Warum meinte der Perser (Film "300") es wäre Blasphemie?

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Der Gesandte konnte sich als Gesandter des Persischen Großkönig Xerxes wie ein bevollmächtigter Vertreter eines Gottkönigs empfinden, dessen Tötung ein auch religiöses Verbrechen war. Allerdings wäre Xerxes von den eine Unterwerfung ablehnenden Griechen nicht als Gott anerkannt worden.

Ein Gesandter war aber nach dem Völkerrecht bei der Ausübung seiner Tätigkeit geschützt und dieser Schutz war auch religiös/sakral verankert. Ein Gott galt als Schutzherr der Gesandten. Eine Verletzung dieses Rechts war daher auch nach griechischem Verständnis ein religiöses Verbrechen.

Ernst Baltrusch, Außenpolitik, Bünde und Reichsbildung in der Antike. München : Oldenbourg, 2008 (Enzyklopädie der griechisch-römischen Antike ; Band 7), S. 30:

„Noch bedeutender und verbreiteter in der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit war das weite Feld der Gesandtschaften (griechisch: πρεσβείαι/presbeíai, lateinisch: legationes), die sich je nach Aufgabenfeldern und Bevollmächtigungen z.T. stark unterschieden. Gesandte waren durch das Völkerrecht gesichert, mussten sich aber regelrecht ausweisen. Das schützte sie bei An- und Rückreise sowie für die Dauer ihres Auftrages (auch außerhalb Griechenlands bzw. des römischen Einflussbereiches) nach Recht, Religion und Sitte, denn ihr Schutzherr war der höchste Gott. Sie durften in keiner Form angetastet werden, weder bedroht noch festgehalten und schon gar nicht verletzt oder getötet werden. Die Anerkennung dieses sakral verankerten Rechts bedeutete Teilhabe an der „zivilisierten“Völkergemeinschaft, wie umgekehrt die die Verletzung des Gesandtenrechts „barbarisch“ war („barbarisch“ hier in einem pejorativen Sinne, denn natürlich war das Gesandtenrecht auch bei „Barbaren“ heilig). Dadurch konnte immer ein Mindestmaß an formalisierten und stabilen Beziehungen aufrechterhalten werden. Man kann natürlich auch Brüche des Gesandtenrechts aufzählen, so etwa die Misshandlung persischer Gesandter durch Sparta und Athen vor Ausbruch der Perserkriege. Die Gesandten des Großkönigs hatten Wasser und Erde zum Zeichen der Unterwerfung gefordert, und die Poleis hatten die Gesandten getötet. Das war eine eklatante Verletzung des Völkerrechts und wurde auch von den Übeltätern als solche empfunden. Nach den Perserkriegen sühnten deshalb zumindest die Spartaner ihr Vergehen gegenüber den Persern.“

Revan1821  16.02.2021, 18:53

Das stimmt nicht... jeder Bote galt als untertan des gottes Hermes bei den persern war es ein anderer Gott... nicht zu viel Hollywood bitte

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Albrecht  16.02.2021, 19:52
@Revan1821

Bei einer Behauptung „Das stimmt nicht“ ist eine Angabe wünschenswert, worauf sie sich bezieht.

Aufgrund der folgenden Aussagen scheint sie sich auf „ihr Schutzherr war der höchste Gott“ zu beziehen, was der zitierte Buchautor geschrieben hat. Nach antiker griechischer Religion und Mythologie war der Gott Hermes ein Schutzherr der Herolde, Boten, Gesandten und Reisenden. Der Buchautor hat wahrscheinlich beim höchsten Gott an Zeus mit dem Beinamen Xenios (griechisch: Ζεὺς Ξένιος) gedacht, der Schutzherr der Gastfreundschaft/Gäste und der Fremden war.

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Weil er ein Bote des "Gottkönigs" Xerxes ist. Den Boten eines Gottes umzubringen ist schon Blasphemie und er hält Xerxes anscheinend für einen Gott.

Revan1821  16.02.2021, 18:52

Es ging nicht um gott könig Xerxes... es war allgemein verboten einen boten zu töten auch wenn er der bote eines bauern wäre (zb sein sohn )

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Weil er sich selbst als Gesandten des Gottkönigs sah. Und einen Boten eines Gottes zu töten ist ein religiöses Verbrechen, als wenn man den Gott selbst töten würde

Es war verboten boten zu töten die standen ( bei den grieghen) unter dem schutz von dem Gott Hermes und wurde ihn beleidigen wenn man einen boten tötet