warum heißt der Dreivierteltakt nicht Dreidritteltakt?
Wir hatten gerade Akkordionspieler aus dem Balkan vor unserer Haustür, die einen Walzer spielten Ich mag diese Musik, und liebe auch die höheren ungeraden Rythmen, 5 er, 7 er oder 9 er Takte, die sehr aufpeitschend, aber für mitteleuropäische Ohren ungewohnt sind. Aber wie heißen dann die: Neunviertel- oder neunneuntel-Takt.
5 Antworten
Das sind zwei verschiedene Fragen, die Du da stellst. Also zum ersten heißt der Dreivierteltakt so, weil ein Takt die Länge von drei Viertelnoten hat. 'Drittelnoten' gibt es nicht. Es gibt auch 5er, 7er und 9er Takte, Wenn der Komponist das so schreibt, dann ist das so. Ich vermute aber, dass Du die Noten nicht vor Dir liegen hast, und von daher ist es anzunehmen, dass das, was Du für einen 9er-Takt hältst, in Wirklichkeit auch ein Dreivierteltakt ist, in dem die drei Viertelnoten in Triolen umgesetzt worden sind.
Mit der Bezeichnung 'Viertel' wird das Tempoverhältnis im Vergleich zu anderen Noten festgelegt. Also halbe Noten sind doppelt so lang wie Viertel und Achtel halt nur halb so lang. In der Notenschrift vor beispielsweise einigen Jahrhunderten war das noch gar nicht festgelegt. Da standen nur die Noten nebeneinander und jeder, der Musik gemacht hat, konnte selber festlegen, wie lang die Töne werden sollten. Da kann man aber schlecht miteinander Musik machen, wenn jeder was anderes macht, und so hat man halt die Dauer der Töne festgelegt.
Ganz einfach! Weil man die Viertelnoten zählt! Beim Vier Viertel Takt zählt man bis 4, beim Dreivierteltakt zählt man in einem Takt bis 3!Drittelnoten gibt es nicht! Die nächst kleinere Einheit wären Achtelnoten.
Schau mal hier rein
http://dersachseinbayreuth.blogspot.com/
Da erklärt dir der Meister alles. Und immer schön im Musikunterricht aufpassen, so wie du das bis jetzt getan hast!
top antwort. bin musikerin. du hast mir die ganze arbeit abgenommen, lach
Ist immer schade, wenn man über den Tellerrand nicht schauen kann. Den Link empfinde ich in diesem Zusammenhang als eine Frechheit. Ich kann da auch keinen guten Willen entdecken. Habe nichts gegen Sächsisch oder Richard Wagner, aber was hat das mit meiner musiktheoretischen Frage zu tun? Zeit vergeudet.
:D natürlich gibt es drittelnoten. wenn ich in einem 4/4 Takt drei Halbetriolen notiere, dann ist eine halbetriole so lang wie 1/3 des Takts. Also ist sie eine Drittelnote. Man sagt das zwar nicht so, aber rein mathematisch stimmt es.
Es gibt nur keine 3/3 Takte, weil man sich darauf geeinigt hat, dass es einfacher ist 3er Einheiten im Viertelpuls zu notieren. Aber man könnte durchaus darin komponieren...
Umgekehrt klappt es dadurch nicht so gut. Wenn ich in einem 3/4 Takt, vier punktierte 16tel notiere. Ist eine punktierte 16tel so lang wie 3/36 des Taktes. Das wäre dann eine 3/36telnote.
Man teilt Noten ein in ganze Noten (einfach nur ein Kreis ohne Hals), halbe Noten (Kreis mit Hals), viertel Noten (ausgemalter Kreis mit Hals), achtel Noten (ausgemalter Kreis mit Hals und Fähnchen) usw.
Und in einen drei Viertel Takt passen nun einmal drei viertel Noten rein und nicht drei drittel. (im übrigen ist ein 3/3-Takt fast dasselbe wie ein 4/4-Takt)
ein 3/3 - Takt ist mit Sicherheit nicht Dasselbe, wie ein 4/4 Takt. Anscheinend hast Du nie getanzt, sonst würdest Du das schon spüren. Wie gesagt, mir ging es eigentlich um die (historische oder musiktheoretische) Herleitung. Ich vermute eine Dominanz der geradzahligen Metrik, die zwar auch körperliche Gründe haben wird (siehe Auswirkungen beim Tanz und vielleicht auch in der Musikwahrnehmung allgemein)aber vielleicht auch kulturelle, ich sprach Mitteleuropa an.
