Warum sind Salamander immer ein Symbol für Feuer?

7 Antworten



In den früheren Jahrhunderten glaubte man, dass die Hautsekrete
des Salamanders nicht nur todbringend giftig seien, sondern auch
imstande seien, Brände zu löschen. Entsprechend reagierten die Menschen und warfen die Tiere ins Feuer; darauf geht auch der Name zurück.

https://de.wikipedia.org/wiki/Feuersalamander#Historisches

Feuersalamander heißen die.

es ist zwar lange her das die frage gestellt wurde aber welchen film guckst du eigentlich

Symbolisierungen können auch auf falschen Meinungen, Tradition, Volksglauben, Zuschreibungen in sehr spekulativen Theorien und Aberglauben beruhen.

In Antike und Mittellater sind übertriebene Ausagen und falsche Auffassungen verbreitet worden.

Die gelben Flecken des Feuersalamanders konnten als Symbol gelber Flammen gedeutet werden.

Der Salamander hat eine zum Schutz gegen Austrocknung schleimbedeckte Haut. Drüsen sondern ein Sekret ab, eine milchige Flüssigkeit, die leicht giftig ist. Ein von starkem Stress gereizter Salamander kann das Sekret auch ein Stück weit speien/spritzen. Ein Salamander kann daher für kurze Zeit ein sehr schwaches Feuer überstehen.

Dies haben einige Leute in der Antike zu einer Widerstandskraft gegen Feuer übertrieben, als ob der Salamander von Feuer unter keinen Umständen verbrannt wird und teilweise sogar dahin gesteigert, ihm eine Fähigkeit zum Löschen von Feuer zuzuschreiben, was im Mittelalter als Meinung übernommen wurde. Manche haben anscheinend mit diesem Hintergrund Salamander in Feuer geworfen.

Beim Übergang von der Spätantike zum Mittelalter haben einige vielgelesene Werke die falsche Auffasungen weitergeben, so Augustinus zur Veranschaulichung einer theologischen Lehre, der Physiologus (eine in verschiedenen Fassungen und Übersetzungen verbreitetes literarisches Werk mit einer Beschreibung von Dingen, der Natur, vor allem Tieren, mit auf das Christentum bezogener allegorischer Deutung) und Isidor von Sevilla, Origines 12, 4, 36.

In esoterische/okkultistische Lehren wie die Alchemie fanden Vorstellungen über den Salamder auch Eingang.

Im Mittelalter ist die in antiker Naturphilosophie entstandene Vier-Elemente-Lehre um Elementarwesen erweitert worden. So waren für das Element Feuer Feuergeister anzusetzen. Dabei wurde der Salamander dem Feuer zugeordnet, außerdem die anderen Amphibien wie Echsen und Schlangen, eingeschlossen auch Fabelwesen wie Drachen und Lindwürmer. Paracelsus hat so eine Lehre mit dem Salamander als Elementarwesen verbreitet und behauptet, der Salamander lebe im Feuer, ernähre sich vom Feuer und vermehre sich im Feuer.

Aristoteles, Ἱστορία ζῴων (Geschichte der Lebewesen/Tiere; lateinisch: Historia Animalium) 5, 19, 552 b 15 – 17

ὅτι δ' ἐνδέχεται καὶ μὴ καίεσθαι συστάσεις τινὰς ζῴων, ἡ σαλαμάνδρα ποιεῖ φανερόν• αὕτη γάρ, ὡς φασί, διὰ τοῦ πυρὸς βαδίζουσα κατασβέννυσι τὸ πῦρ.
Aristoteles, Biologische Schriften : griechisch und deutsch. Herausgegeben von Heinrich Balss. 1. Auflage. München : Ernst Heimeran Verlag, 1943 (Tusculum-Bücher), S. 197:

„Daß es übrigens möglich ist, daß manche tierische Bildungen nicht verbrennen, beweist der Salamander: von diesem heißt es nämlich, daß er, wenn er durch Feuer hindurchgeht, es auslöscht.“

Plinius, naturalis historia 10, 188 [86 (66)]:

huic tantus rigor, ut ignem tactu restinguat non alio modo quam glacies. eiusdem sanie, quae lactea ore vomitur, quacumque parte corporis humani contacta toti defluunt pili, idque, quod contactum est, colorem in vitiliginem mutat.

