warum suchte Michael Kohlhaas zur Zeit seiner Konfrontation mit der Obrigkeit das Gespräch mit Martin Luther?


09.03.2023, 11:46

Heinrich von Kleist hat dies Geschehen sehr bewegt, denn 1810 verarbeitete er die Ereignisse auf ewig in seiner Novelle über "Kohlhaas" und sein Ende. .. wird Martin Luther bis auf die heutigen Tage mit seinem Verhalten auch kritisiert?

1 Antwort

Michael Kohlhaas suchte das Gespräch mit Martin Luther, weil er ihn als prominenten Vertreter der Reformation und als moralische Autorität ansah, die ihm helfen könnte, Gerechtigkeit in seinem Fall zu erlangen. Kohlhaas hatte in seinem Kampf gegen die Obrigkeit das Recht auf seiner Seite und erhoffte sich von Luther moralische Unterstützung und Fürsprache.

Es ist allerdings umstritten, ob Kohlhaas tatsächlich mit Luther gesprochen hat oder ob dies nur eine fiktive Episode in der Erzählung "Michael Kohlhaas" von Heinrich von Kleist ist. Selbst wenn das Gespräch stattgefunden hat, kann man nicht mit Sicherheit sagen, warum Luther letztendlich Kohlhaas nicht unterstützte. Es ist jedoch bekannt, dass Luther in politischen Fragen oft vorsichtig agierte und sich nicht direkt in Konflikte einmischte, die seiner Meinung nach außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs lagen.

In Bezug auf Standhaftigkeit ist es schwierig, Luther und Kohlhaas direkt zu vergleichen, da sie in unterschiedlichen Kontexten handelten. Luther war ein religiöser Führer, der sich gegen die Autorität der römischen Kirche auflehnte und für die Freiheit des Glaubens eintrat. Kohlhaas hingegen kämpfte für sein Recht auf Gerechtigkeit und gegen die Tyrannei der Obrigkeit. Beide waren jedoch auf ihre Weise standhaft in ihrer Überzeugung und ihrem Handeln.