Vogelgesang ist z.B. höchst ungerade, versuch das mal auf ein Viertel-Metrum zu projezieren!
Wie läuft das in anderen Muskikkulturen Stichworte (polyrythmische Musik, orientalische und fernöstliche Musik)?
ok ich tanze nicht viel, aber soviel Ahnung von Harmonielehre habe ich schon, daß ich dir sagen kann, daß ein 3/3-Takt auch ein gerader Takt ist!
Bei vielen Tänzen (z.B. einem klassischen Walzer) verwendet man einen 3/4-Takt. Und der ist ungerade.
Weil es dann ein Vier-Viertel-Takt wäre! ;-))
Gigunelsa, sollte das eine ernsthafte Anwort sein? Meine Frage war jedenfalls Ernst gemeint. Aber vielleicht habe ich sie so formuliert, dass Du sie nicht verstanden hast. Es ging mir um die Nomenklatur, nicht um den allseits bekannten Sachverhalt, dass es verschiedene Rythmen gibt. Deshalb fragte ich "Warum h e i ß t ...."
dreidrittel ist mathematisch zwar ebensoviel wie 4/4 aber musikalisch ist es doch ein unterschied. abgesehen davon habe ich noch nie was von 3/3-takt gehört. Beispiel: schneewalzer=3/4 ; the house of the rising sun (animals)=6/8. der unterschied sollte auch für den laien hörbar sein.
Danke koofenix, jetzt habe ich doch mal im Wikipedia unter Takt geschaut - natürlich wird dort eine so spezielle Frage nicht behandelt und die übliche Schreibweise dient als Grundlage. Im Google finde ich ein Buch, Inhaltsverzeichnis siehe hier:http://www.deutschesfachbuch.de/info/detail.php?PHPSESSID=fb24c2e5a33b8d4b6ec6a6073c3f0c89&isbn=3899425154 da könnte man (vielleicht) fündig werden. Sooo wichtig ist mir die Frage aber dann auch nicht, dass ich dafür ein Buch kaufe. Aber wenn Du Derartiges im Netz als pdf-File findest, wäre ich Dir für einen Hinweis dankbar. Meine Hypothese ist, dass mit der lustfeindlichen mittelauropäischen Kirchenmusik auch das gerade Metrum die Dominanz über die Notenschreibung übernommen hat. Ob, bzw. welche Konsequenzen dies auf Musikentwicklung und Wahrnehmung im weiteren kulturhistorischen Verlauf hatte, wäre interessant. Wie haben die Griechen eigentlich ihre Musik (rythmisch) notiert?
Hallo ihr Lieben, jetzt regt euch bitte wieder ab. Habt ihr nicht mein Smiley-Grins-Gesicht gesehen neben meiner Antwort?? @kopfenix hats erfasst, und so wars auch gemeint: Mathematisch sind 3 Drittel halt das gleiche wie Vierviertel. Also, nix für ungut, die Experten unter euch haben ja schon die erschöpfende Auskunft geben können. Grüßle, gigunelsa
Habe nochmal gesucht und den Text in google-book gefunden - ich hoffe der Link funktioniert auch so isoliert.
http://books.google.de/books?id=2l1ITEiH6jEC&pg=PA2&lpg=PA2&dq=%22Niklas+Martin+Pfleiderer%22&source=bl&ots=BmUTKOwgo6&sig=-e4vuQP7ZDtKZxQcuqNS8d3q-I&hl=de&ei=vhfUS8yMKKSfOK3vwIwO&sa=X&oi=bookresult&ct=result&resnum=1&ved=0CAYQ6AEwAA#v=onepage&q=%22Niklas%20Martin%20Pfleiderer%22&f=false
Schau dich mal http://musikgrad.de/tondauer.php an.
Nein, die Bezeichnung habe ich von einer musiktheoretischen Erläuterung zur Musik des sBalkan- und Kaukasus, im Mittelpunkt standen die Frauenchöre der Thraker. Habe ich mir also nicht selbst ausgedacht. Ich vermute auch, dass dort von 9/4 Takt die Rede war, kann mich nicht mehr genau erinnern. Da man aber einen 4/4 Takt verschieden schnell spielen kann, taugt die Angabe "Viertel" eigentlich nicht zur Tempobeschreibung. Welche Funktion hat dann der Bezug auf "Viertel" wirklich?