Warum ist die Bindung zwischen Natrium und Schwefel trotz einer Elektronegativitätsdifferenz von 1,6 eine Ionenbindung?

2 Antworten

Von Experte willi55 bestätigt

Diese Grenzen sind bestenfalls grobe Orientierungshilfen, das hatten wir schon einmal ausführlich beim Lithiumhydrid.

Fürs Natriumsulfid gilt Ähnliches; Es kristallisiert in einer typischen Salzstruktur (gleich wie CaF₂, nur mit vertauschten Kat- und Anionen), es löst sich unter Bildung von Ionen in polaren Lösungsmitteln (und in unpolaren vermutlich gar nicht). Natrium bildet sowieso fast nur Ionenverbindungen, und kaum je bis niemals kovalente Na-Verbindungen, selbst Orga­no­natrium­verbindungen wie CH₃Na sind ziemlich ionisch, jedenfalls mehr so als die entsprechen­den Vögel mit Li.


cookie3782 
Beitragsersteller
 25.03.2025, 19:30

Also das ist eine Ausnahmefall?

indiachinacook  25.03.2025, 19:33
@cookie3782

Nein, das ist ziemlich normal. Die Tabellen mit Ionencharakter vs. Elektro­nega­tivi­täts­differenz sind Gurke, die kann man für nichts brauchen. Immerhin bilden sogar diesel­ben Paare von Elementen manchmal Verbindungen verschiedenen Typs, z.B. SnCl₂ (salz­artig) und SnCl₄ (molekulare Flüssigkeit).

willi55  26.03.2025, 21:49
@cookie3782

Nein, keine Ausnahme. 1,6 und 1,7 liegen nahe beieinander. Der Übergang von Ionenbindung zu kovalenter Bindung sind eher fließend. Der Wert 1,7 ist ein

Schwefel ist sehr groß und deshalb stark verformbar.