Warum benutzen Rennradfahrer keine Nabenschaltung?

6 Antworten

Weil sie blöd sind (meine Meinung).

Nabenschaltungen lassen sich direkt im Stand schalten, z. B. an einer Ampel. Nabenschaltungen sind praktisch wartungsfrei. Bei Nabenschaltungen nutzt sich die Kette viel weniger ab. Bei Nabenschaltungen nutzt sich das Kettenblatt und Ritzel viel weniger ab. Bei Nabenschaltungen springt die Kette praktisch nie runter, weil sie ganz gerade geführt wird.

Menschen mögen die Nabenschaltung meiner Meinung nach nicht, weil sie den Ruf hat, kompliziert zu sein und man sie nicht leicht reparieren kann und weil Nabenschaltungen oft mit Rücktrittbremsen verbaut sind und Menschen aus welchen Gründen auch immer oft keine Rücktrittbremsen mögen.

verreisterNutzer  28.06.2023, 15:57

weitere Antwort wäre: Weil für Rennräder kaum welche angeboten werden.

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Tutmosis  11.09.2023, 12:36

Du solltet die Nabenschaltung in der Bewegung aber ohne Last schalten. Die Nabe dankt es dir. Wenn man die Kettenschaltung unter Last schaltet, macht man diese aber auch schnell kaputt.

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Kotprobe  19.02.2024, 10:40

Rücktrittbremsen können sehr nervig sein, z. B. beim Schieben des Rades über die Straße und dem dann folgenden schnellen Aufsteigen. Wenn die Pedale falsch steht, muss man das Rad hinten anheben und die Pedale richtig stellen, was sehr nervig ist und Zeit kostet.

Zum Glück gibt es mittlerweile Nabenschaltungen ohne Rücktrittbremse. Und auch bei alten Nabenschaltungen kann man sie mit etwas Geduld ausbauen, z. B. bei der SRAM S7.

Ich persönlich fahre kein Fahrrad mit Rücktrittbremse.

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Das ist praktisch bedingt, aber auch ein wenig traditionell. Die Kettenschaltung wurde 1911 speziell für Radrennen entwickelt. Der Streit geht schon recht lange, was denn besser wäre. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Die Vorteile an der Kettenschaltung sind ganz einfach, das alle Teile mit moderatem Tempo drehen. Ich also alles Material in seiner Kreisbewegung nicht allzuhoch beschleunigen muss und immer nur zwei Kettenräder beteiligt sind. Nachteil ist jedoch der Schräglauf der Kette. Entweder ich fahr immer in Gängen, wo die Kette relativ gerade und parallel zu den Kettenblättern und Ritzeln läuft, oder ich habe größere Verluste. Die Schaltungsketten sind meist keine gebuchsten Ketten und müssen seitenbeweglich sein. Daher sind sie sehr wenig robust und meist nach 2000 km Müll. Nächster Punkt sind die Werfer (hinten). Dort läuft die Kette über zwei Führungsrädchen, die bewegt, beschleunigt werden müssen und die auch in der Kette durch die Umlenkung für zusätzliche Reibung sorgt, in den Lagerungen und an den Zähnen selbst. Die Werferfeder sorgt für eine gewisse Spannung an der Kette, was auch wieder geringe Verluste mit sich bringt. Berücksichtigt man das, habe ich bei der Kettenschaltung knapp die Hälfte aller Gänge doppelt und muss sie dauernd mit rumschleifen. Die Nabenschaltung hat lauter "echte" Gänge!

