Warum braucht man hier den Genitiv?

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Hier legt ein kurioser Sonderfall eines nicht seltenen Fehlers vor, wenn der Schreiber "und" anstelle von "mit" verwendet, sodass der folgende Dativ grammatikalisch nicht korrekt wird, da ein 'und' sich auf einen weiteren Teil eines mehrteiligen Objekts auf 'ohne' beziehen müsste.

Ähnlich ist das hier meiner Meinung nach auch im ersten Teil geschehen, wo nach dem und wie bei den übrigen Werten der Nominativ stehen müsste, aber der Dativ (nicht Genitiv!) folgt, da an ein mit gedacht ist (kein eigener Wert) :

 Werte: Pflichtbewusstsein, starke Berufsorientierung, Kollegialität,
Sicherheitsdenken mit der Suche nach Beständigkeit

Im zweiten Teil dürfte an die Präpositionen "einschließlich" oder "inklusive" gedacht worden sein, daher der Genitiv:

Kompetenzen: Erfahrungswissen (Kontextwissen), historisch
verbürgtes Fachwissen inkl. des erfahrungsgeleiteten Arbeitens

Die Genitive sind hier falsch. Die Liste könnte so aussehen:

• Werte: Pflichtbewusstsein, starke Berufsorientierung, Kollegialität, 
Sicherheitsdenken und (die) Suche nach Beständigkeit 
• Kompetenzen: Erfahrungswissen (Kontextwissen), historisch 
verbürgtes Fachwissen und Wissen über erfahrungsgeleitetes Arbeiten

oder so:

  • Werte: Pflichtbewusstsein, starke Berufsorientierung, Kollegialität, Sicherheitsdenken und (der) Wunsch nach Beständigkeit
  • Kompetenzen: Erfahrungswissen (Kontextwissen), historisch verbürgtes Fachwissen und Wissen über erfahrungsgeleitetes Arbeiten

Der Artikel ist fakultativ und deshalb in Klammern. Ich würde ihn - zumindest im ersten Beispiel - weglassen.

Man braucht den Nominativ.

DIE Suche.

Den Genitiv brauchst du bei Konstruktionen wie

"die Notwendigkeit der Suche ..." oder "die Bedeutung der Suche ...".

Weil der Genitiv, dem Dativ oft zum Opfer faellt, und hier seine Wiederauferstehung feiert. Aber zur falschen Zeit am falschen Ort.

Das hängt vom Kopfsatz ab, der hier leider nicht zu lesen ist.

Wenn oben steht "wir erwarten:", dann ist der Genitiv fehl am Platz. Wenn aber oben steht "Sie sind Experte:", dann wäre ein Genitiv durchaus angebracht, aber der müsste dann bei allen Begriffen stehen.

EGChristian 
Fragesteller
 21.06.2023, 10:53
Referenz: BabyBoomer
• Werte: Pflichtbewusstsein, starke Berufsorientierung, Kollegialität,
Sicherheitsdenken und der Suche nach Beständigkeit
• Kompetenzen: Erfahrungswissen (Kontextwissen), historisch
verbürgtes Fachwissen und des erfahrungsgeleiteten Arbeitens
• Arbeitsweise geprägt durch: herkömmliche soziale Netzwerke,
Wissen um Prozesse und Schnittstellen
• Geringere Veränderungsbereitschaft als jüngere Generationen,
kritisches Hinterfragen von Sinnhaftigkeit der Änderungsprozesse 

Die ganze Sätze sind so geschrieben.

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