Warum prahlt man mit schlechten Mathenoten?

6 Antworten

Das ist eine recht deutsche Eigenschaft, habe ich festgestellt (ich habe lange in den USA gelebt, da ist das nicht so). Schwer zu sagen, woran das liegt.

Meine Vermutung ist, dass das zwei Gründe hat.

1) "Ich war auch schlecht in Mathe" stellt eine emotionale Brücke zu vermutlich der Mehrzahl der Menschen in Deutschland her. Man kennt das selber, kann das echt nachfühlen, und sofort wird das Gefühl von Gemeinsamkeit erzeugt. Mathematik wird deshalb genommen, weil das ein sehr polarisierendes Fach ist - einige sind gut, die anderen schlecht. Das ist in glaube ich keinem anderen Schulfach so.

2) Der andere Grund ist die deutsche Neidkultur. In Deutschland darf man nicht sagen, dass man erfolgreich ist, sich nicht laut freuen, wenn man etwas Tolles geschafft hat. Man darf nicht darüber sprechen, dass man mehr verdient - oder dass man eben in Mathematik gut war. Das ist alles sozial nicht anerkannt und wird sofort als Angeben interpretiert. Mir entzieht sich seit jeher, warum das so ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil manche Menschen anders damit nicht umgehen können als es als lustig darzustellen. Zudem gibt es leider immer noch genügend vorallem Jugendliche die Menschen die gut in der Schule sind, als komisch darstellen, somit möchten diese Menschen die mit ihren schlechten Noten prahlen eben "cool" sein und auch "dazu gehören" dass sie ja nicht komisch sind usw.

Aber schämen sollte man sich auch nicht, man sollte nur nicht diese Noten gar nicht beachten sondern versuchen zu verstehen was man falsch gemacht hat und was man bessern kann.

Bei Erwachsenen ist es sicherlich kein Prahlen, sondern ein lockerer Umgang. Schulnoten haben sehr wenig mit dem späteren Leben zu tun und die wenigsten Menschen werden tatsächlich den Satz des Pythagoras, etc... im Alltag brauchen.

Bei Jugendlichen kommt es stark auf die Peergroup an. Wird dort Schule eher verpönt, ist es natürlich cool, entsprechende Noten zu haben. - Man ist dann das Gegenteil eines Strebers.

Kalamarabi 
Fragesteller
 08.08.2021, 12:16

Der Satz des Pythagoras ist doch so grundlegend,dass er irgendwann benötigt wird.

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Midnight1999  08.08.2021, 12:58
@Kalamarabi

Dann nenn uns doch mal eine Situation, in der man den Satz des Pythagoras braucht.

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Kalamarabi 
Fragesteller
 08.08.2021, 13:28
@Midnight1999

Bei der Berechnung der Höhe eines Baumes,Stichwort Forstwirtschaft,beim Bau/ bei der Planung eines Hauses,bei naturwissenschaftlichen Studiengängen,..

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Andauernd prahlen Jugendliche und sogar Erwachsene mit ihren schlechten Mathenoten, anstatt sich für ihre schlechte Leistung zu schämen.

Das tust du... nicht die anderen ;)

Ich hatte als Schüler wirklich schlechte Mathenoten, es lag nicht nur an mir, die Lehrer trugen auch ihren Teil dazu bei. Irgendwann resignierte ich und fand Gefallen am Untergang und legte meinen Ehrgeiz dahin, der Schlechteste Schüler zu werden, was mir gelang und meine Schulkarriere vorzeitig beendete.

Als ich die Berufschule besuchte und Mathe konkret wurde, schrieb ich nur noch Einsen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung