Warum ist Sterbefasten sozial akzeptiert?
Warum wird Sterbefasten nicht als Suizid angesehen?
Und was wenn junge gesunde Menschen das machen weil sie unglücklich sind um dann zu sterben ist das dann auch kein Suizid?
Wie kommst du denn darauf, dass das nicht als suizidales Verhalten angesehen wird?
Im Internet steht das. Aber da wird auch nur von alten Menschen die schon krank sind darüber berichtet.
3 Antworten
Die Frage ist durchaus relevant. Auch z.B. die, warum die Ausübung von risikoreichem Sport nicht als Selbstgefährdung verhindert wird.
Ich denke, in gewisser Weise kann man niemandem das Recht wegnehmen, über sein Leben selbst zu bestimmen. Mit Ausnahmen. So denke ich, ist mit oder ohne Ankündigung, auf der Strasse sein Leben zu beenden, indem man in den Gegenverkehr donnert, eben auch eine Gefährdung des Lebens anderer.
Sterbefasten ist sozial akzeptiert, solange der Mensch in der Abfolge bei Bewusstsein ist und er festgelegt hat, auch im Koma keine Hilfe zum Überleben zu erhalten gedenkt. Denn jedes tägliche oder stündliche NEIN zu Nahrung ist ja bewusst.
In einer Gesellschaft gibt es immer differente Ansichten, Meinungen, Glaubensvorschriften, aber auch Desinteresse, Ignoranz oder Gleichgültigkeit/Neutralität gegenüber Grenzfragen. Es ist eigentlich nichts Übles, wenn die Grundgesinnung wiederspiegelt, jemandem zu beschützen, für ihn einzutreten; aber auch, seine Entscheidung, die er für sich ohne andere zu gefährden fällt, einsichtig und tolerant zu akzeptieren.
Unglücklich sein ist durchaus eine schlimme Gefühlserfahrung, eine schmerzhafte Zeit des Leidens. Wenn man sie zum ersten mal erlebt (klar, meistens, wenn man noch keine gemacht hat, also in jungen Jahren!) Ist das ein emotionaler Schock, eine Art Trauma, aber auch eine wegweisende Erfahrung. Vor allem, wenn man akzeptieren kann, dass das die allermeisten auch schon durchmachten, direkt daran nicht starben - Suizid mal beiseite gelassen - und wichtig, daraus schließt: DAS kann man überleben!
Wegweisend deshalb, weil es die Erfahrung ermöglicht, zu erkennen, was Leben auch ist (Leid), es aber zur Reife beitragen kann. Reife im Sinn von: Eine Erfahrung hat nur Sinn bzw. hat den ausschließlichen Sinn, wenn sie für das weitere Leben dazu beiträgt, resilient zu werden. Resilienz kann man sich nicht von youtube, Instagram und tiktok runterladen oder aus Büchern lernen.
Ist es nicht. Es wird zurecht als krankhaft bezeichnet und auch behandelt.
Also normalerweise nimmt man krankhaft Magersüchtige in Therapie, weil zu Tode hungern auch nicht wirklich geil ist.