Warum gibt es Homophobie?
Die Frage klingt jetzt erstmal wirklich dumm, muss ich sagen, Aber ich brauche darauf mal eine Antwort.
Also, an die „Homophoben“: Was haben wir euch getan? Homosexualität kommt in (fast) jeder Spezies vor, aber die menschliche ist die einzige, wo es Homophobie gibt. Und ich finde auch: „Ja, das geht halt gegen meinen Glauben“ ist einfach eine Ausrede für ein menschenfeindliches Weltbild, also ich habe (vor Ewigkeiten) die Bibel gelesen und kann euch zumindest da ein paar Textstellen geben, die für mich argumentieren: Joh13,23; Mt 8,5; Lk 7,1-10, Mk 14,51-52, Jes 56,3-5. Das sind jetzt paar Bibelstellen, die kann man entweder selber nachschlagen oder, wenn man keine Bibel zur Hand hat, auch von ChatGPT zitieren lassen.
Aber zurück zur Frage, warum gibt es Homophobie? Und ich weiß, manche werden sowas sagen wie „Mir gefällt das nicht“ oder „Ich finde, das ist unnatürlich.“ Das ist an sich erstmal eine Meinung, aber die Leute vergessen das. Nur weil man selber was nicht natürlich findet, heißt das nicht automatisch, dass man es hassen muss. Ich persönlich finde Religionen z. B. auch überflüssig und bin der Meinung, den Menschen würde es ohne besser gehen. Aber ich geh ja nicht zu einem Christ oder einem Muslim und sage: „Du H***sohn, wie kannst du nur an Gott glauben?!“ oder sowas. Es ist mir halt echt egal, wer woran glaubt. Wenn er menschlich nett ist, kann ich auch nett sein. Aber warum ist das bei Homosexualität so anders und so extrem?
Gerade die Antwort von den Gläubigen interessiert mich, zumindest derjenigen, die Bibel interpretiert und nicht nur gelesen haben (so wie ich; Schande über mein Haupt).
5 Antworten
Also die meisten homophoben Gläubige die ich kenne, sehen Homosexualität als bewusste Entscheidung an. Sozusagen ausgelöst durch moralischen Verfall.
Zumindest in der Antike waren kinderlose Beziehungen durchaus ein Störfaktor in den eng verwobenen Gemeinschaften mit permanentem Mitgliedermangel. Sogar heute wird man noch schief angeschaut, wenn man bewusst kinderlos bleiben will.
So etwas wie angeborene Homosexualität und monogame liebende Beziehungen waren in der Denkweise damals (und zum Teil auch heute) einfach nicht vorgesehen oder vorstellbar. Ich als Bibelkenner und Gläubiger habe damit kein Problem, da man angeborenes nicht ändern kann.
Ausschweifenden Lebensstil mit ständig wechselnden Partnern und übertrieben öffentlichem zur Schau stellen von Sexualität lehne ich aber ab. Egal ob hetero oder homo.
Es gibt verschiedene Gründe für Homophobie. Der wichtigste Grund sind homophobe Religionen.
Danach kommen konservative Werte, die Homosexualität als schlecht für die Gesellschaft sehen. Wobei diese konservativen Werte von Religionen geprägt wurden.
Als weitere Gründe werden häufig genannt:
Anders seinEs reicht völlig, anders zu sein als die anderen, um Opfer von Mobbing zu werden. Vor allem, wenn man in der Minderheit ist.
Laut und aufdringlichDamit wollen Anti-LGBT queere Menschen wieder zum Schweigen und Verschwinden bringen. "Ich hab ja nix gegen LGBT, wenn ich sie nicht sehe".
Das war über Jahrtausende so und hat Anti-LGBT nur in ihrem Glauben bestärkt.
Wider die Natur1) Gleichgeschlechtliches Verhalten kommt aber bei vielen Tierarten vor 2) Menschen sind Trockennasenäffchen, also Tiere.
