Warum sind Beziehungen so anstrengend?

2 Antworten

Ich verurteile niemanden dafür, wenn er keine Beziehung führen möchte, sondern lediglich an Sex interessiert ist - unter der Voraussetzung, dass man das von Anfang an offen und ehrlich kommuniziert und man niemandem falsche Hoffnungen macht. Ganz ehrlich, soll doch jeder so leben, wie er glücklich wird - solange man dabei sein Gegenüber nicht verletzt. Wenn du der Meinung bist, dass du ohne Beziehung ein glücklicheres Leben führen wirst, finde ich das völlig legitim.

In unserer Gesellschaft wird jedoch schon den kleinen Kindern mehr oder weniger eingetrichtet, dass man einen Partner finden muss, um glücklich zu werden. Du verstößt mit deiner Vorstellung gegen die Norm. Und egal gegen welche Norm man verstößt, dafür wird man leider von vielen immer verurteilt werden. Von vielen, weil sie es nicht verstehen. Von manchen vielleich auch, weil sie nicht den Mut haben, selbst zu ihren Wünschen zu stehen. Mach dir nichts daraus. Ich denke mal, die Menschen, denen du wichtig bist, werden trotzdem zu dir stehen.

Hinzufügen wollte ich noch, bevor unfreiwillig abgeschickt:

Meine Frage an dich jedoch ist, warum ist eine Betiehung für dich anstrengend und belastend? Ich persönlich empfinde sie als Bereicherung für mein Leben. Eine Person, die an meiner Seite ist, egal ob es mir gerade gut oder schlecht geht. Die mit mir lachen und weinen kann. Die mich unterstützt und trotzdem auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Guter Sex ist nur eine Draufgabe zu all dem und bei weitem nicht das Wichtigste. Natürlich muss man eine Beziehung pflegen, muss Kompromisse eingehen, auch mal die eigenen Bedürfnisse hintanstellen und über Streitigkeiten hinweg kommen. Das ist es mir absolut wert.

Das muss man aber ebenso in einer Freundschaft, in der Familie etc. Wenn man es nicht tut, ist man irgendwann ganz alleine. Und ich glaube, eine Person, der man vertrauen kann und die für eine da ist, braucht wahrscheinlich jeder irgendwann mal.

0

Als ich jünger war, war ich in so einigen "offenen Beziehungen" bzw. "Freundschaft Plus" verwickelt. Wurde deswegen nie komisch angeguckt. Auch ein paar ONS hatten keinen negativen Beigeschmack.

Wichtig ist, dass du offen und ehrlich bist und von Anfang klar machst, dass du kein Interesse an einer Partnerschaft hast, sondern nur auf "Freundschaft Plus" aus bist oder eben vielleicht sogar nur Sex möchtest.

Natürlich solltest du das charmant rüberbringen - wenn du mit der Tür ins Haus fällst, wirkt das eher abschreckend. Mehr nach dem Motto "Ich will ehrlich sein, im Moment habe ich kein wirkliches Interesse an einer Beziehung, aber ich mag dich und wenn du Lust hast können wir mal abhängen und was unternehmen."

Vielleicht hat sich das heute etwas gewandelt, bin schon einige Jahre nicht mehr auf dem Markt, aber zu meiner Zeit war das völlig normale Praxis und auch für Frauen nicht unüblich. Warum auch, moralisch ist daran nichts verwerflich, wenn beide sich einig sind und mit offenen Karten spielen...

Nachtrag: Ist aber auch eine Frage des Alters. Für sehr junge Frauen mit nur wenigen sexuellen Kontakten, ist das eher noch ein No Go zu der Zeit. Auch für Frauen jenseits der 30 sind offene Beziehungen oft kein Thema mehr, da sie sich langsam mehr Richtung Familiengründung orientieren. Aber bei Frauen von Anfang bis Ende 20 sollte das auch heute noch eine Option sein.

Vor allem wenn sie gerade dabei sind sich eine berufliche Karriere aufzubauen, sind feste Beziehung eher ein Klotz am Bein. Da kommt "Freundschaft Plus" wie gerufen.