C. Plinius Secundus d.Ä., Naturkunde : lateinisch-deutsch. Herausgegeben und übersetzt von Roderich König in Zusammenarbeit mit Joachim Hopp und Wolfgang Glöckner. Buch 10: Zoologie: Vögel : weitere Einzelheiten aus dem Tierreich. 2. Auflage. München ; Zürich : Artemis & Winkler, 2007 (Sammlung Tusculum), S. 127 (über den Salamander):

„Er besitzt eine solche Kälte, daß er durch bloßes Berühren das Feuer auslöscht, nicht anders als das Eis. Sein Geifer, der ihm milchartig aus dem Maule fließt, bringt bei Berührung mit irgendeinem Teil des Körpers alle Haare zum Ausfall und verdirbt an der berührten Stelle die Hautfarbe zu einem Ausschlag.“

Plinius, naturalis historia 29, 74 – 76 [23]:

Inter omnia venenata salamandrae scelus maximum est. cetera enim singulos feriunt, nec plures pariter interimunt, ut omittam, quod perire conscientia dicuntur homine percusso neque amplius admitti a Terra; salamandra populos pariter necare inprovidos potest. nam si arbori inrepsit, omnia poma inficit veneno et eos, qui ederint, necat frigida vi, nihil aconito distans; quin immo si contacto ab ea ligno vel lapidi crusta panis inponatur, idem veneficium est vel si in puteum cadat, quippe cum saliva eius quacumque parte corporis, vel in pede imo, respersa omnis in toto corpore defluat pilus. tamen talis ac tanti veneni a quibusdam animalium, ut subus, manditur dominante eadem illa rerum dissidentia, venenum eius restingui primum omnium ab iis, quae vescantur illa, verisimile est, ex iis vero, quae produntur, cantharidum potu aut lacerta in cibo sumpta. cetera adversantia diximus dicemusque suis locis. ex ipsa quae Magi tradunt contra incendia, quoniam ignes sola animalium extinguat, si forent vera, iam esset experta Roma. Sextius venerem accendi cibo earum, si detractis interaneis et pedibus et capite in melle serventur, tradit negatque restingui ignem ab iis.

C. Plinius Secundus d.Ä., Naturkunde : lateinisch-deutsch. Herausgegeben und übersetzt von Roderich König in Zusammenarbeit mit Joachim Hopp und Wolfgang Glöckner. Bücher 29/30 : Medizin und Pharmakologie: Heilmittel aus dem Tierreich. München ; Zürich : Artemis & Winkler, 1991 (Sammlung Tusculum), S. 63 und 65:

„Unter allen giftigen Tieren ist der Salamander das verruchteste. Die übrigen ‹Tiere › verletzen nämlich nur einzelne und töten nicht mehrere Menschen zugleich, ganz zu schweigen davon, daß sie nach der Verletzung eines Menschen zugrundegehen und nicht mehr von der ‹Mutter› Erde aufgenommen werden sollen. Der Salamander hingegen kann zu gleicher Zeit viele unvorsichtige Menschen töten; denn wenn er auf einen Baum kriecht, verpestet er mit seinem Gift alles Obt und tötet diejenigen, die es essen, durch seine Schauer erregende, der Wolfswurz nicht nachstehende Wirkung. Ja sogar, wenn man eine Brotrinde auf ein Stück Holz oder einen von ihm berührten Stein legt, tritt die gleiche Vergiftung ein, oder wenn er in einen Brunnen fällt, wie auch, wenn sein Speichel irgendeinen Körperteil, sogar ganz unten am Fuß, benetzt, alles Haar am ganzen Körper ausfällt. Dennoch wird er trotz einer solchen und so starken Giftwirkung von einigen Tieren, wie den Schweinen, gegessen, infolge des Widerspruchs der Naturerscheinungen, der hierin herrscht. Es ist wahrscheinlich, daß die Giftwirkung ‹des Salamander› vor allem durch jene Tiere, die ihn fressen, ausgelöscht wird, wie dies auch bei den erwähnten Mitteln der Fall ist, wo man Kanthariden im Trank und eine Eidechse in der Speise zu sich nimmt. Von den übrigen Gegenmitteln haben wir bereits gesprochen [22,31; 23,62.80); wir werden sie an geeigneten Stellen erwähnen. Wenn selbst das wahr wäre, was die Magier gegen Feuersbrünste berichten, daß (der Salamander) als einziges Lebewesen Feuerbrände löscht, hätte Rom diese Erfahrung bereits machen müssen. Sextius berichtet, daß er als Speise den Geschlechtstrieb reize, wenn man ihn nach Entfernung der Eingeweide, der Füße und des Kopfes in Honig aufbewahrt; aber er bestreitet, daß das Feuer durch ihn gelöscht werde.“