Gleichgeschlechtliches Sexualverhalten (same-sex sexual behavior, SSB) wurde bei über 1500 Tierarten festgestellt
https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexuelles_Verhalten_bei_Tieren
Das Naturargument kommt oft aus der religiösen Ecke. ZB bei Paulus im Neuen Testament:
14 Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt,
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Korinther11,14
Es gibt schwule Strauße, die sich nur mit ihrem eigenen Geschlecht paaren:
There are male ostriches that only court their own gender,
Und schwule Flamingos, die Nester bauen und Stiefkücken aufziehen:
and pairs of male flamingos that mate, build nests, and even raise foster chicks.
https://www.nationalgeographic.com/science/article/homosexual-animals-debate
Schwule Schafe haben eindeutig eine Präferenz für Hammel:
Homosexualität ist unter Schafen recht verbreitet: Etwa acht Prozent aller domestizierten Hammel ziehen gleichgeschlechtliche Partner vor. Forscher aus Oregon, USA haben jetzt Hinweise auf anatomische und hormonelle Ursachen für die Vorliebe gefunden.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/schwule-schafe-bock-auf-boecke-a-289713.html
Das ist kein zufälliges Gerammel.
Ein schwules Pinguinpaar brütet gemeinsam ein Ei:
Ein schwules Pinguinpaar hat ein Ei adoptiert, das die Mutter vernachlässigt hatte.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/schwule-pinguine-adoptieren-ei-4656013.html
Wider die EvolutionEvolution hat aber kein Ziel, keinen Plan und keinen Zweck:
Die Auffassung, dass die Evolution ein Ziel hat oder dass ihr eine Notwendigkeit innewohnt, ist ein weit verbreitetes Missverständnis, welches in verschiedenen Formen auftritt.
https://gbs-schweiz.org/blog/weshalb-die-evolution-kein-ziel-hat/index.html
Und:
Evolution will nichts, plant nichts und hat auch kein Ziel - also auch keine Richtung, nicht mal vom Niederen zum Höheren - vom einfachen zum komplexen Leben.
By the way: Homosexuelle können und wollen sich fortpflanzen bzw Eltern werden.
Wider den Willen der GötterEin Schweinefleisch-Verbot interessiert Juden und Muslime, aber nicht Christen. Irgendwelche göttliche Gebote ignoriert also jeder.
Davon abgesehen ist ein Argument, das auf dem Willen von einem imaginären Freund beruht, wider jeder Vernunft.
Analverkehr, AIDSZB Analsex erhöht die Ansteckungswahrscheinlichkeit von Krankheiten.
Da geht es aber nur um eine Praktik: 1) die nicht alle Schwule, 2) keine Lesben und 3) übrigens auch Heteros machen.
EkelInteressanterweise ist Lesbenporn recht populär. Nur bei Männern scheint es Probleme zu geben ...
Also ich bin gläubig und habe absolut nichts gegen LGBT! Viele Homophobe sind es wegen ihrer Religion oder sie bekämpfen sich halt selbst:
Doch woher kommt diese Ablehnung, in ihren extremeren Ausprägungen von Psychologen auch „Homophobie“ genannt? Bereits Sigmund Freud, Urvater der Psychoanalyse, hatte dafür eine Erklärung parat: Wer Homosexualität in Bausch und Bogen verdamme, bekämpfe damit nur seine eigenen homosexuellen Impulse. In der Tat gibt es prominente Beispiele für ein solches Verhalten. So verteufelte der evangelikale Prediger Ted Haggard in den USA Homosexualität als unmoralisches und unbiblisches Verhalten und sprach sich heftig gegen jegliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften aus. Doch schließlich musste der prominente Prediger zugeben, ein sexuelles Verhältnis zu einem Callboy unterhalten zu haben.
Auch in Labortests fanden sich Hinweise auf eine solche Doppelmoral: Amerikanische Psychologen zeigten männlichen Probanden pornografische Filme mit schwulen Männern. Bei Versuchspersonen, die in einer Befragung zuvor homophobe Tendenzen gezeigt hatten, beobachteten die Forscher in 54 Prozent der Fälle sexuelle Erregung, bei nicht Homophoben waren es hingegen nur 24 Prozent.
