Warum tolerieren Aleviten keine anderen Meinungen (über Schule, Rauchen, Kaffee und vieles mehr)?
Man sagt ja, dass Toleranz eine der höchsten Tugenden für Aleviten sei und viele Aleviten sind tolerant. Warum aber gilt das nur für manche Dinge?
Ich trinke schon seit sehr früh Kaffee und möchte damit aufhören, aber es wird in der alevitischen Community nicht akzeptiert. Ähnlich geht es einem Freund, für seine Gesundheit es gut wäre, weniger Kaffee zu trinken.
Ausserdem habe ich erlebt, dass sich in der alevitischen Community darüber lustig gemacht wurde, dass jemand aufgehört hat zu Rauchen. Es wurde ihm direkt unterstellt, dass er das nicht durchhält. Er hat es dann nicht durchgehalten (kein Wunder, bei dieser „Ermutigung“).
Ich habe außerdem schon miterlebt, wie einige aus der alevitischen Community sich darüber lustig gemacht haben, wenn jemand sich bei der Schule bemüht oder sich bei der Uni bemüht.
Warum tolerieren Aleviten diese Meinungen nicht und warum ziehen sie sich gegenseitig runter statt sich zu helfen?
Ich meine diese Frage nicht böse.
Wie kann ich eigentlich meinen Namen und mein Bild hier bei guteFrage.net ändern?
Wie kann ich eine neue Frage stellen ohne das automatisch wieder der Text dieser Frage erscheint?
6 Antworten
Ich beziehe mich jetzt nicht auf Aleviten, denn ich kenne gar keine, sondern auf Menschen generell:
Es ist (leider) völlig normal in unserer Gesellschaft, dass es immer Leute gibt, die Dich verbal runterziehen oder Dich auslachen. IMMER wenn Du irgendein starkes Interesse äußerst gibt es diejenigen, die es in den Dreck ziehen.
Du DARFST kein Engagement zeigen, denn damit fällst Du auf und wirst automatisch zur Zielscheibe. So ist es schon in der Schulzeit und auch danach.
Willst Du nicht zur Zielscheibe werden, passe Dich an bis zur Unkenntlichkeit.
Willst Du deinen eigenen Weg gehen, dann ignoriere alle Anderen. Du musst ihn allein durchziehen. Verkünde nichts groß, sondern tue es einfach.
Der Raucher hat den Fehler gemacht, seine Absicht zu verkünden und moralische Unterstützung zu erwarten. Generell ist er jedoch selbst für sein Ziel verantwortlich und könnte selbst nach einem Ausrutscher weiterhin sein Ziel ansteuern. Nicht reden. Tun. Und alle Anderen nur anlächeln. Wenn man stolpert (und raucht, auch Mehrere)...nicht aufgeben, sondern weitermachen, als sei nichts geschehen. Reden lassen und lächeln. Niemand ist perfekt, auch die "Redner" nicht.
Wer sich in Schule oder Uni anstrengt, gilt als Streber. Ist und war immer so, leider. Bei allen, egal welche Religion. Einfach tun und lächeln. Manchmal findet man ja Gleichgesinnte - aber ERWARTE keine Unterstützung. Wenn sie da ist, schön. Und wenn nicht, lächeln und weitermachen.
Auch das mit dem Kaffee - einfach tun. Nicht erklären, nicht verkünden, sondern nur handeln, wie DU es willst. Niemals rechtfertigen! - Du tust ja keinem weh damit.
Kümmere Dich nicht um deren Religion. Diskutiere nicht darüber.
Religionen sind moralische Richtlinien, die viele nutzen. Aber kaum einer richtet sich komplett nach ihnen - was auch gut ist, denn Extremismus hat ja auch ein ganz böses Gesicht. Religionslose nutzen andere moralische Richtlinien, nicht minder gut oder schlecht.
Merke: Religion macht im Alltag keinen Unterschied.
Von wem "musstest" Du Dir das anhören?
Diskutiere nicht über die Dinge, die Du bereits entschieden hast. Rechtfertige Dich nicht.
Ich habe es da vielleicht leichter: Ich mag keinen Kaffee und trinke ihn deshalb nicht. Auch mir wird ständig Kaffee angeboten, aber ich nehme konsequent Tee oder etwas Anderes.
"Nein, danke - mag ich nicht." ist mein Spruch. Ich brauche nicht erklären, weshalb. Ich brauche auch nicht mit der Religion zu argumentieren, trifft es bei mir ja auch nicht. Die Anderen haben sich mittlerweile daran gewöhnt.
