721

An welchem Stammtisch hat man dir denn erzählt, dass es für Wohnungen in Berlin eine Preisbindung gäbe? Wenn ich eine Wohnung in Berlin verkaufen will, dann kann ich dafür soviel verlangen wie ich will. Ob sie mir dann jemand abkauft, wenn ich dafür einen astronomisch hohen Preis verlange, steht auf einem anderen Blatt.

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Luftkutscher  10.02.2020, 20:33
@Flo721

Der Mietendeckel betrifft aber nur die Vermietung von Wohnungen, nicht aber den Kaufpreis, zu dem Wohnungen verkauft werden. Außerdem sind davon auch Vermietungen von Luxuswohnungen ausgenommen. Wenn ich eine Villa in bester Lage vermieten will, dann interessiert mich der Mietendeckel nicht.

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Flo721  11.02.2020, 10:24
@Luftkutscher

Hängt das nicht zusammen? Wenn ich keine Miete mehr erzielen kann, die dem örtlichen Preisniveau angehören, dass diese Immobilien dann an Wert abnehmen? Schon alleine dadurch, dass Vermieter nicht mehr bereit sind Geld in die Sanierung von Gebäuden zu stecken?

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