Und im Christentum ist es okay:
Gendertheologen und liberale Moraltheologen wie Valerie Hinck und Wiebke Krohn nehmen dagegen an, Homosexualität habe für Jesus keine theologische Bedeutung gehabt. Wäre sie für ihn ein Problem gewesen, hätte er wie bei anderen Streitthemen dazu Stellung genommen. Sie schließen aus Jesu Zuwendung zu damals moralisch verdammten Randgruppen, Leprakranken, Prostituierten, Ehebrecherinnen und Samaritanern, dass Jesus auch Homosexuelle nicht verurteilt und von Gottes Heil ausgeschlossen habe. Sie verweisen darauf, dass er das Gebot der Nächstenliebe mit der Gottesliebe gleichstellte und so allen übrigen Torageboten überordnete.[72] Hedwig Porsch fasste zusammen: „Für ihn ist Heuchelei ein viel größeres Hindernis für das Reich Gottes als die Einhaltung bestimmter Sexualformen.“[73]
Christen sollen andere achten, hierzu gehören auch Transsexuelle. Alles Gute
Homophobie ist ein vielschichtiges Phänomen, das sich aus unterschiedlichen psychologischen, sozialen und kulturellen Faktoren speist. Eine der zentralen Ursachen ist die Angst vor der eigenen gleichgeschlechtlichen Anziehung. Studien zeigen, dass insbesondere Männer, die sich als heterosexuell identifizieren, aber unbewusste homosexuelle Impulse verspüren, zu homophoben Einstellungen neigen. Diese Abwertung dient oft dazu, die eigene Männlichkeit zu behaupten und innere Konflikte zu verdrängen.
Ein weiterer Aspekt ist die tiefsitzende Angst vor den eigenen unterdrückten Persönlichkeitsanteilen. Homophobie kann als Ausdruck einer unbewussten Angst verstanden werden, die eigene Identität infrage zu stellen. Diese Angst manifestiert sich in Gefühlen wie Ekel, Verachtung und Hass gegenüber homosexuellen Menschen.
Darüber hinaus spielt die Heteronormativität eine entscheidende Rolle. Sie beschreibt die gesellschaftliche Vorstellung, dass Heterosexualität die einzig normale und akzeptable Form der Sexualität sei. Diese Norm führt dazu, dass andere sexuelle Orientierungen unsichtbar gemacht oder stigmatisiert werden, was wiederum homophobe Einstellungen begünstigt.
Auch psychische Erkrankungen können mit homophoben Einstellungen einhergehen. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Menschen mit homophoben Neigungen häufiger unter psychotischen Symptomen wie Entfremdung und irrationalen Vorstellungen leiden.
Nicht zuletzt können religiöse Überzeugungen Homophobie fördern. In bestimmten religiösen Kontexten wird Homosexualität als Sünde betrachtet, was zu Ablehnung und Diskriminierung führt. Diese Haltung kann tief in der sozialen Identität verankert sein und sich in homophoben Einstellungen äußern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Homophobie oft weniger mit der sexuellen Orientierung anderer Menschen zu tun hat, sondern vielmehr mit eigenen Ängsten, Unsicherheiten und gesellschaftlichen Normen. Ein reflektierter Umgang mit diesen inneren und äußeren Faktoren ist entscheidend, um Vorurteile abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern.
Hier auch ein guter Artikel dazu:
https://www.zeit.de/wissen/2014-02/homophobie-ursachen-folgen-akzeptanz
Warum es Homophobie gibt? Da müsstest du jeden Menschen fragen, der solche Feindbilder braucht und hegt. Mir sind sie fremd und vor allem lieblos. Ich kenne lesbische Frauen und schwule Männer und mag sie, genau so wie meine hetero- Freundinnen und Freunde.
Homosexualität muss etlichen Menschen furchtbar Angst machen. Diese überspielen sie vielleicht mit Bibelzitaten oder giftig-galligen Äusserungen. Nazis haben schwule Männer mit rosa Abzeichen ins KZ abgeschoben und gequält.
Egal ob biblisch oder nationalsozialistisch begründet: Es sind stets Menschen, die urteilen und verurteilen und dabei sich selbst "outen".
Ich aber vertraue auf Gott, der jedem Menschen gerecht wird.