Warum ist das so?

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Es ist normal, dass man eine enge Bindung zu jemandem entwickelt, mit dem man viel Zeit verbringt, vor allem, wenn es sich um ein kleines Kind handelt, das offen und lustig zu einem ist. Wahrscheinlich empfinden Sie gerade jetzt ein tiefes Gefühl des Verlustes, weil Sie mit diesem Kind verbunden waren, als Sie beide den Kindergarten besuchten.

Es ist auch denkbar, dass Sie sich nach diesem Kind sehnen, weil Sie nicht so viel Zeit mit ihm verbringen können, wie Sie es sich wünschen würden. Wir können uns bewusst werden, wie viel uns jemand oder etwas bedeutet, wenn wir davon getrennt sind.

Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass das Vermissen einer Person und die Sehnsucht nach ihr ganz normale und natürliche menschliche Gefühle sind. Es kann hilfreich sein, sich auf die guten Zeiten zu konzentrieren, die Sie mit diesem Kind hatten, und auf die einzigartige Beziehung, die Sie aufgebaut haben. Sie könnten auch versuchen, einen Besuch bei diesem Kind zu arrangieren oder den Kontakt aufrechtzuerhalten, wenn Ihre Zeit im Kindergarten vorbei ist.

Außerdem ist es wichtig, dass Sie in dieser Zeit auf sich selbst achten, sich auf Aktivitäten konzentrieren, die Ihnen Freude bereiten, und sich bemühen, sich zu beschäftigen. Denken Sie daran, dass Sie das Kind bald wiedersehen werden und dass sich diese Gefühle mit der Zeit auflösen werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich arbeite seit 26 Jahren mit Kindern. Jedes Jahr kommen neue Kinder die ich maximal 3 Jahre begleite, und dann gehen sie wieder. Jedes Jahr gehen Kinder die man danach oft nie wieder sieht. Einige von meinen ehemaligen Kindern bringen mir jetzt ihre eigenen Kinder und da kann man dann erst sehen wie ihr Leben verlaufen ist. Zwischendrin kommen immer mal wieder ehemalige Kinder die dann bei mir Praktikum oder Ausbildung machen wollen. Auch das ist schön.

Man hat Kinder, die mag man sehr, das darf man aber nicht zeigen. Weder gegenüber diesem Kind noch gegenüber den anderen Kindern. Manchmal fließt auch ein Tränchen am Ende der Kita Zeit, meistens bei den Kindern die am Schwierigsten waren, in die man besonders viel Zeit investiert hat.

Man muss da ganz stark differenzieren und sich immer wieder sagen, es sind nicht deine Kinder, sie begleiten dich nur ein paar Jahre. Und später, wenn du am Arbeiten bist, dann bist du vielleicht 1-2 Tage traurig und dann setzt das Vergessen ein, weil das Leben und vor allen die Arbeit und die Problemchen weiter gehen. Du machst den Kopf frei für die neue Situation, hast die neue Dokumentation im Blick, die Elterngespräche, die Aufgaben die aus der Chefetage rein kommen und dann sind traurige Gedanken wie weggeblasen.

Das das bei dir jetzt noch anders ist, das ist klar. Du hast nur ein Praktikum gehabt. Du hast neue Kontakte in dein Leben gelassen neue Freundschaften geschlossen. Vielleicht war das Praktikum das erste mal ein Vorgeschmack auf die Zeit deines Lebens. In einer Ausbildung bist du drei Jahre begleitend in der Kita und da wirst du dann auch das erste mal erleben, das jedes Jahr Kinder gehen und dein Arbeitsablauf wird auch ganz anders sein als jetzt im Praktikum. Ein Praktikum heißt nur, man schnuppert mal in den Beruf rein. Du spielst viel mit den Kids, du hilfst beim Anziehen, vielleicht bei kleineren Kids hilfst du beim Essen. Vielleicht bereitest du mal ein Tee zu. Das wars dann aber auch schon. Als Erzieher und als Erzieherazubi wirst du einen komplett anderen Tagesablauf haben. Zum Spielen mit den Kindern wirst du keine Zeit mehr haben. Du wirst in die Rolle des Beobachters gesteckt und dann schaust du wo das Kind gefördert werden muss und dann passt du das Material und die Aktivitäten des Kindes auf die Förderung ab. Du beobachtest und dokumentierst, machst Fotos. Du wirst nie näher am Kind sein als jetzt im Praktikum, also besser, falls du diesen Beruf mal lernen willst, du genießt das jetzt nicht zu sehr, es wird nie wieder so sein wie jetzt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung