Warum enden hierzulande so viele weibliche Vornamen mit dem Vokal "A"?

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Die schönsten weiblichen Vornamen enden auf A: Jennifa ;-)

Im Lateinischen war das -us maskulin, das -a feminin. Das spürt man heute noch. Die Römer haben uns beeinflusst. In anderen Kulturkreisen ist es anders, traditionelle japanische Frauennamen enden auf -o.

Gleich dein erstes Beispiel ist ja schon ein Name aus der römischen Geschichte. Claudius männlich, Claudia weiblich.

Aber vorsicht mit Andrea: Das kann in Italien ein Mann sein, da Italiener Probleme mit der Aussprache von Konsonanten am Wortende haben.

Deine Beispiele haben übrigens eine Schwachstelle, Sarah (übrigens hebräisch) endet auf -h. Okay, gesprochen auf -a, aber geschrieben auf- h. Die auf -a endende Variante Sahra ist persisch und hat eine ganz andere Bedeutung, klingt aber gleich.

Warum das so seinen Anfang nahm? Vermutich aufgrund der Sprachmelodie, die in vielen Sprachen auf A endende Wörter und Namen weich und rund klingen lässt, eher weibich und nicht hart und kantig männlich.

Ein Grund dafür ist der Einfluss der lateinischen Sprache, die in vielen Ländern noch in 20.Jhdt. in der Kirche benutzt war (z.B. Deutschland, Österreich, Italien, in allen westslawischen Ländern, auch in Slowenien und teiweise in Kroatien. So wurden Frauennamen aus der Bibel lateinisiert. Aber auch alte slawische Frauennamen (Mytologie) enden auf -a.

In vielen Sprachen ist die Endung a weiblich und o oder us männlich, z. B. im italieneischen oder lateinischen. Maria - Mario - Marius, Julia - Julius usw.

Im jugoslawischen Sprachraum ist es andersherum -----> dort enden Jungennamen auch auf "a", etwa Ivica oder Nikola. Im Italienischen (Luca, Andrea...) ist es ähnlich.

Ansonsten dürfte es seinen Ursprung im Lateinischen haben. Unser Lehrer hat uns das mal zu erklären versucht & benutzte als Beispiele "Dominus" und "Domina" -----> "-us" war im Lateinischen männlich, "-a" weiblich.

Es gibt aber auch im Deutschen Ausnahmen: Man denke nur beispielsweise an Hannelore, Annette, Hildegard, Reinhild, Gudrun, Marianne, Judith, Mechthild oder Gertrud. Es gäbe sicher auch weitere Beispiele :)

OlliBjoern  09.09.2017, 14:16

Stimmt. Ich kenne einen Siniša und einen Nebojša. :)

Die weiblichen Vornamen auf -a sind zumeist lateinischen Ursprungs, und oft haben sie ein männliches Gegenstück ohne -a (Petra und Peter). Manchmal auch griechisch (Sophia = Weisheit).

Die germanischen Vornamen enden auch in der weiblichen Form meistens nicht auf -a. Manchmal ist die Endung -e (weiblich) und -er (männlich). (Ute, Dieter) Oft sind auch Konsonanten am Ende.

In nordgermanischen Sprachen kann aber auch ein weiblicher Vorname auf -er enden. Die Darstellerin von "Pippi Langstrumpf" heißt Inger Nilsson (im Deutschen ist nur "Inge" gebräuchlich).

Im Finnischen ist ohnehin alles anders, dort gibt es keine indogermanischen Endungen. "Pirkko" ist ein weiblicher Vorname.
(der Vergleich mit den männlichen Vornamen "Sandro" oder "Claudio" funktioniert hier nicht).

 

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Das kommt denke ich aus dem slawischen. "A" ist in slawischen Sprachen weiblich.