Ich verwende bewusst den breiten Begriff der "Führungspersönlichkeiten" weil ich Hitler, Himmler usw. ausgrenzen möchte. Bei diesen ist der Fall für mich klar: Sie waren überzeugt von ihren Ideen und nichts ist mächtiger als ein starker Gedanke. Aber was ist mit den anderen, wie z.B Göring? Klar, Militärs hatten schon immer und natürlich gerade in dieser Zeit einen Hang zum Extremen, sieht man ja sogar bei amerikanischen Generälen dieser Zeit. Aber doch ist es natürlich ein weiter Sprung von Grenzrevisionen und Herstellung einer homogenen Bevölkerung, wie es bei vielen 1.Wk. Generälen zu finden war, hin zu dem, was passiert ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass denen Genannten es keine Gewissensbisse bereitet hat, aber auch eben nur, weil sie so überzeugt von ihren Gedanken waren. Allerdings glaube ich kaum, dass so schnell eine breite Schicht von einer Ideologie überzeugt gewesen ist. Mir ist bewusst, dass es auch Widerständler unter den Generälen gab, aber was ist mit dem Rest? Klar, manche haben einfach alles in ihrem militärischen Pflichtbewusstsein hingenommen, aber meint ihr, dass so Persönlichkeiten wie Göring und anderen auch von der Ideologie überzeugt gewesen sind? Falls nicht, muss man sich ja ernsthaft fragen, was eigentlich schlimmer ist, in der Blase seiner eigenen Phantasterei zu leben oder einfach alles hinzunehmen. Zwar kenne ich die Experimente, die sowas zu erklären versuchen, aber ich denke, dass gerade für diese Gruppe doch mehr dahinter stecken muss. Die Tests während der Nürnberger Prozesse haben allen einen überdurchschnittlichen IQ attestiert, ich glaube, dass Göring sogar nach heutigen Maßstäben als hochbegabt gelten würde. Da stellt sich doch die Frage, warum sich so intelligente Persönlichkeiten für sowas einspannen lassen. Ist es nur das eigene Machtstreben? Aber müssten Menschen mit solchem IQ nicht darüber stehen? Was meint ihr dazu.