Claudius Aelianus, Περὶ ζῴων ἰδιότητος (Über die Eigenart der Tiere/Tiergeschichten; lateinisch: De natura animalium) 2, 31:

ἡ σαλαμάνδρα τὸ ζῷον οὐκ ἔστι μὲν τῶν πυρὸς ἐκγόνων, ὥσπερ οὖν οἱ καλούμενοι πυρίγονοι, θαρρεῖ δὲ αὐτὸ καὶ χωρεῖ τῇ φλογὶ ὁμόσε, καὶ ὡς ἀντίπαλόν τινα σπεύδει καταγωνίσασθαι. καὶ τὸ μαρτύριον, περὶ τοὺς βαναύσους καλινδεῖται καὶ τοὺς χειρώνακτας τοὺς ἐμπύρους. ἐς ὅσον μὲν οὖν ἐνακμάζει τὸ πῦρ αὐτοῖς, καὶ συνεργὸν τῇ τέχνῃ ἔχουσιν αὐτὸ καὶ κοινωνὸν τῆς σοφίας, ὑπὲρ τοῦδε τοῦ ζῴου οὐδὲ ἓν φροντίζουσιν· ὅταν δὲ
τὸ μὲν ἀποσβεσθῇ καὶ μαρανθῇ, μάτην δὲ αἱ φῦσαι καταπνέωσιν, ἐνταῦθα ἤδη τὸ ζῷον τὸ εἰρημένον ἀντιπρᾶττον σφίσιν ἴσασι καλῶς. ἀνιχνεύσαντες οὖν τὸ θηρίον καὶ τιμωρησάμενοι, τὸ πῦρ ἐντεῦθεν αὐτοῖς ἐξάπτεται, καὶ ἔστιν εὐπειθές, καὶ οὐ σβέννυται τῇ συνηθείᾳ τρεφόμενον.

Claudius Aelianus, Werke. Viertes Bändchen: Thiergeschichten. Uebersetzt von Friedrich Jacobs. Erstes Bändchen. Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1841(Griechische Prosaiker in neuen Uebersetzungen ; Band 214), S. 478 - 479:

„Der Salamander ist zwar kein Erzeugniß des Feuers und wird nicht aus ihm geboren wie die sogenannten Pyrigonen; aber er fürchtet es nicht, und geht der Flamme entgegen, und sucht sie wie einen Gegner zu bekämpfen. Beweis dafür ist Folgendes: Er treibt sich bei den Handwerkern und bei den Feuerarbeitern umher. So lange diesen das Feuer hell brennt, und sie an ihm einen Gehülsen ihrer Kunst und Theilnehmer ihrer Einsicht haben, sind sie unbekümmert um dieses Thier. Wenn aber das Feuer ausgeht und abstirbt, und die Blasebälge vergeblich blasen, da werden sie klärlich inne, daß ihnen das erwähnte Thier entgegenarbeitet. Haben sie es nun aufgespürt und bestraft, so flammt das Feuer wieder auf, und ist ihnen folgsam, und erlischt nicht wieder, wenn es auf gewöhnliche Weise genährt wird.“

Pedanios Dioskurides, Περὶ ὕλης ἰατρικῆς (Arzneimittellehre/Heilkunde; lateinisch: De materia medica) 2, 67:

σαλαμάνδρα εἶδός ἐστι σαύρας νωχελές, ποικίλον, μάτην πιστευθὲν μὴ καίεσθαι. δύναμιν δὲ ἔχει σηπτικήν, ἑλκωτικήν, θερμαντικήν. μείγνυται δὲ σηπταῖς καὶ ἑλκωτικαῖς δυνάμεσι καὶ λεπρικαῖς, ὡς ἡ κανθαρίς, καὶ ἀποτίθεται ὁμοίως. ψιλοῖ δὲ καὶ τρίχας συντακεῖσα ἐλαίῳ• φυλάσσεται καὶ ἐν μέλιτι ἐξεντερισθεῖσα τῶν ποδῶν καὶ τῆς κεφαλῆς ἀφαιρεθέντων εἰς τὴν αὐτὴν χρῆσιν.

