Warum ist es Jehovas Zeugen verboten, die Lebensläufe und die "Himmlische Berufung" ihrer religiösen Führer kritisch zu untersuchen?
In der Bibel steht doch, dass man alles untersuchen soll.
2 Antworten
Die Antwort liegt in der Struktur und den Prinzipien der Organisation der Zeugen Jehovas. Die religiöse Führung der Zeugen Jehovas, die sogenannte "leitende Körperschaft", versteht sich als der von Gott bestimmte Kanal, durch den die Wahrheit über die Bibel und das Gottesreich verbreitet wird. Sie sehen sich als einzig wahre, von Gott autorisierte Führung, und daher wird Kritik an ihren Lehren oder Führern als ein Angriff auf die göttliche Ordnung betrachtet. Kritisches Hinterfragen wird in dieser Struktur als gefährlich angesehen, weil es die Autorität der Körperschaft untergräbt und potenziell die Treue der Mitglieder zur Gemeinschaft gefährden könnte.
Ein Teil der Bibellehre, auf die sich die Zeugen Jehovas berufen, ist in der Tat der Aufruf zur Prüfung aller Dinge, wie du schon sagst. Allerdings wird dieses Prinzip so interpretiert, dass es nur in Bezug auf die Lehren und Interpretationen der Organisation selbst angewendet werden darf. Jegliche kritische Auseinandersetzung mit den Führern wird als "abtrünnig" und als Weg zur Irre führen angesehen. Die strikte Haltung gegenüber der "Himmlischen Berufung" und dem Status der Leiter ergibt sich also aus der Furcht, die Integrität der religiösen Struktur zu gefährden, was zu Spaltungen und möglicherweise zum Verlust von Mitgliedern führen könnte.
LG aus Tel Aviv
In der Bibel steht doch, dass man alles untersuchen soll.
aber doch nicht die "himmlische Berufung" dieser Sektenführer - das geht garnicht..