Warum schämen sich Menschen nicht mehr, sondern stehen zu ihren schlechten Charakterzügen/Eigenschaften? Wieso ist niemand mehr selbstkritisch?

12 Antworten

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Weil deren Ego größer als deren Hirn ist.

Wer nicht zugeben kann dass man auch unrecht haben kann oder akzeptieren kann das niemand 100% perfekt ist, ist sowieso krass schwach.

Stark sind nur die, die ihre Fehler einsehen können.


Freiheit879 
Fragesteller
 25.06.2023, 16:43

Respekt für diese Worte!

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Das Ego der Menschen wächst

Außerdem is es einfacher so weiter zu Leben und andere zu verletzen, als sich einzugestehen, dass man auch schlechte Charakterzüge hat und etwas ändern sollte/könnte


Weil diese Gesellschaft einen lehrt, was die Prinzen schon vor 20 Jahren gesungen haben: "Du musst ein Schwein sein in dieser Welt..."

Daran halten sich viele - und sind dadurch weiter weg von Verzweiflung und Depression als die, die versuchen, anständig zu bleiben und im Grunde doch nur die Gearschten sind.

Die Erkenntnis, dass JEDER von uns das Antlitz dieser Welt mitprägt - jeder von uns mitbestimmt, ob diese Welt besser oder schlechter ist - diese Erkenntnis interessiert kaum jemanden. Da es wohl zu viel Denkarbeit ist, sie zu erlangen. Und irgenwann ist auch bei manch "gutem" Zeitgenossen einfach die Energie alle und er verbittert und verzweifelt an dieser Menschheit.


Freiheit879 
Fragesteller
 25.06.2023, 16:18

Wie wahr.

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Abstumpfung durch soziale Medien. Mehr Egoismus und Konkurrenzkampf weil die Welt durch's Internet zusammengerückt und "kleiner geworden" ist.

Man kann sich dem auch weitgehend entziehen und gut damit leben, wenn man kapiert hat, dass man kein einziges Mal Tiktok (u.a.) und andere Krempelkisten besucht haben muss und dabei genau Null verpasst.


Es gab Zeiten, da waren die Menschen aufeinander angewiesen und mussten Rücksicht aufeinander nehmen. Da war es wichtig, auf andere einzugehen und sie nicht zu verärgern. Man nahm dann auch eher Kritik an, um nicht aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden. Andererseits wurde man auch akzeptiert, wenn man nicht perfekt war, denn es ging ja jedem so.

Inzwischen sind wir wesentlich unabhängiger von anderen und einer jahrzehntelangen Erziehung zum Egoismus durch die Medien ausgesetzt. In der Arbeitswelt werden weder Bescheidenheit noch Selbstkritik akzeptiert, man muss den Überflieger spielen. Damit bleibt oft auch die Ehrlichkeit auf der Strecke. Aber was macht das schon, wenn´s Geld bringt? Solange das Geld, schicke Autors usw. als Statussymbole dienen, muss man sich über unehrliche Methoden nicht wundern.

Kindern setzt man oft keine Grenzen mehr. Sie glauben dann, dass sie kleine Könige sind und alle Welt sich nach ihnen richten muss. Das glauben sie dann auch noch als Erwachsene. Und Kritik lassen sie an sich abprallen.

Wenn wir wieder mehr aufeinander angewiesen wären, würde sich sicher wieder mehr Rücksicht genommen.

Natürlich spielt auch die Justiz eine Rolle. Wenn Jugendliche zahlreiche Straftaten begehen und immer wieder Bewährung bekommen (auch wenn sie sich nicht bewähren), dann zeigt sich daran, dass man Gesetze nicht ernst nehmen muss.


antiaes  15.11.2023, 23:30

In der Ukraine ist das weitgehend heute noch so...

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