Warum glauben manche, mit Grundnahrungslebensmitteln zu spekulieren, sei gut für die Preisentwicklung solcher Güter?

3 Antworten

Spekulieren ist gut.

Denn was die wenigsten wissen: bei Warentermingeschäften, die du nicht finanziell mit Spekulationsgeld glattstellen kannst, musst du die Ware liefern.

Wenn die Preise hoch sind, muss mehr produziert werden, damit die Spekulanten liefern können. Andernfalls sind sie pleite.

Es gibt auch das Paradoxon, daß in der Zeit, wo Grundnahrungsmittel teurer werden, mehr davon gegessen wird.

Daraus fogt --> gesteigerte Nachfrage --> höherer Preis

https://fastercapital.com/de/inhalt/Giffen-Paradoxon--Das-Giffen-Paradoxon--Wenn-minderwertige-Gueter-der-wirtschaftlichen-Logik-trotzen.html


Schulzefa 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 21:59

Was ist mit Ländern die auf Importe angewiesen sind die leiden darunter das spekuliert das die Preise verdoppeln

DerJens292  20.01.2025, 22:05
@Schulzefa

Es wird mehr angebaut, wenn der Preis hoch ist, dadurch mehr angebot, der Preis sinkt.

Wenn keiner spekuliert, verdient keiner Geld, das Produkt wird nicht hergestellt, und der Preis steigt, während das Angebot sinkt.

Keiner verdient mit Billigprodukten Geld.

Schulzefa 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 22:09
@DerJens292

Keiner verdient mit Billigprodukten Geld

Komisch dann dürfte China gar kein Geld verdienen

Schulzefa 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 22:16
@DerJens292

Ich finde es interessant das Artikel sagt minderwertig Produkt werden trotz steiginger Preise gekauft

Nach der Logik sind Wohnung Lebensmittel und Energie und medizinische Produkte minderwertig trotzdem wird mit spekulieren auf höhren Preis damit Milliarden gemacht

Also wenn ich das richtig lese meint er ein gutes Angebot sorgt für sinkende Preise, damit hat er natürlich absolut recht.

Da unsere Politik keine Wohnungen selbst baut, sondern das private Unternehmen tun liegt natürlich auch viel in der freien Marktwirtschaft.

Wenn mit Wohnungen spekuliert wird die leer stehen ist das natürlich was schlechtes xD dann werden diese bewusst nicht vermietet.

Aber wenn in Wohnungen investiert wird und mehr gebaut wird ist das ja gut für uns alle :)


Schulzefa 
Beitragsersteller
 22.01.2025, 13:47

Nur doof das man lieber mit leeren wohung spekuliert statt neu Bau

Es gibt zwei verschiedene Arten von Spekulation. Die eine Variante besteht aus der Ausschöpfung der Arbitrage, wenn sich auf zwei Märkten verschiedene gleichzeitige Preise für das gleiche Gut bilden. Wenn beispielsweise im Osten Getreide teurer ist, während der Preis für Getreide im Westen relativ billig ist, so können Spekulanten (oder schlicht "Händler") das westliche Getreide in den Osten exportiert. Im Westen sorgt das für eine Verknappung des Angebots, also einem Anstieg des Getreidepreises. Die östlichen Getreidepreise hingegen sinken durch eine Zulieferung des Angebots. Die langfristige Folge ist, dass auf einem freien Markt sich tendenziell immer genau EIN Equilibrium-Preis für jedes einzelne Gut etabliert. (niemals zwei oder drei, denn diese können abgeschöpft werden).

Der große Vorteil dieser Spekulation ist offensichtlich. Der Handel zwischen Ost und West verbindet die Märkte und den Absatz. Östliche Konsumenten können Getreide nun zu geringeren Preisen erwerben. Auf der anderen Seite verdient es sich im Westen in der Getreideernte wieder besser, da der Preis angehoben wurde. Das vertieft die Arbeitsteilung, denn westliche Getreidehöfe werden gestärkt und östliche Höfe für andere Zwecke freigestellt. Gleichzeitig können die Bedürfnisse der Konsumenten mindestens genauso gut befriedigt werden.

