Warum hausieren viele Menschen mit ihrer Selbstfürsorge?
Gerade auf sozialen Medien brüsten sich viele damit, sich gesund zu ernähren, Yoga oder Sport zu betreiben oder zu meditieren. Warum sollte mich das als Gegenüber beeindrucken? Weil in einer Beziehung mit jemandem, der gesund ist, wohl weniger Probleme entstehen - auch auf psychischer Ebene - als mit jemandem, der aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme etwa mürrisch wird? Oder geht es wohl eher darum, dass man potentiell mit jemand Gesundem gesunde Nachkommen zeugen könnte und wir deshalb von solchen Menschen eher angezogen werden? Ist es nochmals was ganz anderes? Ab einem Punkt kann das Ganze aber auch kippen, etwa wenn jemand sich nur noch um sich selbst kümmert und das Selbst quasi sakralisiert wird, was zu Egosimus und Ignoranz führen kann.
Ich habe aufgrund der Antworten gemerkt, dass meine Frage sehr wertend rüberkommt. Ein Stück weit ist sie es meinetwegen auch. Aber es geht mir nicht darum, jene Leute, die ihr Streben nach Gesundheit hervorheben zu verurteilen. Vielmehr möchte ich wissen, warum uns das beeindruckt, wenn wir als Gegenüber erst mal nichts davon haben (im Gegensatz zu altruistischem Verhalten, das uns logischerweise beeindruckt).
6 Antworten
Ich denke nicht das es da hauptsächlich darum geht eine Beziehung einzugehen und/oder einen Partner zu finden.
Bestimmte Dinge lange durchzuziehen, erfordert Willensstärke. Nicht jeder kann zu Fast Food mal eben nein sagen oder steht jeden Tag 5:00 Uhr Morgens auf um erstmal zu Meditieren bevor der Tag beginnt
Es gibt Menschen die wollen Angeben damit das sie dies tun und das es ihnen leicht fällt und es gibt Menschen die zeigen wollen das es geht und andere so z.B Motivieren es ihnen gleich zu tun
Ich denke man sollte auf keinen Fall alle über einen Kamm scheren und immer die Person dahinter betrachten um die Motive zu erkennen
Weil es nicht einfach ist diese zu haben und aufrechtzuerhalten. Gerade wenn es um Dinge geht die wir gerne hätten.
Jeder von uns weiß, wie schnell und einfach es ist, schwach zu werden und wenn vor uns ein Salat und eine Tafel Schokolade liegen und wir frei wählen dürfen ist es natürlich beeindruckend (vorausgesetzt, wir mögen Schokolade gerne) wenn jemand sich für den Salat entscheidet und dabei am besten gar nicht groß nachdenken muss
Weil sie sich selbst zu wichtig nehmen und denken, wenn sie bis 120 Leben retten sie die Welt, weil die auf die nicht verzichten kann.
Merkt man auch daran, dass andere Meinungen nicht akzeptiert werden.
Spass und Lust am Leben gelten da nicht
Irgendwomit müssen sie ja angeben.
Sie möchten dafür bewundert werden, dass sie sich so vorbildlich verhalten.
Aber das kommt der Gesellschaft zumindest vordergründig ja nicht zu Gute. Wenn man mit altruistischem Verhalten angibt, ist dies ja völlig nachvollziehbar. Aber warum sollte "egoistisches" Verhalten (natürlich sehr plakativ formuliert. Ist selbstverständlich nicht nur egoistisch) andere beeindrucken und für diese einen Zugewinn sein?
Ich würde sagen, wenn jemand ne dicke Karre hat, dann steht das ja indirekt für Erfolg (klar, ist eine etwas primitive Kausalität, aber unbewusst funktioniert das wohl so). Erfolg wiederum steht für Intelligenz, Ausdauer und den Einsatz fürs Gemeinwohl. Da damit also wieder ein Einsatz fürs Gemeinwohl konnotiert wird, leuchtet mir hier ein, warum das gewisse Menschen beeindruckt. Warum das aber bei völlig unnützem Verhalten wie dem Gesundheitsstreben so ist, ist mir nach wie vor nicht ganz klar. Weisst du, was ich meine?
Es geht wohl um eine moralische Aufwertung. Früher diente es dem Ansehen, wenn man jede Woche zur Kirche ging, heute dient es dem Ansehen, wenn man jede Woche Yoga macht.
Ja, natürlich gibt es unterschiedliche Motive. Ich will das auch überhaupt nicht verurteilen. Es geht mir lediglich darum herauszufinden, warum uns diese Selbstfürsorge beeindruckt (sie beeindruckt mich ja manchmal auch). Ich möchte dies also eher aus evolutionspsychologischer Sicht betrachten. Also anders gefragt: Warum beeindruckt uns Willensstärke?