Hör auch Du auf zu argumentieren. Auch Du kannst sagen, dass Du einfach keinen Kaffee möchtest, oder noch besser, dass Du jetzt lieber XY trinkst - ohne Begründung. Jede Begründung gibt eine Diskussionsgrundlage, deshalb lass die Begründung weg.
Übrigens: Du bist auch nicht auf der Welt, um "normal" zu sein. "Normal sein" ist langweilig! 😉
Von Aleviten musste ich mir das anhören. Bekannte von mir.
Na, versuch einfach mal Vegetarier zu werden. Dann sind die so froh darüber, dich wieder auf Spur gebracht zu haben, dass das mit dem Kaffee unter den Tisch fällt.
Grundsätzlich sollte allen Menschen bewusst sein, dass nicht alle Menschen einer Religion identisch sind. Ich persönlich kenne viele Aleviten und einige Punkte treffen auf die meisten nicht zu.
Aber tatsächlich gibt es Aleviten, die beispielsweise nur unter ihrer eigenen Gemeinde bleiben wollen und sich von den anderen abspalten.
Ich meine eigentlich generell von der Stimmung in der alevitischen Community her und das ist nur meine Erfahrung. Natürlich trifft das auch auf viele Aleviten nicht zu. Ich meine die Frage auch nicht böse. Meine Frage ist, warum es diese Stimmung in der alevitischen Community gibt - über diese Dinge wie Rauchen, Sport, Kaffee.
Hab das bis jetzt nich nie mitbekommen. Aber ich kann mir vorstellen was du meinst. Viele Aleviten sind sehr kulturell geprägt. Vielleicht liegt es daran.
Ich bin alevitisch. Ich habe leider schon häufig miterlebt, dass Aleviten sich gegenseitig entmutigen. Es nervt mich. Wahrscheinlich wegen kultureller Prägung.
Weißt du, wie ich hier eine weitere Frage stellen kann?
In deinem Profil steht unter den Möglichkeiten "Startseite, Entdecken..." ein blaues Feld "Frage stellen".
Ich habe - zugegebenermaßen - nur 2 Aleviten kennengelernt beim interreligiösen Friedensgebet in Überlingen am Bodensee.
Die machten auf mich aber einen SEHR toleranten Eindruck! .... Ich glaube, Du bist nur "an die falschen" geraten!
Zudem hat das von Dir geschilderte VErhalten mit Alevitentum m.W. nichts zu tun.
Ich glaube es hat nicht mit Alevitentum zu tun, aber mit alevitischer Community. Jedenfalls hier. Manche.
Weil auch Toleranz ihre Grenzen hat. Was man als schlecht oder falsch einschätzt, kann man nicht tolerieren.
Warum ist es denn schlecht oder falsch keinen Kaffee zu trinken, nicht zu rauchen und für die Schule zu lernen?
Ist es nicht, aber in deren Augen. Viele ähnlich Regeln werden aufgestellt, damit das Chaos immer größer wird.
Ich verstehe deine Antwort nicht. Findest du, dass es direkt Chaos gibt, weil jemand keinen Kaffee trinkt, nicht raucht oder für die Schule lernt?
Nein, ich meinte mit Chaos den allgemeinen Zustand unserer Gesellschaft. Unsicherheit, Zukunftsängste. Das mit dem Kaffee ist nur ein klitzekleiner Teil.
Aleviten sind kein bisschen tolerant.
Mensch, natürlich keine ich nicht jeden einzelnen und jeden Neugeborenen aber es sind nicht nur manche sondern das ist die Regel.
Sie wollen sich in der Öffentlichkeit neutral und tolerant geben, damit sie ihre Dummheiten auf andere schieben können während sie aber die schlimmsten sind. Ich kenne hier Großfamilie von Aleviten und da bist du erstmal weg vom Fenster, wenn du beispielsweise eine Sunnitin heiratest. Die ganzen regelmäßigen Fluch-Zeremonien in den Chem-Häusern sind auch bekannt.
Fluchzeremonien in den Cem-Häusern? Welche Fluchzeremonien? Ich glaube, dass du auf Gerüchte gehört hast.
Ich meine keine Voodoo-Zeremonie sondern die bestimmten Duaa und Adhkar die gesprochen werden und durchaus Fluche beinhalten gegen "Nasibis" etc.
Richtig. Ich tu keinen Weh und trotzdem muss ich mich ständig dafür rechtfertigen, dass ich aufhören möchte Kaffee zu trinken. Gestern noch mussten wir uns lange Ausführungen darüber anhören, dass Kaffee doch eigentlich gesund sei und das nicht normal sei.