Warum machen es manche Lehrer so schwer, gute Noten zu bekommen?

10 Antworten

Mündliche Noten sind tatsächlich oft wenig objektiv. Wenn man es objektiv machen möchte, dann müsste der Lehrer Fragen aller Anforderungsbereiche stellen, darunter auch Anforderungsbereich 3, also die richtig schwierigen Fragen, diese sollten auch etwa 30% aller Fragen ausmachen. Wenn der Schüler dann alle Fragen beantworten kann, außer der fiesen, hat er gerade mal 70% richtig beantwortet, was eine 2 mit Riesenminus wäre. Wenn bei den einfachen und mittelschweren Fragen auch nur eine Kleinigkeit nicht passt, landet man unter 70% und das ist dann keine 2 mehr.

So die Theorie, in der Praxis bewerten viele Lehrer natürlich wesentlich wohlwollender, sie handeln damit aber eigentlich entgegen den geltenden Bestimmungen.

meines wissens hat albert einstein gesagt, dass er die dinge geschafft hat, die er geschafft hat nicht weil er so intelligent war sondern weil er nicht aufgegeben hat. ob er das wirklich gesagt hat, müsste man prüfen. mfg


2003Sara 
Beitragsersteller
 10.04.2022, 21:47

Danke für diese Weisheit.

Wenn du dir einmal im Rahmenlehrplan die Definition für die Note 4 durchgelesen hast, bekommst du den Eindruck, es müsste sich mindestens eine 2 handeln.

Finde ich durchaus etwas sehr übertrieben aber ja mache Lehrer geben bessere Noten als andere. Deshalb ist das ganze auch null objektiv.
Das liegt einfach am Lehrer. Was will man da groß erklären? Sind halt Menschen.

In Bayern gilt Folgendes:

Jedem Fachbetreuer ist bekannt, dass jeder Lehrer seinen persönlichen Erwartungshorizont für die zu erbringenden Leistungen hat. Die Fachbetreuung hat (unter anderem) die Aufgabe diese Unterschiedlichkeit möglichst zu reduzieren ohne dabei das Selbstverständnis des jeweiligen Lehrers in Frage zu stellen. Wenn der Fachbetreuer von den Kollegen anerkannt ist, kann er durch "dezente" Hinweise an die Kollegen (z.B. Deine letzte Schulaufgabe war ziemlich schwer, vielleicht könntest du bei der nächsten etwas milder sein!) Entsprechendes erreichen. Im Extremfall müßte man als Fachbetreuer dem Direktorat mitteilen, dass man die Bewertung oder die Aufgabenstellung für nicht angemessen hält, was dann zu einer Änderung bei der Bewertung führen könnte und dem Lehrer eine beförderungsschädliche Bewertung einbringen würde. Normalerweise riskiert das kein Lehrer.

Im Prinzip müsste man die Bewertungen eines Lehrers als angemessen ansehen, wenn die Schüler später im Abitur etwa die gleichen Bewertungen erhalten, wie sie zuvor bei dem betroffenem Lehrer erhalten haben.

P.S.: Ich war anfänglich 2. Fachbetreuer für Mathematik und später Fachbetreuer für Physik.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.