Warum ist die Bindung zwischen Natrium und Schwefel trotz einer Elektronegativitätsdifferenz von 1,6 eine Ionenbindung?
Warum handelt es sich bei der Verbindung von Natrium und Schwefel um eine Ionenbindung, obwohl die Elektronegativitätsdifferenz nur 1,6 beträgt und damit unter der typischen Grenze von 1,7 liegt?
2 Antworten
Diese Grenzen sind bestenfalls grobe Orientierungshilfen, das hatten wir schon einmal ausführlich beim Lithiumhydrid.
Fürs Natriumsulfid gilt Ähnliches; Es kristallisiert in einer typischen Salzstruktur (gleich wie CaF₂, nur mit vertauschten Kat- und Anionen), es löst sich unter Bildung von Ionen in polaren Lösungsmitteln (und in unpolaren vermutlich gar nicht). Natrium bildet sowieso fast nur Ionenverbindungen, und kaum je bis niemals kovalente Na-Verbindungen, selbst Organonatriumverbindungen wie CH₃Na sind ziemlich ionisch, jedenfalls mehr so als die entsprechenden Vögel mit Li.
Nein, das ist ziemlich normal. Die Tabellen mit Ionencharakter vs. Elektronegativitätsdifferenz sind Gurke, die kann man für nichts brauchen. Immerhin bilden sogar dieselben Paare von Elementen manchmal Verbindungen verschiedenen Typs, z.B. SnCl₂ (salzartig) und SnCl₄ (molekulare Flüssigkeit).
Nein, keine Ausnahme. 1,6 und 1,7 liegen nahe beieinander. Der Übergang von Ionenbindung zu kovalenter Bindung sind eher fließend. Der Wert 1,7 ist ein
Schwefel ist sehr groß und deshalb stark verformbar.
Also das ist eine Ausnahmefall?