Warum gehört Österreich eigentlich nicht mehr zu Deutschland?

https://de.wikipedia.org/wiki/Aufl%C3%B6sung_des_Deutschen_Bundes

Österreich wurde quasi von Preußen aus dem Deuschen Bund gedrängt. Das war 1866. Zu diesem Zeitpunkt hatten das heutige Österreich und das heutige Deutschland bereits eine über 1000jährige gemeinsame Geschichte im Frankenreich Karls des Großen und anschließend im Heiligen Römischen Reich, in welchem Wien über viele Jahre die kaiserliche Residenz, gewissermaßen also die Hauptstadt war.

Weil es außer ein paar kurze Jahre im Dritten Reich nie zu Deutschland gehört hat. Schon bei den Römern gab es Germanien und das Noricum - nämlich österreichisches Gebiet. Germanien war von diversen Germanenstämmen besiedelt, Noricum war ein Königreich und von Norikern besiedelt. Im Frühmittelalter belehnte Otto II. den Babenberger Herzog Luitpold mit einem Gebiet in der Ostmark, das laut Schenkungsurkunde "Ostarrîchi" heißt - daraus wurde später Österreich.

In dieser Zeit fing es eigentlich schon an, dass sich Österreich eher Richtung Osten - zu den Slawen und Tschechen orientierte, während das ehemalige Germanien sich eher Richtung Westen und im Osten Richtung Ostsee konzentrierte.

Tja - während in den folgenden Jahrhunderten Deutschland in xundzwanzig Kleinststaaten zerfiel (da gab es zum Beispiel das Fürstentum Reuß-Schleiz und das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha und Sachsen-Meiningen und Sachsen-Saalfeld und die Herzogtümer Württemberg und Bayern und Baden und Kurpfalz und haste-nich'-gesehen und überall gab's eigene Gesetze und Münzen und Reisen muss damals eine echte Gaudi gewesen sein), segelte Österreich ein paar Jahrzehnte unter spanischer Flagge. Danach kam dann Kaiserin Maria Theresia, wobei damals zu ihrem Österreich schon Ungarn gehörte. Und sie zoffte sich mit Friedrich von Preußen um Schlesien - nix von wegen Zusammengehörigkeit. Man war im Gegenteil anständig verfeindet.

Und auch wenn man später diverse Bündnisse schloß - so arg war's mit der deutsch-österreichischen Freundschaft nicht, noch nicht einmal, nachdem das Deutsche Reich gegründet war und ein deutscher Kaiser dort herrschte. Der österreichische Kaiser schaute ziemlich schräg auf den "Emporkömmling", Wilhelm II. dagegen schimpfte über die heruntergekommenen Habsburger und ihren Vielvölkerstaat (zu Österreich gehörten damals auch Ungarn, Böhmen, ein Teil der Tschechei und Teile von Italien).

Zu der Zeit gab es allerdings im deutschsprachigen Landesteil Österreichs eine Bewegung von "Alldeutschen", die gerne zu Deutschland gehört hätten - aber das war wohl immer eine Minderheit verglichen mit denen, die gerne eigenständige Österreicher waren.

Aus der Tradition der "Alldeutschen" kam auch Hitler, der ja bekanntlich in Braunau am Inn in Österreich geboren war, sich aber als Deutscher fühlte. Darum hat er sich nach dem ersten Weltkrieg nach Deutschland abgesetzt und da angefangen, Politik zu machen. Als seine Nazis dann an die Macht kamen, hat er 1938 unter totaler Mißachtung des Völkerrechts das bis dahin eigenständige Österreich kassiert und als "Ostmark" in sein Deutsches Reich eingegliedert.

Der Zauber hielt aber nicht lange. 1945 war der zweite Weltkrieg zu Ende und Hitler Vergangenheit - und die Österreicher haben sich dann ganz schnell wieder verselbständigt. Und seitdem gibt es wieder Deutschland und Österreich als zwei unabhängige Staaten - und ich denke, das ist auch gut so. Eine deutschsprachige Machtkonzentration in Mitteleuropa wäre vielleicht nicht so ideal - da könnten einige Nachbarn Bauchweh bekommen.

Österreich war nur ganz kurz Teil von Deutschland (und das nicht ganz freiwillig). Davor war Österreich mehrere Jahrhunderte lang ein eigenes, ziemlich großes Kaiserreich. Dazwischen war es noch kurz eine Republik. Nach Ende des 2. Weltkriegs haben die Siegermächte Österreich und Deutschland wieder getrennt.

Bei dem Anschluss ist nicht alles nach heutigem Maß mit rechten Dingen zugegangen. Eigentlich wollte man in Österreich darüber abstimmen, ob man zu Deutschland gehen sollte. Doch fürchteten die deutschen Machthaber, dass Österreich dagegen stimmen würde, und sind deshalb davor einmarschiert. Zwar wurde die Abstimmung später dann doch noch gemacht, doch bis dahin hatte man die Bevölkerung so eingeschüchtert, dass sie Angst hatten gegen den Anschluss zu stimmen.

Du verstehst also, dass Österreich eigentlich nie so wirklich zu Deutschland gehört hat, zumindest nie mit dem Herzen. Daher finde ich es nur richtig, dass Österreich heute unabhängig ist und seine eigenen Traditionen und Gesetze hat.

Zum deutschen Nationalstaat hat Österreich nur in der Zeit von 1938-1945 gehört. Bezogen auf den Zeitraum der Existenz Deutschlands als Staat (1871 bis heute) ist das nur ein Bruchteil.
Historisch gesehen, sind Deutschland und Österreich eng miteinander verstrickt. Österreich war Jahrhunderte lang ein Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Dieses Reich aber als deutschen Staat zu bezeichnen ist nach unserem Verständnis von Staatlichkeit aber falsch. Bereits im Vorfeld der Reichsgründung während des ganzen 19. Jahrhunderts stand ja die Frage, wie ein deutscher Nationalstaat aussehen sollte ihm Raum. Eine Kleindeutsche Lösung ohne oder eine Großdeutsche Lösung mit Österreich. Dass wir Deutschland und Österreich heute als zwei verschiedene und von einander getrennte Staaten sehen, wäre im Zeitgeist des 19. Jahrhunderts eine Ungeheuerlichkeit gewesen bzw. War es dann auch. Die beiden Großmächte im deutschen Bund Preußen und eben Österreich begannen 1866 Krieg gegeneinander zu führen. Da das Deutsche Kaiserreich aus dem Königreich Preußen hervorging und Preußen Österreich militärisch besiegte, war ab dem Moment klar, dass Österreich, dass nicht mach der Pfeife Preußens tanzen wollten sich aus dem deutschen Staatengefüge löste und der Weg Österreichs ab 1866 ein vom restlichen „Deutschland“ abgetrennter war.
Deine Frage müsste eigentlich lauten warum Österreich nicht zu Deutschland gehört hat.

Den Anschluss Österreichs durch die Nationalsozialisten als rechtswertigen Akt wahrzunehmen mit dem man Österreich als Teil Deutschlands rechtfertigen kann finde ich äußerst absurd.

Im Laufe der Eroberung der Erde wurden seit Babylon, vor 9000 Jahren, weiter über Rom, dann Griechenland, dann England+Frankreich+Spanien, dann den Rest der Welt, alle Gebiete der Erde erobert und in viele Stücke zerteilt.

Speziellere Details zu erwähnen, wird gesetzlich geahndet. Ich empfehle intensive neutrale eigene Nachforschung.