Es gibt noch eine andere Form der Spekulation, die auch oft gemeint ist: die zeitliche Spekulation. Hier wird nicht an der Arbitrage zwischen zwei Märkten (Ost und West) verdient, sondern auf demselben Markt zwischen Gegenwart und Zukunft. Wenn ich es schaffe gegenwärtig billiges Getreide aufzukaufen, um es in Zeiten der Krise (hohe Preise) wieder zu verkaufen, dann ergibt sich ein Gewinn. Dadurch wird der gegenwärtige Getreidepreis wieder leicht erhöht, während der zukünftige Getreidepreis wieder gesenkt werden kann. Aber die Zukunft ist ungewiss. Was, wenn es, im Gegensatz der eigenen Erwartung, nicht zu einer Krise kommt, oder doch zu einer drastischen Innovation und die Preise sogar sinken? Es überstehen nur jene Spekulanten, die die Zukunft korrekt oder am besten antizipieren.

Der Nutzen dieser Tat kann darin interpretiert werden, dass den Markt die Verantwortung bezüglich der Zukunft auf sich verschieben. Wenn die Akteure im Markt überkonsumieren und nichts für den Fall der Fälle in der Zukunft übrig lassen, dann kann der Spekulant den Markt vor seinem eigenen Unglück bewahren. Denn im Namen des Marktes spart dieser Spekulant in der Gegenwart Getreide an, statt es zu verkonsumieren. In der Krise ist dann, dank des Spekulanten, welches dar, auf das der Markt zurückgreifen kann. Kurzum, er mildert den Schock und die Überraschung der Krise, da die Preise niedriger ausfallen, als ohne Spekulation (=Rücklagen).

Die natürlichen und ehrlichen Arten von Spekulation (seien sie örtlich oder zeitlich hinweg) sind also für das Marktgeschehen und seine Stabilität sehr nützlich. Was ist aber mit der (oft angekreideten) verwobenen und selbst-entfachenden Spekulation? In der Hoffnung auf einen höheren Verkauf in der Zukunft (zeitliche Spekulation), verknappt sich das gegenwärtige Angebot. Der Preis steigt. Doch weitere Spekulanten könnten dieses als ein Anzeichen sehen, dass die Preise weiter klettern. Dies verknappt und verteuert das Gut fortan. Die These ist, dass Spekulanten so (als Selbstzweck) die Verwendung des Guts durch ehrliche Konsumenten verteuern (etc.).

Es stimmt, dass diese Form der Spekulation eine Art der Misswirtschaft darstellt. Doch worin liegt die Ursache solcher Blasen und wie lässt sich ihre Gefahr in einer Marktwirtschaft einschätzen? Man muss sich klarmachen, dass diese Spekulation, die Antizipation auf mehr Spekulation beschreibt. Diese Blasen sind also demselben Risiko ausgeliefert, wie auch Schneeballsysteme oder ähnliche: Nämlich, dass sie zwangsläufig zusammenkrachen werden. Nur falls sich die Antizipation real bestätigt, verdient man bei einer solchen Spekulation. Alle anderen werden so (wie sie beim Aufbau der Blase gewonnen haben) beim Abwickeln der Blase ihren Einsatz verlieren. Denn nachdem die erste Spekulation abverkauft wurde, sinkt der Preis wieder: Die Erwartung nach höheren Preisen durch Spekulation wird enttäuscht. Dieses Risiko gilt es, für jeden Spekulanten, so weit es möglich ist, zu vermeiden.

Wie oben erklärt, können nur jene, die im korrekten Ausmaß oder am besten antizipieren, profitieren. Jene, die falsch spekulieren, verarmen relativ gesehen. Ähnlich wie in anderen Branchen sorgt der Profit und Verlustmechanismus für eine Umverteilung des Kapitals von unproduktiven zu produktiven Spekulanten. Es gibt für den erfahrenen Spekulanten keine Gründe, das Risiko einer Blase zu riskieren, da sein Geld nicht auf Bäumen wächst. Wenn wir uns die historischen Gründe für die Entstehung von Blasen ansehen, was für ein Muster erkennen wir? In aller Regel werden unbedachte Spekulanten aktiv dazu befähigt, ihr Geld zu verspielen. Beispielsweise wird der Zinssatz künstlich drückt, wodurch das Ausfallrisiko der Spekulation minimiert wird. Unprofessionellen Spekulanten wird somit ein wirtschaftliches Selbstbewusst eingeredet, das nicht durch reale Ersparnisse und echte Zinsverhandlungen gedeckt ist. Die Liste und Erklärung dahinter ist sehr lang; deswegen verzichte ich, weitere Erläuterungen oder Beispiele auszuführen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Österreichische Schule der Nationalökonomie