Warum müssen Pfarrer meistens nach 10 Jahren ihre Gemeinde verlassen?

9 Antworten

Hallo Harsj, es gibt viele Gemeinden ,da ist es wirklich so, denn es wurde immer gesagt, der Pfarrer oder Pastor sollte nicht zu bekannt werden inden jeweiligen Gemeinden,weil es dann leicht zu Familier zu ginge und die Achtung eines Pfarrers aus spiel gesetzt wird. Da mit sie immer etwas Abstand halten, sollten sie ca alle 10 Jahre eine andere Gemeinde als Hirten und Diener zur Seite stehn.lg.kh.

Es ist von mehreren Faktoren abhängig. Zunächst ist es eine Frage der Personalplanung bzw. des Wunsches des Bischofs, wenn ein Priester eine neue Aufgabe übernehmen soll. Aber mal angenommen, es bleibt ein Priester einfach "nur" Pfarrer. Für eine Gemeinde kann es von Vorteil oder nachteil wein, wenn ein Pfarrer sehr lange Zeit, d.h. mehr als 20 Jahre an einer Pfarrstelle bleibt. Da schleifen sich viele Dinge einfach ein und so ein frischer Wind fehlt dann auch, muss aber nicht sein. Andererseits --- und das wird meiner Meinung nach bei der Personalplanung kaum oder gar nicht berücksichtigt --- kann manchmal eine lange Besetzung auch Entwicklungen ermöglichen, die deutlich mehr als 10 Jahre brauchen, um in Gang zu kommen (Gerade, was Gemeindeaufbau mit Kleingruppen betrifft). Ein Pfarrer soll eine Gemeinde nicht nur "versorgen", sondern auch Impulse setzen. Diese Aspekt steht bei den meisten Diözesen im Vordergrund, wenn empfohlen wird, nach etwa 10 Jahren in einer Pfarrei die Stelle zu wechseln. Es ist eine Soll-/Kann- und keine Muss-Regelung.

Ich bin zwar evangelisch, aber da wechseln die Pfarrer ja auch immer mal wieder. Meine Pfarrerin hat uns erklärt, das wird so gemacht, damit die Pfarrer neue Eindrücke sammeln, neue Ideen und so bekommen. Einfach um flexibel zu sein und immer mal wieder was neues zu leben. In einer neuen Gemeinde.

Es gibt da viele verschiedene Handhabungen:

  • die einen wechseln viel öfter

  • die anderen bleiben bis zur Pensionierung

Für den Pfarrer hat das Wechseln die Vorteile:

  • neue Aufgaben und Herausforderungen

  • er kann schon mal geschriebene Predigten alle nochmal anbringen :-)

  • er kann nochmal neu anfangen und aus bisherigen Erfahrungen Konsequenzen ziehen und Weichen anders stellen

  • er wird unangenehme Gemeindeglieder los

  • er kann seinen Horizont erweitern

Für die Gemeinde hat das die Vorteile:

  • die Gemeinde wird unabhängiger

  • es werden jedes Mal wieder anders eingestellte Leute angesprochen und motiviert

  • der Pfarrer hat weniger Einflussmöglichkeiten

  • die Gemeinde bekommt andere Blickwinkel zu sehen in Predigt und Praxis

  • wer mit dem einen Pfarrer nicht so zufrieden war, hat wieder eine neue Chance

AUs dem gleichen Grund, warum man Lehrer in Schulklassen wechselt: Kein Pfarrer kommt mit allen Gemeindegliedern gut aus, und man möchte den Leuten nicht zu lange den selben zumuten.