Warum ist das Physik-Studium so schwer?
Hi, höre immer wieder, dass das Physikstudium extrem schwer sein soll. Warum ist das so? Ich wollte eigentlich im kommenden Wintersemester anfangen Physik zu studieren, da ich schon seit mehreren Jahren physikalische Sachbücher lese - das Thema interessiert mich einfach sehr. Außerdem sind Mathematik, Physik und Informatik derzeit die einzigen Fächer, wo ich sehr gut bin. Kumpel, der bereits Informatik studiert, kennt von der Uni welche die im Abi nur 1,0 hatten und nun vom 2. Semester Physik gewechselt haben zu Mathematik, weil Physik wohl zu schwierig war.
Wie empfindet ihr das (falls ihr Physik studiert)? Muss man ein Genie sein, um durch das Studium zu kommen oder kann man das mit viel Interesse schaffen?
14 Antworten
Hallo,
ich habe zwar nicht Physik sondern Chemie studiert. Mir hat mal jemand gesagt: "DAS, was man nicht weiß/kann, ist unendlich schwer. Das, was man weiß/kann, ist einfach". Das ist jetzt natürlich eine eher philosophische Antwort. Letztendlich bedeutet ein Studium immer, daß man sich selbst motivieren und am Ball bleiben muß, egal, WAS man studiert. Und das fällt vielen schwer, wenn ihr Studienfach vielleicht nicht so das ist, was ihnen vorschwebte. Du scheinst eine Neigung zu naturwissenschaftlichen Fächern zu haben (ob man da wirklich gut ist in der Schule oder nicht sagt häufig nix über die Fähigkeit aus, ob man ein Studium durchhält). Warum solltest Du also ein Physikstudium nicht schaffen?
Und dann sagt natürlich eine Abi-Note NICHTS aber auch gar nichts über die persönlichen Neigungen und Fähigkeiten eines Menschen aus - außer vielleicht, daß er während der Oberstufe sehr diszipliniert gewesen ist.
Und Genie ist immer 5% Talent, der Rest ist harte Arbeit.
Noch ein Tipp: fahr mal im Semester einen Tag an die Uni Deiner Wahl und sprich mit Physikstudenten. Dann wirst Du schon merken, ob das was für Dich ist.
Versuch Dir alten Klausuren und Übungsblätter zu besorgen, nach Möglichkeit mit Lösung. Das hilft im Studium SEHR viel. Außerdem kannst Du Deine Frage so für Dich persönlich abschätzen. Ein Physikstudium ist wirklich anspruchsvoller als ein Mathematikstudium.
Den letzten Satz sehe ich etwas anders, aber dazu hat jeder wohl seine eigene Meinung. Spreche aber aus Erfahrung, da ich beides studiert habe.
Wenn Dir die Aufgaben/Übungen/Klausuren der Anfangssemester als zu schwierig erscheinen - Du z.B. nicht einmal die Lösungen verstehst - dann könntest Du immer noch Mathematik mit Nebefach Physik studieren. Dann kannst Du zur Promotion noch wechseln.
Ich finde du hast eigentlich so die besten Voraussetzungen für das Studium - du interessierst dich dafür und bist auch in der Schule gut in Mathe und Physik. Ich hatte nicht einmal Physik LK und mache nächstes Semester meinen Bachelor. Und ich bin bei weitem kein Genie oder sowas. Durchschnittlicher Student was meine Intelligenz angeht. Aber überdurchschnittlich was das Engagement, den Zeitaufwand usw. angeht - denn als Physik Student bist du z.B. wesentlich mehr gefordert als ein BWL Student. Lange Rede kurzer Sinn: Tu es ;)
Wenn Du in der Schule sehr gut bist in Mathematik, Physik und Informatik, dann hast Du beste Voraussetzungen für das Physikstudium. Schwierig ist vor allem die Theoretische Physik, bei der viel Abstraktionsvermögen gefordert ist. Aber das ist bei der Mathematik nicht anders.
Bevor Du das Studium beginnst, kannst Du Dich bei der Studienberatungsstelle oder bei der Physikfachschaft an Deiner zukünftigen Uni über Vorlesungs-, Praktikums- und Prüfungspläne informieren, um einen ersten Eindruck vom Studium zu bekommen. An manchen Unis gibt es auch Vorbereitungskurse, bei denen man den Schulstoff auffrischen und vervollständigen kann. Vielleicht gibt es auch einen Tag der offenen Tür, bei dem man gute Chancen hat, seine zukünftigen Professoren persönlich kennen zu lernen oder an einer Probevorlesung teilzunehmen.
Ich habe auch Physik studiert, ist aber etwas länger her (86 bis 92). Mir hat es viel Spaß gemacht, ich würde es auch wieder tun und nein, ich fand es gar nicht stressig, sondern einfach klasse.
Bei mir war 87 Schluss. Streckenweise hat es viel Spass gemacht, aber damals waren die Hochschulen vor allem die Praktika überfüllt und aus meinem Semester sind etwa 2/3 ganz aus der Physik weg und nur 5 von ca. 100 haben fertig gemacht, was sie angefangen haben. Damals konnte man noch überall hin wechseln. Wichtig ist eine unverwüstliche Beharrlichkeit und das Meiden von Personen und Vorlesungen, die nichts im Sinn haben, als die störenden Studenten zu verekeln. Das Studium muss unbedingt Spass machen, sonst hält es keiner durch!