Warum haben manche Klausuren so extrem hohe Durchfallquoten (Studium)?
Hallo liebe Community,
Ich bin im 3. Semester meines Studiums leider durch eine Prüfung gefallen. Die Durchfallquote fand Ich überraschend hoch (über 50%), dabei handelte es sich um eine reine Auswendiglern-Klausur. Aber auch bei anderen Klausuren (Mathe, Statistik) gibt es ähnliche Quoten.
Meine Frage: Wie kommen solch hohe Durchfallquoten an Universitäten zustande? Klar, ein Teil der Studenten wird sich nicht ausreichend vorbereitet haben aber bei Durchfallquoten über 50% kann das ja nicht der einzige Grund sein. Natürlich sind auch manche Prüfungen einfach schwerer als andere. Aber ist das wirklich der einzige Grund? Hat es vielleicht auch etwas mit den Prüfern zu tun? Wie sind da eure Erfahrungen?
Und was viel wichtiger ist, wie bereitet man sich effektiv auf solche Prüfungen vor? Einfach lernen reicht scheinbar nicht (immer)!
Danke für eure Antworten. ;)
2 Antworten
Die Klausuren werden von den Professoren ( bzw. deren Mitarbeitern) erstellt und kontrolliert. Oft kommt es dabei vor, dass die Profs eine hohe Durchfallquote als Qualitätsmerkmal missinterpretieren, um nur die wirklich "Guten" durchkommen zu lassen - die sie sich dann als Nachwuchs und Zuarbeiter heranziehen können. Das ist tatsächlich ein Problem, aber das Bewusstsein dafür wächst.
Dabei sind es oftmals einfach die Art der Lehre, die Prüfungsbedingungen und Prüfungsformen (Bulimie-Lernen), die diese hohen Durchfallquoten erzeugen, nicht unbedingt die Schwere oder Fülle des Stoffs.
Ein weiteres Problem ist auch, dass viele Prüfungsformen überhaupt nicht zur Art des Unterrichts oder zu den späteren Berufszielen passt. Z.B. in der Medizin gibt es viele Multiple-Choice-Klausuren, obwohl Ärzte später völlig andere Probleme lösen müssen, als Kreuzchen zu setzen. Solche Prüfungsformen lassen sich aber standardisiert kontrollieren, so dass der Korrekturaufwand auch in Massenfächern relativ gering bleibt. Die Verbindung von Lerninhalt und sinnvoller Anwendung bleibt aber auf der Strecke, was auch das Lernen erschwert.
Und zu guter Letzt ist ein gewisser Grund fürs Durchfallen, dass man selbst falsche Erwartungen an das Fach hat und nicht genug motiviert ist. So gibt es in der Philosophie immer wieder hohe Durchfall- und Abbruchquoten, weil die Studenten in diesem vermeintlichen Laberfach oft nicht auf die beinharten Lehrinhalte vorbereitet sind.
Was nun die Prüfungsvorbereitung angeht, da empfehle ich ganz klar das Lernen in Gruppen. Suche die ein paar Leute, mit denen du dich regelmäßig triffst und denen du das Gelernte darlegst. So merkst du, wo du Probleme bei der Darstellung hast und bekommst Input - dabei ist es fast egal, ob du das mit Fachkollegen machst oder nicht. Denn oftmals stellen Laien Fragen, die dich zwingen, wirklich alles von Anfang an herzubeten, oder kommen auf Ideen und Fragen, die ein "Fachidiot" einfach nicht mehr sieht oder sich zu stellen traut.
Einfach lernen reicht scheinbar nicht (immer)!
Das ist wohl wahr. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Da gibt es die, die das nötige Durchhaltevermögen besitzen und die es schaffen, erlerntes Wissen auch zu nutzen. Und es gibt die anderen. ;)