Warum gewinnt die AfD im Saarland so enorm stark an Beliebtheit?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Find ich nicht gut 53%
Find ich gut 47%

8 Antworten

Das Saarland hat wie der Osten einen enormen Strukturwandel zu meistern. Weil dies natürlich auch viele Probleme verursacht haben populistische Gruppierungen es leicht mit ihrer fundamental Opposition Wähler anzusprechen.

Find ich nicht gut

Gut finde ich das sicher nicht, nicht nur weil ich der CDU angehöre und die AfD nicht als Lösung der Probleme ansehe, aber ich kann es menschlich gesehen nachvollziehen (auch weil die CDU oft ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat!) und versuche es mal objektiv aufzuzeigen.

  • Das oft als "Randgebiet" angesehene, von den "großen" Ländern oft süffisant behandelte und nicht als Bundesland ernstgenommene Saarland hat strukturelle Probleme und wurde von den Volksparteien oft abgehängt, gerade nach dem Ende der traditionsreichen Bergbau-Industrie gibt es hier diverse Schwierigkeiten. Sicherlich gibt es hier gewisse Ressentiments - man wählt halt auch nicht jemanden, der schon mal zeigte, dass er am Ende nicht hilft.
  • Das Saarland ist eher konservativ geprägt und der typische Saarländer ist nicht weit von "Heinz Becker" entfernt - manch einer findet sich und seine Ansichten vielleicht am ehesten bei der AfD wieder bzw. fand sie früher in der CDU, kann aber seit der Merkel-Ära nichts mehr mit der Union anfangen.
  • Auch ist das Milieu stark von "kleinen Arbeitern" dominiert - auch anderwärts sind sie eine typische Zielgruppe der AfD, die früher oft SPD wählte, nicht zu Unrecht sehr enttäuscht ist und die AfD nicht ihretwegen wählt, sondern um der SPD oder auch der CDU einen Denkzettel zu verpassen.
  • Außerdem haben sich gerade die Grünen im Saarland in letzter Zeit diverse Vorfälle geleistet, es sei nur an Hubert Ullrich, den Landesverband und die unsägliche MdB-Kandidatin Irina Gaydukowa erinnert, die auf keine Frage eine Antwort geben konnte. Das schürt kein Vertrauen und minimiert den Anteil der Grünen, der dann die AfD stärker dastehen lässt, als sie nominell ist. Nur ein Video zum Thema!

https://www.youtube.com/watch?v=Bcb7PEYfPDY

  • Und dann gibt es noch eine Personalie, die eine Rolle spielen dürfte: Oskar Lafontaine als saarländischer Sympathieträger, dem man noch halbwegs vertraut hat und der seinetwegen Leute zur Linkspartei holen konnte, ist nicht mehr politisch aktiv. So sinkt die Linkspartei ab, was die AfD nochmals besser dastehen lässt im Vergleich.
Find ich nicht gut

Aber es wundert mich nicht!

Die heißen Eisen der Toleranz und deren Grenzen wird von den anderen Parteien nicht aufgegriffen und treibt die Leute in die Arme dieser Terrorpartei!

Find ich nicht gut

Saarland ist das schwächste westliche Bundesland. Die sind ebenso wie der Osten auf Hilfe durch die starken Bundesländer angewiesen. Es gibt dort auch keine großen Städte, sondern überwiegend ländliche Gegenden. Zudem wurde das Saarland, ähnlich wie der Osten durch die Besatzungsmacht lange ausgeraubt.

Find ich gut

Weil es im Saarland nur wenig Hipster gibt. Da sind besipielsweise wenig große Universitäten oder Hochschulen, die von irgendwelchen Linksideologen unterwandert werden.

Hinzu kommt das hohe Alter der Bevölkerung, die meisten dort sind SPD/CDU Gewohnheitswähler.

Die AfD hat da gute Chancen anzuknüpfen, weil die Rahmenbedingungen besser sind.