Welchen Vorteil hätte ein Nutzer, ein viel zu hohes Gebot für einen Artikel bei eBay abzugeben?
Nehmen wir irgendeine eBay-Anzeige mit einem ungewöhnlich hohen Preis, etwa http://ebay.de/itm/335153780282 über dem Marktpreis. Ein potenzieller Käufer bot darauf. Wer bietet denn auf so etwas? Und warum? Welchen Sinn könnte die Gebotabgabe für den potentiellen Käufer haben?
Eine rein hypothetische Erklärung wäre, dass der Bluetooth-Lautsprecher von Bose oder seine Teile so supercool, megageil, klasse und begehrt wären, dass es den hohen Preis rechtfertigen würde, und ich kann diese Hypothese mit eBay-Suche nicht bestätigen. Ich schaute mir die letzten Negativbewertungen von dem Verkäufer und dem Käufer an und diese Bewertungen scheinen für unseren Sachverhalt irrelevant. Die beiden Nutzer scheinen recht unterschiedliche Sachen mit unterschiedlichen Formaten anzubieten, also ist eine versteckte Verbindung zwischen den beiden Nutzern (auch wenn nicht gänzlich ausgeschlossen) unwahrscheinlich.
(Ich will NICHT wissen, warum der Einsteller einen aus meiner Sicht sehr hohen Preis setzte; möglicherweise wollte er nur den Markt testen, bis er die Anzeigedaten selbst nachprüfen konnte, und wollte mit dem Preis stark oben anfangen, bis jemand zugreift, oder er war einfach viel zu gierig und hatte das Geld super nötig; in jedem Fall ist das verständlich, auch wenn nicht notwendigerweise klug. Aber das Verhalten des Bieters, der selbst so eine Box neulich in http://ebay.de/itm/115974398250 verkaufte, ist mir hingegen überhaupt nicht einsichtig; dieses Verhalten möchte ich verstehen. Verschafft irgendeine eBay-Regelung oder irgendein Gesetz dem Bieter irgendwelche Vorteile daraus?)
PS. Es sieht so aus, dass das alte Angebot beendet wurde und stattdessen http://ebay.de/itm/335295251305 reinkam.
2 Antworten
weil das fuer potentielle Kunden verlockend wirkt, wenn schon ein Gebot vorliegt. Dieses Erstgebot ist fake, man muss sich nur das Nutzerprofil ansehen. ebay hat diese Masche mMn ganz gut im Griff, aber hin und wieder tauchen solche Artikel auf und werden auch leider verkauft.
Die Bewertung von 93% ist ziemlich schlecht, normal waeren ca.99%.
ebay kann mit Sicherheit verdaechtige Wechselwirkungen zwischen accounts analysieren. Oder man schaut selbst, ob der Verkaeufer den Artikel selbst wiedereinstellt (obwohl er angeblich verkauft wurde).
Diese Fakegebote sind psychologisch interessant, da sie zum kauf animieren. Das gibt es auch im Teleshopping. Dort wird ein Zaehler eingeblendet, der die Anzahl verkaufter oder nicht verkaufter Ware anzeigt. Es wird hier kuenstlich Nachfrage suggeriert, was sich schwer von aussen beweisen laesst. Deswegen wuerde ich es nur melden, aber jetzt nicht selbst verfolgen.
93,8% ist ja beim Verkäufer, und der ist für mich uninteressant (der Nutzer verkaufte bisher wenig, und unter den weniger letzten Verkäufen ist ein einziger Streitfall gewesen; ob der Nutzer dabei Pech gehabt oder es umgekehrt verdient hat, scheinen die Inhalte dieser Negativbewertung und der Antwort für unsere Frage insgesamt irrelevant, genauso wie die letzte Negativbewertung beim Bieter, sei sie gerechtfertigt oder nicht).
Interessant ist hingegen der Bieter: Er hat 99,2% positive Bewertungen und verkaufte über zwei tausend Artikel insgesamt. Auch Boxen. Wahrscheinlich kennt er sich im Preis von Lautsprechern und ihn den Fähigkeiten von eBay aus. Die zwei verkaufen recht unterschiedlich (der eine Alt- und Neuzeug mit Versandkosten oder Selbstabholung, der andere eher Neuzeug mit kostenlosem Versand und ohne Abholung), so dass ich – bis auf diese einzige Auktion – keinen Zusammenhang zwischen den beiden vermute. Der Bieter (der sich insbesondere in dieser Ware auskennt, da er letztens http://ebay.de/itm/115974398250 verkaufte) hat vermutlich irgendeinen sonstigen Grund, aber welchen?
Tippt der Bieter einfach „Bose SoundLink Mini“ in die eBay-Suchzeile ein, kommen ja Vorschläge zu 1/10 von Preis …
Ja gut, kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, warum der Bieter das macht.
Normalerweise sind das meines Wissens (neue) accounts mit wenig Aktivitaet, die sich darauf einlassen. Wenn man gesperrt wird, war es das.
Tippt der Bieter einfach „Bose SoundLink Mini“ in die eBay-Suchzeile ein, kommen ja Vorschläge zu 1/10 von Preis …
Vielleicht will der Bieter selbst abholen und mit gefälschten Geldscheinen zahlen, die er davor in seinem Shop oder woher auch immer erhielt … mehr fällt mir im Augenblick nicht ein.
nennt sich shill bidding:
das ist der Anbieter selbst (oder ein Freund), der auf diese Art das Höchstgebot des Zweitbietenden enthüllt. dann springt "zufällig" dieser Erstbietende ab, und der Verkäufer bietet dem Zweitbietenden den Artikel zu seinem Höchstgebot an.
man braucht wohl nicht dazusagen, dass das Betrug ist, und illegal!
Ich sehe aber nur „1 Gebot“. Also gibt es meines Erachtens keinen Zweitbietenden. Möglicherweise wird's ihn auch bei dem hohen Preis nie geben.
Woran genau machst du es fest, ob der Bietende ein Normal- oder ein Fakegebot abgab? Seine Bewertungen sind relativ normal. Ja, es gibt eine negative, aber nur eine unter vielen positiven, und für unseren Fall ist der in der negativen Bewertung beschriebene Fall irrelevant. Man sieht sogar, der Bietende interessiert sich allgemein für Boxen.
Unter der Annahme, der Bietende hätte ein Fakegebot (z.B. aus dem von dir genannten Grund oder einem anderen Grund – der mich in diesem Fall auch interessieren würde) abgegeben, wie würde eBay so etwas „im Griff“ haben?