Warum glaubten die Juden das Esra allahs Sohn ist?

Uzair (Esra) lebte in der Zeit um 450 v. Chr. Die Juden verehrten ihn als den Wiedererwecker ihrer Heiligen Schrift, die während ihrer Gefangenschaft in Babylon nach dem Tod des Propheten Salomo verloren gegangen war. So sehr, dass sie alle Kenntnisse über ihr Gesetz, ihre Traditionen und ihre Landessprache Hebräisch verloren hatten. Dann war es Esra, der das Alte Testament neu verfasste und das Gesetz wiederbelebte. Deshalb verwendeten sie bei seiner Verehrung eine sehr übertriebene Sprache, die einige der jüdischen Sekten dazu verleitete, ihn zum "Sohn Gottes" zu machen. Der Koran behauptet jedoch nicht, dass alle Juden Esra einstimmig zum "Sohn Gottes" erklärten, sondern, dass die Perversion in den Glaubensartikeln der Juden in Bezug auf Allah so weit entartet war, dass es unter ihnen einige gab, die Esra als Sohn Gottes betrachteten.

"Diejenigen, die vor ihnen in Kufr(Unglaube) verwickelt waren", waren die Ägypter, die Griechen, die Römer, die Perser usw. Die Juden und die Christen waren von ihren Philosophien, ihrem Aberglauben und ihren Phantasien so beeinflusst, dass sie ebenfalls irrige Glaubensbekenntnisse wie die ihren erfanden.(Für Einzelheiten siehe E.N. 101 von Al-Maidah).

"Sie haben ihre Gelehrten und Mönche zu ihren Herren gemacht, und der Heilige Prophet selbst hat seine wahre Bedeutung erklärt. Eine Überlieferung besagt, dass Hadrat `Adi bin Hatim, der früher Christ war, zum Heiligen Propheten kam, um den Islam zu verstehen, und ihm mehrere Fragen stellte, um seine Zweifel zu beseitigen. Eine dieser Fragen lautete: "Dieser Vers beschuldigt uns, unsere Gelehrten und Mönche als unsere Herren zu betrachten. Was bedeutet er wirklich, Herr? Denn wir nehmen sie nicht als unsere Herren an."

Daraufhin stellte ihm der Heilige Prophet eine Gegenfrage: "Ist es nicht so, dass du das, was sie für ungesetzlich erklären, für ungesetzlich hältst und das, was sie für rechtmäßig erklären, für rechtmäßig?" 'Adi gestand: "Ja, Herr, das ist so." Der Heilige Prophet erwiderte: "Das bedeutet, dass ihr sie zu euren Herren macht." Diese Überlieferung zeigt übrigens, dass diejenigen, die ohne die Autorität von Allahs Buch selbst die Grenzen des Erlaubten und des Unerlaubten festlegen, sich den Rang einer Gottheit anmaßen, und diejenigen, die ihr Recht, Gesetze zu erlassen, anerkennen, sie zu ihren Herren machen.

Es sei darauf hingewiesen, dass ihnen vorgeworfen wird, dass sie a) Allah Söhne zuschreiben und b) anderen als Allah das Recht geben, Gesetze zu erlassen. Dies soll beweisen, dass ihre Behauptung, sie glaubten an Allah, falsch ist, auch wenn sie an seine Existenz glauben sollten. Aber eine solche falsche Vorstellung von Allah macht ihren Glauben an Allah sinnlos.

Das arabische Wort ad-din ist mit "Wege" übersetzt worden. Denn das Wort din wird, wie bereits in E.N. 204, :Al-Baqarah, erklärt wurde, für die "Lebensweise" oder das "Lebenssystem" verwendet, das im Gehorsam gegenüber der höchsten Autorität befolgt wird.

Lassen Sie uns nun versuchen, die Bedeutung dieses Verses zu verstehen. Das Ziel der Mission des Gesandten ist es, die Rechtleitung und den rechten Weg, den er von Allah gebracht hat, über alle anderen Lebensweisen und -systeme zu stellen. Mit anderen Worten

Der Gesandte ist nicht gesandt worden, um den Weg Allahs anderen Wegen unterzuordnen, um von ihnen Zugeständnisse zu erhalten. Er ist vom Herrscher der Erde und der Himmel gesandt worden, um seinen Weg über alle anderen Wege herrschen zu lassen. Und wenn es einem falschen Weg überhaupt erlaubt ist, auf der Erde zu verbleiben, dann sollte er nur unter seinem eigenen Schutz durch die Zahlung der Jizyah innerhalb der Grenzen geduldet werden, die durch das Göttliche System vorgegeben sind, wie in der Form des Lebenssystems der Zimmis, die die Jizyah zahlen.

Diese religiösen Führer machen sich zweier Sünden schuldig. Erstens verschlingen sie den Reichtum des einfachen Volkes, indem sie falsche Erlasse verkaufen und unter verschiedenen Vorwänden Bestechungsgelder, Geschenke und Gaben annehmen. Sie erfinden religiöse Vorschriften und Rituale, um die Menschen dazu zu verleiten, ihre Erlösung und ihr Lebensglück von ihnen zu kaufen, und machen Tod und Heirat von der Zahlung des fälligen "Preises" an diese "Monopolisten" des Paradieses abhängig. Zu dieser anderen Sünde kommt hinzu, daß sie die Menschen vom Weg Allahs abhalten, indem sie sie in verschiedene Arten von Abweichungen verwickeln und den Weg jeder rechtschaffenen Mission mit den Hindernissen des "gelehrten" Zweifels und des "bösen" Argwohns versperren.

Das ist Blödsinn. Zur Zeit von Esra war der Name Allah für einen Gott noch völlig unbekannt! Und wieso sollte er Gottes Sohn sein?!