Warum führen Menschen Kriege wenn sie Frieden wollen?

8 Antworten

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Der Friedenswille ist bei den meisten Völkern sehr ausgeprägt. Doch die Friedensbedingungen sind es , wo die unterschiedlichen Auffassungen aufeinander prallen. Viele Despoten wollen den Frieden nachdem ihre Machtstrukturen etabliert wurden (siehe Mubarak). Er beutet sein Volk mit seiner Familie und seinen Gefolgsleuten aus. Dies soll natürlich ganz "friedlich" erfolgen, d.h. die Ausgebeuteten sollen nicht aufbegehren. Das Wort "Ich will Frieden" ist damit eine leere Phrase, mit der sich viele Menschen (die bekannten Gutmenschen) gern schmücken, die die Schwierigkeiten nicht erkennen oder auch nicht erkennen wollen. Einen Rechtsstaat zu etablieren, der eine ausgewogene Mitsprache möglichst vieler Bürger ermöglicht und damit Strukturen findet, die die Akzeptanz der großen Mehrheit findet, das ist eine sehr schwierige Sache, die nicht mit schlichten Friedensparolen zu erreichen ist. Wenn nun Despoten Unrechtssysteme aufrecht erhalten wollen, kann es leicht zu Revolutionen und zum Krieg kommen. Die Despoten haben meist eine Kaste von Helfern, die großen Gewinn aus der Stabilisierung des Unrechtssystems ziehen. Sie werden für dieses System kämpfen (die Anhänger Mubaraks). Diejenigen, die sich gegen das System wehren, sind gegebenenfalls so entschlossen, dass sie militante Gegenmaßnahmen ergreifen. Diese Menschen wollen natürlich keinen Krieg, aber sie wollen auch keine Unterdrückung und Ausbeutung. So geschieht dann unter Umständen ein Krieg, weil Machtinteressen aufeinaderprallen. Bilanz: Kriege finden in der Regel nie statt, weil Menschen den Krieg wollen, sondern weil die Verteilung der lebenswerten Güter unausgeglichen ist.

Frank57  11.02.2011, 11:00

Zu Ihrem letzten Satz: Mir scheint, die Bilanz ist noch nicht ausreichend ausgeführt. Schließlich ist nicht nur die 'ungerechte' Allokation der Güter entscheidend, sondern vielmehr, ob und dass die betroffenen Personen genau diese Ungleichverteilung wahrnehmen. Werfen wir bspw. einen Blick auf die führenden Industrienationen der westlichen Welt (USA, Deutschland, GB, etc.), so findet sich auch hier diese Ungleichverteilung wieder - jedoch mit dem Unterschied, dass die 'Despoten' in diesen Ländern es geschafft haben, eine Illusion zu erschaffen, die (ein gewisses Mindestmaß an) Gleichheit, Demokratie, Gerechtigkeit, usw. vermittelt. Hierdurch ist es möglich, mit weniger Aufwand und (militärischer, staatlicher, etc.) Gewalt einen status quo aufrecht zu erhalten und zu perpetuieren, von dem nur wenige 'profitieren' (und zwar nicht nur materiell).

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Die Menschen, die Kriege anzetteln, wollen Macht, um andre auszunutzen oder über sie zu dominieren.

Wer sich als Mitläufer in einen Krieg hineinziehen lässt, ist selber schuld.

Manchmal muss man Unterdrückern jedoch den Krieg erklären, um Voraussetzungen für echten Frieden zu schaffen.

Das Beste wäre, wenn keiner bereit wäre, ungerechten Herren zu dienen. Solche Maschinerien funktionieren nur mit jeder Menge Mitmacher.

Die Antwort ist in der Frage verborgen. Etwas humaner ausgedrückt, sonst Problem mit GF. Ohne Streit kann Versöhnung als Folge nicht stattfinden. Welchen Grund sonst gäbe es für eine Versöhnung ??

Cliche 
Fragesteller
 05.02.2011, 20:25

ja aber warum faengt man ueberhaupt erst streit an wenn alles super laeuft?

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Cliche 
Fragesteller
 05.02.2011, 20:25

ja aber warum faengt man ueberhaupt erst streit an wenn alles super laeuft?

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Cliche 
Fragesteller
 05.02.2011, 20:25

Dh^^

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Weil Toleranz für Despoten ein Begriff ist, den sie nur auf sich und ihre Bedürfnisse anwenden.

Fordert ein Anderer für sich das Gleiche ein, fühlt der Despot sich bedroht und verlangt um des Friedens Willen (fragt sich nur wessen Frieden und wie Frieden definiert wird) eine gewalttätige Auseinandersetzung um SEINEN Frieden- im Sinn: ICH bin zufrieden- wieder herzustellen.

Krieg zu führen FÜR den Frieden, ist ungefähr so sinnvoll, wie vögeln FÜR die Jungfräulichkeit!

Die Antwort auf diese Frage kannst Du ergründen, indem Du am kleinen Beispiel ansetzt:

Jemand, von dem Du weißt, daß er Dich nicht mag, belästigt Dich. Jede Art von Reaktion oder Nichtreaktion deinerseits führt dazu, daß er weitermacht. Bitten und betteln hilft genauso wenig, wie die energische Forderung damit aufzuhören. Wenn Du weggehst, geht er mit.

Du willst Deine Ruhe bzw. Deinen Frieden. Aber dieser Jemand will das Gegenteil. Also bleibt Dir nur eine Möglichkeit: die Konfrontation. Du mußt ihm die Handlungsfähigkeit nehmen.

Und an dem Punkt bist Du im KLEINEN, was man im GROSSEN als Krieg bezeichnet.

Danach ist Ruhe und Frieden da. Aber es hat beide Seiten viel gekostet.