Pedanios Dioskurides, Arzneimittellehre. Übersetzt und mit Erklärungen versehen von Julius Berendes. Neudruck der Ausgabe Stuttgart, Enke, 1902. Wiesbaden : M. Sändig, 1970, S. 172:

„Der Salamander ist eine Eidechsenart; er ist träge, bunt, von dem man thörichterweise glaubt, dass er nicht verbrannt werde. Er hat Fäulniss erregende, Geschwüre erzeugende und erwärmende Kraft, er wird den septischen und den Lepramitteln zugesetzt, wie die Kantharis und wird in gleicher Weise aufbewahrt. Gebrannt entfernt er mit Oel die Haare. Er wird aber auch ausgeweidet und ohne Füsse und Kopf in Honig zu demselben Gebrauche aufbewahrt.“

Augustinus, De civitate Dei 21, 4:

Quapropter si, ut scripserunt qui naturas animalium curiosius indagarunt, salamandra in ignibus vivit et quidam notissimi Siciliae montes, qui tanta temporis diuturnitate ac vetustate usque nunc ac deinceps flammis aestuant atque integri perseverant, satis idonei testes sunt non omne, quod ardet, absumi et anima indicat non omne, quod dolere potest, posse etiam mori, quid adhuc a nobis rerum poscuntur exempla, quibus doceamus non esse incredibile, ut hominum corpora sempiterno supplicio punitorum et in igne animam non amittant et sine detrimento ardeant et sine interitu doleant?

Aurelius Augustinus, Werke. Band 4: Vom Gottesstaat. Band 2. Eingeleitet und übertragen von Wilhelm Thimme. Vollständige Ausgabe. Zürich : Artemis-Verlag (Die Bibliothek der alten Welt : Reihe Antike und Christentum), S. 683:

„Wenn also nach dem Zeugnis derer, die die Natur der Lebewesen genauer erforscht haben, der Salamander im Feuer lebt, wenn einige allbekannte Berge Siziliens, die schon so lange Zeit und von alters her bis heute in Flammen stehen und doch unversehrt bleiben, dadurch hinreichend beweisen, daß nicht alles, was brennt, auch verzehrt wird, wenn auch die Seele es bezeugt, daß nicht alles, was Schmerz empfinden kann, auch sterben was fordert man da von uns noch weitere Tatsachenbelege, um glaubhaft zu machen, daß die Leiber der mit ewiger Verdammnis bestraften Menschen im Feuer ihr Leben nicht erlieren, vielmehr brennen, ohne Schaden zu leiden, und Qual empfinden, ohne dem Untergang zu verfallen?“

Albrecht  15.01.2016, 09:49

Ferdinand Orth, Salamander In: Paulys Realencyclopädie der
classischen Altertumswissenschaft : RE I, A, 2: Saale bis Sarmathon. Stuttgart : Metzler'sche Verlagsbuchhandlung, 1920, Spalte 1821:

„Wird der S. geängstigt, so spritzt der moschusartige Saft, gleichsam die einzige Waffe des wehrlosen Tieres, in Tropfen dem Verfolger entgegen. Auch neuere Forscher bestätigen, daß dieser Saft die Eigenschaft habe, einige glühende Kohlen auszulöschen und dem S. ermöglicht, durch ein schwaches Feuer unversehrt hindurch zu könnnen.“

Spalte 1822: „Was die Unverletzlichkeit im Feuer angeht, so berichtet Aelian (hist. an. II 31), der S., welchem in Wahrheit feuchte Umgebung Lebensbedürfnis ist, halte sich mit Vorliebe bei Handwerkern auf, die mit Feuer arbeiten müssen. Er störe ihre Arbeit, indem er sich in das Feuer dränge, und d ie Flamme zum Erlöschen bringe. Aristoteles, der den S. nur nebensächlich erwähnt, bemerkt vorsichtig: ‚wie man sagt, löscht er Feuer aus‘ (Arist. hist. an. V 106), während Plinius (XXIX 76), ebenso wie der vom ihm angeführte Sextius, die Angabe der Magier, der S.könne kraft seiner feuerlöschennden Eigenschaft sogar Feuersbrünste dämpfen, bezweifelt. Auch Dioskurides spricht von dem ‚törichten  Glauben‘, daß der S. nicht verbrenne. Bestreichen mit S.-Blut solle
einen Menschen unempfindlich gegen Feuer machen.“

