Warum fordern Eltern ihre Kinder dazu auf, alles aufzuessen mit der Begründung, in Afrika würden die Kinder hungern?

10 Antworten

Der Afrika-Spruch ist etwas dümmlich. Aber ihn nicht zu verstehen, ist noch dümmer. Es geht nicht darum, ob es den Kindern in Afrika besser geht, wenn man aufisst, sondern darum, es wertzuschätzen, dass man selbst genug Essen hat und dieses Essen darum nicht zu verschwenden.

horribiledictu  27.04.2023, 14:39

ach, udn deshalb sollen wir das Essen so schätzen dass wir uns bis zu Adipositas mästen?

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Pudelskern666  27.04.2023, 14:40
@horribiledictu

Nein. Das verlangt niemand. Du kannst auch nicht glaubhaft machen, dass Eltern pauschal ihren Kindern zu große Portionen aufnötigen.

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horribiledictu  27.04.2023, 14:53
@Pudelskern666

in der Regel weiß ein nicht (oft durch elterlichen Einfluss) essgestörtes Kind sehr genau, wie viel und was sein Körper braucht - je jünger das Kind, desto besser.

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Pudelskern666  27.04.2023, 14:55
@horribiledictu

Nein, das weiß es nicht. Und es kommt auch nicht auf die Idee, wegen einer solchen Ermahnung überheblich über die Eltern herzuziehen. Das ist eher typisch für essgestörte, magersüchtige Teenies.

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Aus dem Grund, den die anderen auch bereits ansprachen: Damit Kinder lernen, ihr Essen wertzuschätzen.

Allerdings ist dieser Spruch tatsächlich dumm. Wenn das Kind keinen Hunger mehr hat, hat es keinen Hunger mehr. Heißt ja nicht, dass man das Essen deshalb wegwerfen muss. Die meisten Gerichte kann man auch später nochmal warm machen. Und falls nicht, dann soll man es als Elternteil eben selber essen.

Kindern sollte nicht beigebracht werden, dass sie unbedingt ihren Teller aufessen müssen, weil "die Kinder in Afrika (Wo in Afrika?) hungern". Somit entstehen Kinder, die ihre eigenen Grenzen nicht kennen. Kinder, die mehr essen, als sie essen müssten. Kinder, die ihr eigenes Völlegefühl übergehen.

Essstörungen, hallo!

Der Spruch soll auch ausdrücken, dass man trotzdem das Essen soll, was einem nicht schmeckt, weil "die Kinder in Afrika (Wo in Afrika?) hungern". Aber es ist und bleibt dämlich. Erwachsene essen doch auch nicht alles und schon gar nicht, wenn es ihnen nicht schmeckt. Und was ist mit sensory issues? (Ich bin mir gerade nicht sicher, wie ich das am besten übersetzen könnte.) Insbesondere viele neurodiverse Menschen haben damit starke Probleme. Sensory issues sind auch auf Essen zu übertragen. Texturen, Farben, Zubereitungsarten, Zusammenstellungen, Konsistenzen, Geschmacksrichtungen etc. Will man seinen Kindern nun beibringen, dass deren Neurodiversität invalide ist, dass ihre Probleme unwichtig sind, weil "die Kinder in Afrika (Wo in Afrika?) hungern"? Wow, das Kind wird nach seinem autistischen Meltdown definitiv sein Essen wertschätzen. Ja, ja, definitiv. *hust*

Man kann auch sein Essen wertschätzen, ohne alles davon aufzuessen. Man kann z.B. wertschätzen, dass man die Möglichkeit hat, es sich später nochmal warm zu machen. Dass man eben nicht alles auf Gedeih und Verderb in sich reinstopfen muss.

Also da bin ich ganz auf deiner Seite. Ich verstehe den Spruch und der Sinn dahinter ist gut, nur sollte das nicht heißen "iss alles, auch wenn es dir nicht schmeckt, auch wenn du keinen Hunger mehr hast, auch wenn du es wortwörtlich nicht essen kannst (sensory issues)".

Woher ich das weiß:Hobby – Ich backe gerne Cupcakes, Cremetorten und Kuchen🍰🧁

So ist das auch nicht gemeint. Putzig, wenn du es so verstehst. Das Kind soll das Essen schätzen, das vielen Menschen auf der Welt nicht zur Verfügung steht.

Ist kein guter spruch. Die Korrekte vorgehensweise wäre endweder weniger essen zuzu bereiten. Oder weniger auf den Teller zu tun. bzw. Die kids auffordern sich kleinere portionen zu nehmen.

Das ist korrekt das es den kindern daruch nicht besser geht. Es geht eher darum sich bewusst zu werden wieviel besser die kinder es hier bei uns zu haben. Und das reste übrig zu lassen. Als respektlos denjenigen gegenüber bewertet werden kann denen es schlechter geht als uns.

So gesehen ist es nur die kleine version von den Tonnen an Tonnen an essbarem welches wir jeden tag entsorgen ohne das jemand es isst. Essen gibst so gesehen auf der welt für jeden genug. Nun haben wir halt zuviel. Und die die nichts haben zuwenig. Und wir schmeissen es halt lieber weg weils zu umständlich ist denen zu geben die es brauchen können.

Hat meine Mutter ebenfalls zu mir gesagt, als ich sechs war. Mir fiel das damals auch auf; dennoch hatte ich schon in diesem Alter ein besseres Verständnis für die Aufforderung, als du sie heute aufzuweisen hast.