Warum ist es schultechnisch und beruflich in Deutschland so blöd?
Das alles angefangen in der Schule. Hier lernen wir seit der ersten Klasse praktisch alle das selbe. Später mit minimalen Abwandlungen, da man Kurse wählen kann, jedoch lernen wir im Prinzip trotzdem alle das gleiche. Auf den einzelnen wird nicht eingegangen.
Und wofür?
Um später in einem eintönigen Beruf zu landen, man wird von Anfang an darauf getrimmt.
Schule ist gefühlt nicht zum eigenen Wohl und damit die Allgemeinheit gebildet ist, sondern dafür um den Arbeitgebern und großen Konzernen den Nachwuchs zu liefern, der sich dann auch alles gefallen lässt.
Wenn man als 6 jähriger noch dachte "Ich kann Astronaut, Schauspieler oder Präsident werden" muss man sich im Laufe der Zeit doch gestehen, dass die bittere Realität einen einholt.
Man ist kaum frei.
Ich bin in der 10ten Klasse und uns wurde ab der 9ten viel in Richtung Berufsleben erzählt.
Da merkte ich schon, dass es genau in diese Richtung geht. Es wird versucht eintönige Berufe schmackhaft zu machen...und...und...und
Noch dazu:
Deutschland ist ein heftig bürokratisches Land.
Außerdem:
Man geht mit einer Ausbildung oder einem Studium eine Bindung und damit auch eine Abhängigkeit zu einem bestimmten Berufsfeld und einer Branche ein.
Job-Hopping ist hier nicht gerne gesehen.
Hier gibt es viele Steuern, die dann oft auch nichtmal sinnvoll genutzt werden und man fühlt sich deswegen im Berufsleben allgemein nicht frei.
Die 2 Fragen:
Wieso ist hier alles so Scheiße?
In welchen Ländern ist das alles besser?
12 Antworten
also dass in der Schule bis zu einem gewissen Grad alle das gleiche lernen, ist gut und wichtig so: die grundlegenden Kulturtechniken wie lesen, schreiben, rechnen braucht ja auch absolut jeder.
und dass man natürlich auch in den Arbeitsmarkt passen muss, ist auch klar: schließlich kann nicht jeder von Hartz4 leben.
und es gibt tausende von hoch interessanten Berufen, für jedes Talent, für jedes Interesse ist was dabei.
du wirst kein andres Land finden, wo es "nicht so scheiße" ist! besser als in Mitteleuropa ist es nirgends!
also wo ist eigentlich das Problem?
Er findet es offensichtlich kacke, dass er sich den Job nicht einfach aussuchen kann, sondern dafür teils einen anstrengenden Bildungsweg nach der Schule gehen wird und keine Sicherheit darauf hat, da man mit anderen im Wettbewerb steht und sein bestes geben muss.
So nach dem Motto: Der Staat ist schuld, dass ich mir kein Handtuch bei der Traumfirma auf den Stuhl legen kann und nichts zu leisten brauche.
Schule - scheint natuerlich allen Schuelern ueberfluessig, aber rein die Tatsache dass ihr lernt zu lernen ist wichtig. Natuerlich ist der Zweck, Arbeitskraefte heranzuziehen - der individuelle und kollektive Wohlstand beruht darauf. Aber zum Glueck arbeiten die meisten heutzutage nicht mehr in Reihen in Fabriken, und deshalb sieht die Bildung auch anders aus als vor 50 Jahren.
Es stimmt dass in Deutschland immer noch eine gewisse Starrheit besteht, aber es gibt durchaus die Moeglichkeit zu Um- und Weiterbildung, und niemand muss mit dem Beruf den er gelernt hat, in Rente gehen. Dazu ist aber eine Eigeninitiative noetig, die in Deutschland nicht so aktiv gelehrt wird wie in anderen Laendern (behaupte ich mal, als jemand der im Ausland lebt).
Wo es besser ist?... Allgemein hat die Sache zwei Seiten: Freiheit und Sicherheit. Wo du mehr Freiheit hast, hast du weniger Sicherheit, und umgekehrt. Ich bin freelancer, habe viel Freiheit und wenig Sicherheit.. es steht dir frei so etwas zu waehlen, auch in Deutschland.
Steuern gibt es ueberall, und es gibt keinen Platz auf der Erde, wo alle mit deren Verwendung zufrieden sind. Aber lieber in eine nichtverstandene Umgehungsstrasse investieren, als damit Autokraten das Konto zu fuellen, nicht...? Wenn dir wirklich wichtig ist, was mit deinen Steuern passiert, dann engagier dich politisch.
- Es ist hier nicht alles so, wie Du es siehst.
- Es ist nirgends deutlich besser, in vielen Ländern aber deutlich schlechter als bei uns.
Zur ersten Frage: ich komm aus Österreich, daher hab ich nur den Blick von außen und muss ehrlich sagen, so schlecht finde ich das deutsche System nicht (obwohl man es modernisieren kann!). Die Schule soll die Allgemeinheit bilden und legt etwas zu viel wert auf Quantität anstatt Qualität, wenn man fertig ist hat man dafür eine gute Basis für alles weitere. Was etwas eigen ist ist eure Berufsschule, hier in AT geht man ungefähr zwei Monate durchgehend hin, finde ich persönlich angenehmer.
Zur zweiten Frage: es ist in wenigen Ländern besser, meistens in denen in denen man noch mehr Steuern bezahlt (nordische Länder).
Zum beruflichen: langweilig ist’s nur dann wenn man sich nur auf Basis von Geld oder wenig Aufwand eine Richtung aussucht. Ich liebe meine Arbeit, trotzdem meckere ich zeitweise, weil es einfach nicht die perfekte Stelle gibt. Bindung gibt’s keine, ich kann jetzt noch immer in eine andere Richtung studieren als ich arbeite, bekomme sogar eher Zuspruch vom AG dafür.
Job-Hopping, ich habe etwas studiert, was ich in meinem bisherigen Arbeitsleben noch nie gearbeitet habe. Mir hat eine andere Fachrichtung dann viel besser gefallen und in der arbeite ich immer noch. Wenn man etwas will, schafft man alles man sollte nur das jammern einstellen.