Warum gab es beim zweiten Wahldurchgang für Friedrich Merz eine andere Stimmverteilung?
Warum haben sich die Mitglieder des Bundestags umentschieden?
11 Antworten
Es gab augenscheinlich Abweichler aus den eigenen Reihen, die aus welchen Gründen auch immer gegen den Kanzlerkandidaten gestimmt haben.
Da die Wahl geheim ist und man auch nicht wusste, dass es am Ende zu viele Abweichler sein werden, man sich aber im Klaren darüber ist, dass das Land eine funktionierende Regierung benötigt und man mit irgendwelchen Grabenkämpfen nur der AfD in die Hände spielt, haben sich einige Abweichler dann doch dazu entschieden für Merz zu stimmen, damit die Wahl "safe" ist.
Vielleicht kamen die Stimmen aber auch aus den Reihen der Linken und Grünen. Denn die Wahl war ja geheim und so konnte JEDER abstimmen wie er meint abstimmen zu müssen. Und auch wenn diese Parteien in der Opposition sind, so ist ihnen ja dennoch klar, dass es um die Sache geht und nicht um irgendwelche Animositäten die man gegen die Personalie Merz hegt.
Vermutlich wollten einige Abgeordnete mit dem ersten Wahlgang eine Warnung oder Botschaft aussenden bzw. ihre Unzufriedenheit ausdrücken.
Da die Wahl aber alternativlos war, wenn man eine Regierungsbeteiligung der AfD ausschließen wollte, haben die Abgeordneten dann im zweiten Wahlgang entsprechend gewählt.
Das wirst du die betreffenden Abgeordneten fragen müssen, sofern du herausbekommst, wer sich "umentschieden" hat.
Eventuell war es einfach nur ein kleiner Denkzettel an Herrn Merz, sich nicht zu überschätzen.
In so kurzer Zeit so wankelmütig ist ein schlechtes Zeichen für den Bundestag.Macht einem Angst bei der Arbeit des Bundestages.
Trotzdem zeigten sie, dass sie gewillt sind, eventuell bei JEDER Abstimmung allen das Leben zu erschweren.
DER SPIEGEL meint dazu am Abend folgendes:
Whodunit?Eine Regierungskrise ist also abgewendet. Dennoch bleibt die große Frage: Whodunit? Wer war’s? Wer waren die 18 Abweichlerinnen und Abweichler? Wer die 3 Abgeordneten aus den Regierungsfraktionen, die sich auch beim zweiten Wahlgang gegen Merz stellten?
Meine Kollegin Sophie Garbe und mein Kollege Christian Teevs haben sich in der SPD umgehört, aber niemand will’s gewesen sein . Gestern Abend hatte Merz noch die SPD-Fraktion besucht. Dort habe es zwar kritische Nachfragen gegeben, so haben es Anwesende hinterher erzählt, aber die Stimmung sei am Ende eher positiv gewesen. Deshalb kursiere in der Partei inzwischen noch ein anderes Szenario: »Dass es nicht unbedingt die Merz-Gegner sind, die mit Nein gestimmt haben – sondern die Klingbeil-Gegner.«
Klingbeil hat Fraktion und Kabinett nach seinen Vorstellungen besetzt, ohne Rücksicht auf verdiente Genossinnen und Genossen wie Saskia Esken und Hubertus Heil. Es heißt, er habe sich bei der Auswahl des Personals »eher auf Proporz als Qualifikation« konzentriert.
Dass alle diese 18 Personen Sozialdemokraten seien, halte er für sehr unwahrscheinlich, schrieb ein SPD-Abgeordneter meinen Kollegen. »Aber es werden genauso wenig nur Leute aus der Union gewesen sein.«
Möglich, dass wir die Namen nie erfahren.
Nein. Den Abweichlern ist einfach klar geworden, dass auch sie eine Verantwortung für Deutschlsnd haben.
Der eine oder andere war sicher auch darüber erschrocken, dass es noch so viele andere gab.