Warum ist MgCl2 eine Ionenbindung?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin,

hmmm, deine Vorstellungen scheinen... wie soll ich sagen? - Deine Vorstellungen scheinen wirr bis fehlerhaft zu sein.

Zunächst einmal zu deiner Fragenformulierung:

Magnesiumchlorid IST keine Ionenbindung, sondern HAT Ionenbindungen.

Magnesiumchlorid IST ein Salz. Und Salze setzen sich aus Ionen zusammen. Die Ionen werden durch Ionenbindungen zusammengehalten.

Du kannst allerdings auch folgendes sagen:

Magnesiumchlorid IST eine IonenVERbindung.

Doch eine Ionenbindung und eine Ionenverbindung sind nicht das gleiche.

Sodann hat das alles rein gar nichts mit irgendwelchen Winkeln zu tun.

Winkel gibt es in Molekülen, also in Molekülverbindungen zwischen den Bindungspartnern.

In Ionenverbindungen liegen - wie gesagt - Ionen vor. Ionen sind elektrisch geladene Teilchen auf atomarem Niveau. Es gibt positiv geladene Ionen (die man auch Kationen nennt) und negativ geladene Ionen (oder Anionen).

Entgegengesetzt geladene Ionen ziehen sich gegenseitig an. Gleichsinnig geladene Ionen stoßen sich voneinander ab.

Die Ladungen wirken nicht nur in eine bestimmte Richtung, sondern in alle Raumrichtungen (nach links und rechts, nach oben und unten, nach vorne und nach hinten, diagonal...)

So kommt es, dass ein positiv geladenes Ion (ein Kation) von so vielen negativ geladenen Ionen (Anionen) umringt wird, wie diese Platz finden. Der Platz ist irgendwann begrenzt, weil sich die gleichsinnig geladenen Anionen ja bei einer zu großen Anhäufung voneinander abstoßen und weitere Anionen daher auf Abstand halten.

Die nun außenliegenden Anionen, die sich um das Kation versammelt haben, werden nun ihrerseits alle von anderen Kationen umringt, bis auch diese keinen Platz mehr finden, ohne den anderen Kationen zu nahe zu kommen.

Auf diese Weise entsteht ein dreidimensionales Ionengitter, in denen die unterschiedlichen Ionen ganz bestimmte feste Plätze einnehmen.

Dieses Ionengitter ist also eine hochgradig geordnete Struktur. Und hochgeordnete Strukturen bezeichnet man als Kristall.

Darum bilden Ionenverbindungen in der Regel feste Salzkristalle.

Ab einer bestimmten Menge von Ionen im Ionengitter können wir die Salzkristalle dann auch als solche sehen.

Woher weiß ich nun, dass Magnesiumchlorid eine Ionenverbindung (ein Salz) ist, in der es Ionenbindungen gibt?

Auf deinem Niveau kannst du dir recht zuverlässig merken:

Das Reaktionsprodukt aus einem Metall und einem Nichtmetall führt zu einer Ionenverbindung mit Ionenbindungen.

Elementares Magnesium ist ein Metall. Elementares Chlor ist ein Nichtmetall. Von daher...

Auf einem etwas erweiterten Niveau kannst du auch die Elektronegativitäten dieser Elemente heranziehen. Diese Werte findest du zum Beispiel im Internet. Magnesium hat eine EN von 1,31 (Pauling-Skala) und Chlor eine von 3,16. Die Differenz ist also (3,16 – 1,31 =) 1,85.

Und ab einer EN-Differenz von 1,7 kann man von einer Ionenbindung ausgehen (erst recht, wenn die Bindungspartner Metall und Nichtmetall sind).

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.

LG von der Waterkant

Ja es ist am Ende ein Salz und Neutral.

Es sind aber 2 Ionen darin, das MG und das Chlor wird jeweils zum Ion, da sie ihr elektron quasi mehr oder weniger abgeben oder halt eben aufnehmen.

Von Experte ThomasJNewton bestätigt

MgCl2 ist keine Ionenbindung sondern eine Ionenverbindung. Die Ionenbindung kommt dadurch zustande, dass das Magnesium als stark elektropositves Erdalkalimetall seine 2 Valenzelektronen an den elektronegativen Bindungspartner Chlor abgibt und dadurch vom ungeladenen Elementarzustand zum doppelt positiv geladenen Ion oxidiert:

Mg --> Mg²⁺ + 2 e⁻

Das Chlor nimmt diese Elektronen auf und wird dadurch zum Chlorid reduziert:

Cl2 + 2 e⁻ --> 2 Cl⁻

Zwischen dem positiven Kation Mg²⁺ und den negativen Anionen 2 Cl⁻ besteht dann eine coulombsche Wechselwirkung, wobei sich die Ionen anziehen, was eine Bindung bedeutet (Ionenbindung). MgCl2 ist keine Molekülformel, sondern eine Verhältnisformel und gibt das zahlenmäßige Verhältnis der Ionen im Ionengitter wieder. https://de.wikipedia.org/wiki/Ionengitter

Von Experte Ralph1952 bestätigt

Zunächst mal ist MgCl₂ keine Ionenbindung, sondern eine Ionenverbindung.

  • Eine Bindung ist das, was Teilchen zusammenhält.
  • Eine Verbindung ist ein Reinstoff aus mehr als einem Element.

Weiterhin heben sich die Ladungen auf, ein Salz ist neutral, aber nicht die Kräfte, Positiv und Negativ ziehen einander an.

Mit "gewinkelt" bist du völlig auf dem falschen Dampfer. Moleküle können gewinkelt sein, aber MgCl₂ besteht nicht aus Molekülen, sondern aus Ionen. Diese bilden ein regelmäßiges dreidimensionales Gitter.

Ich weiß nicht was genau du mit " Kräfte gegenseitig aufheben" meinst, ich schätze mal du meinst die Ladungen, und ja dies ist auch richtig. Allerdings steht die Bezeichnung "Ionenbindung" in diesem Fall nicht unbedingt dafür, dass hier ein Ion entsteht, sondern dass hier eben bei der Bindung Elektronen von dem elektronenpositiveren Atom zum elektronennegativeren Atom wandern und dadurch eine Partialladung entsteht. Das heißt, dass das Molekül nach außen hin zwar neutral ist, da sich, wie du schon gesagt hast, die Ladungen gegenseitig aufheben, das elektronegativere Atom jedoch Elektronen bekommt und dadurch, mathematisch gesehen, negativ ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin dabei Chemiker zu werden.