S. = Salamander

Christian Hünemörder, Salamander. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 10: Pol - Sal. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2001, Spalte 1240:

„Die gelbe Fleckung führte zu dem Aberglauben, er könne aufgrund seiner Kälte nicht nur im Feuer leben (z. B. Aug. civ. 21,4), sondern lösche dieses sogar aus (Aristot. hist. an. 5, 19, 552 b 15 – 17; Plin. nat. 10, 188; Geop. 15, 1, 34, vgl. Theoprast fr. 3, 60 und Ail. nat. 12, 31). Dieses Motiv wurde im MA durch Isid. orig. 12, 4, 36 u. a., Jacobus de Vitriaco, Historia orientalis Kapitel 89, Arnoldus Saxo 2, 10 […] und Thomas von Cantrimeré 8, 30 […] sowie Adhelmus,
Enigma 15 […] (zit. bei Thomas) weitergegeben. Sextrius Niger bei Plin. Nat. 29, 76 und Dioskurides 82, 62 WELLMANN = 2, 67 BERENDES) bestreiten dies.“

Aug. civ. = Augustinus, De civitate Dei

Aristot. hist. an. = Aristoteles, Historia animalium

Plin. nat. = Plinius, naturalis historia

Geop. = Geoponica

fr. = Fragment (Bruchstück)

Ail. nat. = Ailanos, De natura animalium

MA = Mittelalter

Isid. orig. = Isidor, Origines

zit. = zitiert

Hans Biedermann, Knaurs Lexikon der Symbole. Herausgegeben von Gerhard Riemann. München : Droemer Knaur, 1989, S. 370 – 371 (Salamander)

S. 370: „Salamander, in Symbolik und Volksglauben nicht das Amphibium der Zoologie, sondern ein Elementarwesen, das im Element Feuer wohnt, damit dieses nicht unbelebt und unbehütet sei. Paracelsus (1493 –1541) meint, daß diese Flammengeschöpfe ihrer Natur nach mit dem Menschen nicht umgehen können. Im Gegensatz etwa zu den Wasserwesen (Undinen, Melusinen), die ihnen sehr zugetan seien.“

S.370 - 371: „Im frühchristlichen »Physiologus«-Text wird der Salamander eine »Echse« genannt, die jedoch noch nicht im feuer wohnt, sondren es aus natürlicher Anlage zum Verlöschen bringen kann. »Sogar wenn er (der Salamander) in den Heizofen des Brandes kommt, so löscht dieser Heizofen aus«. Die christliche Nutzanwendung dieses mythsichen Tiersymbols ist der Hinweis, daß ddie im Buch Daniel der Bibel erzählte Geschichte von den »drei Jünglingen im Feuerofen« auf Wahrheit beruhen müsse, da die
Obhut Gottes nicht weniger machtvoll sei als die natürliche Anlage einesTieres, entsprechend dem Vers aus Jesaias: »Wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen« (43, 2). Im »Physiologus«-Text kommt noch eine kuriose Nutzanwendung vor, derzufolge der Salamander ein kalter Vogel sei, »kälter als alle Vögel«, und im Vulkan Ätna hause, ohne zu verbrennen – vielleicht eine mißverstandene Anspielung auf die Legende vom mythischen Symboltier Phönix.“

Udo Becker, Lexikon der Symbole. Freiburg im Breisgau ; Basel ; Wien : Herder, 1992, S. 246 (Salamander):

Salamander,
nach dem Volksglauben des MA Elementargeist, der unbeschädigt im Feuer leben kann u. so Symbol der Flamme überhaupt; galt u. a. als Symbol des Gerechten, der sich die Seelenruhe trotz Anfechtung bewahrt. Der Physiologus verknüpft die feuerlöschende Eigenschaft mit der Aussage, daß der Gerechte keinen Schaden nimmt wie die drei Jünglinge im Feuerofen (Dn 3).“

MA = Mittelalter

u. a. = unter anderem

Dn = Daniel

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LiloB  16.01.2016, 15:39

super wieder einmal die ausführliche Antwort von Albrecht,- also Drucker anwerfen, ausdrucken,später in Ruhe nachlesen. Und hoffentlich verstehen.-  dickes Lob mal wieder von mir LiloB

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Früher glaubte man, sie entstehen durch Feuer