Warum fliegen Kleinflugzeuge so hoch?

3 Antworten

das hat im wesentlichen drei gründe:

  1. große flugzeuge sind schwerer, sie brauchen also mehr energie, um auf höhe zu kommen
  2. durch das größere Volumen eines großraumflugzeuges ist der Rumpf beim Aufrechtheralten des Kabinendrucks größerem Stress ausgesetzt, wenn es höher fliegen muss
  3. in größeren Höhen ist die Luft dünner. d.h. es würden um noch höher fliegen zu können noch größere Tragflächen benötigt.

Schau dir mal die Proportionen einer Gulfstream an, und nun denk sie dir so groß, dass der Rumpf ungefähr auf das Niveu eines A380 kommt. Du wärst überascht, wie groß die Flügel würden.

Weil sie leicht sind, bzw. für ihr Gewicht ziemlich große Tragflächen haben.

Man fliegt ja höher, weil dort die Luft "dünner" ist und dadurch der Luftwiderstand sinkt. Aber die dünnere Luft bedeutet auch weniger Auftrieb.

Ein Flugzeug, das für sein Gewicht vergleichsweise große Tragflächen und damit vergleichsweise viel Auftrieb hat, kann höher und damit effizienter fliegen als ein Flugzeug, dessen Gewicht höher bzw. die Tragflächen kleiner sind.

Der Grund ist die geringere Luftdichte und der infolgedessen geringere Luftwiderstand in größeren Höhen.

Dies gilt natürlich auch für größere Verkehrsflugzeuge, aber deren riesig großvolumige Kabinen so stabil zu bauen dass sie dem erhöhten Druck gewachsen sind würde durch das entsprechend erhöhte Gewicht den Vorteil des geringeren Luftwiderstands größtenteils wieder aufheben.

Die kleinvolumigen Kabinen der Gulfstream und Bombardier Global Jets entsprechend druckstabil aus zu legen ist entsprechend einfacher. Das sind im Endeffekt mit Kraftstoff gefüllte enge Zigarren in die sich zufällig ein Paar Passagiere verirrt haben, die "Nutzlast" ist sehr überschaubar,

Ein weiterer Punkt ist die Triebwerksleistung, die Gulfstreams und Bombardier Global Jets sind im Vergleich mit einem großen Verkehrsflugzeug stark übermotorisiert und für solche gr.oßen Flughöhen optimiert. Bei der Klientel die sie von A nach B befördern spielen wirtschaftliche Erwägungen einfach keine große Rolle.

Was passiert wenn zwei Piloten in ihrem leeren Flugzeug meinen, aus probieren zu müssen wie hoch sie mit ihrem schwachbrüstigen Zubringerjet kommen, siehst Du beim Unfallbericht von Pinnacle (nomen est omen!) Airways

Die beiden Vollidioten ließen ihren Jet dabei auf 41.000 Fuß (12500 Meter) steigen und dabei so langsam werden, dass mehrfach die Strömung abriß und schließlich beide Triebwerke einen Flame-Out erlitten. Durch die rasche, ungleiche Abkühlung innerhalb der Turbinen gingen diese fest und ließen sich auch nicht mehr anlassen.

Statt den Ernst der Lage ungefiltert der Flugsicherung kund zu tun, reagierten sie wie zwei Schuljungen die Scheiße gebaut haben und nicht wollen dass es raus kommt, funkten, sie hätten "einen Triebwerksausfall" und verhinderten so, direkt mit maximaler Priorität zum nächst gelegenen Flughafen geleitet zu werden. Damit besiegelten sie ihr eigenes Todesurteil.

Pinnacle-Airlines-Flug 3701 – Wikipedia

https://www.youtube.com/watch?v=DCMmCekKO_c&t=2s

Übrigens bietet Fliegen auf sehr hohen Reiseflughöhen nicht nur Vorteile. Die Strahlenbelastung durch kosmische Strahlung ist in großen Flughöhen erheblich größer.