Die Nabenschaltung ist meist ein Planetengetriebe. Man hat vorne das Kettenblatt und hinten das Ritzel auf der Nabe. Ich kann eine perfekte Kettenlinie einhalten, ohne Schräglauf und eine gebuchste und dehnsteife Kette verwenden. Pluspunkt. Hält bei guter Pflege 8000 km. Ich spare auch die zusätzlichen Reibungsverluste an den Umlenkrädern und das Gewicht der Werfer. Ich kann am Ritzel die Zähnezahl von min. 16 Zähnen einhalten. Alles was weniger ist, bringt zusätzliche Verluste, weil die Kettenteilung und die Zahnradteilung nicht mehr absolut sauber ineinander laufen. Nennt man Polygoneffekt. Unter 11 Zähnen ist im Maschinenbau ein absolutes NoGo! Die Rohloffnabe ist zum Beispiel nur einige Gramm schwerer als die Dura Ace Rennradschaltung. Das Planetengetriebe läuft im Öl, was die Reibverluste auf ein absolutes Minimum begrenzt. Die Wellendichtringe der Nabe bilden bei der Drehbewegung einen sogenannten Schmierstoffmeniskus aus. Die Reibverluste sinken auf praktisch null, an der Stelle. Insgesamt ist die Rohloffnabe eine Meilenmaschine. Die Rohloff verwendet nur geradverzahnte Stirnräder, was keine Achskräfte erzeugt. Dafür hört man manchmal die unteren Gänge etwas. Die japanischen Naben sind oft schrägverzahnt. Das erzeugt Achskräfte die mit den Lagerungen aufgefangen werden müssen und für den Vortrieb verloren sind. Nachteil aller Nabenschaltungen ist, das immer eines der Zahnrädchen in den Paarungen, schnell läuft, also hoch beschleunigt ist, in seiner Kreisbewegung. Das frisst Energie und ist der einzige Faktor, der als Nachteil zutage tritt. Eine schlecht laufende Kettenschaltung mit abgelutschter Kette, abgenutzten Zahnrädern und nicht exaktem Kettenlauf hat einen niedrigeren Wirkungsgrad als eine (gute) Nabe! Ich habe Kumpels, die sich die Rohloff in das Rennrad einspeichen!

aus mehreren Gründen:

  1. Gewicht, je weniger desto besser
  2. Verfügbare Gänge, keine Kleinabstimmung möglich
  3. Niedriger Wirkungsgrad, viel Energie geht also verloren, was beim Rennradfahren ein absolutes No-Go ist
  4. Wartung, Reinigung. Eine Kette ist leichter zu reinigen und unterwegs ist es leichter das Rad mit Kette auszubauen und zu wechseln
Woher ich das weiß:Hobby – Rennradfahren und alles was damit zu tun hat
verreisterNutzer  28.06.2023, 15:51

Der Wirkungsgrad liegt im Bereich einer Kettenschaltung, teilweise sogar drüber, bei ca. 95%. Das ist doch kein "niedriger Wirkungsgrad".

Die Wartung und Reinigung ist bei einer Nabenschaltung überhaupt nicht erforderlich, allenfalls nach 50 Jahren mal die Nabe aufmachen, wo das Fett verharzt sein kann, aber davor hat man 50 Jahre Ruhe, während man die Kette wirklcih pflegen muss. Verstehe ich nicht, woher du deine Infos hast.

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Tutmosis  11.09.2023, 12:38
@verreisterNutzer

Der Wirkungsgrad ist von Gang zu Gang etwas verschieden. Trotzdem punktet die Rohloff mit einem der höchsten davon.

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Der Verlust bei einem Getriebe ist deutlich höher, als bei einer Kettenanschaltung. Die Kette braucht msn sowieso, das das ist gegenüber dem Getriebe nicht zusätzlich. Dazu kommt das höhere Gewicht des Getriebes. Am Berg kann man anstelle des Getriebes eine Trinkflasche mit 1/2 Liter Wasser oder mehr mitnehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Moin,

  • Nabenschaltungen sind i.d.R. schwerer
  • Bei Kettenschaltungen kann man unter Last schalten
  • Kettenschaltungen ermöglichen eine feinere Abstufung der Gänge

Viele Grüße

MrDog

verreisterNutzer  28.06.2023, 15:52

Ist nicht korrekt. Bei Kettenschaltungen sollte man NICHT unter Last schalten.

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MrDog  28.06.2023, 17:37
@verreisterNutzer

Naja, es kommt darauf an wie man Last definiert. Du kannst im Mountainbikebereich beim Bergauffahren und während des Tretens schalten, was man bei einer Nabenschaltung nicht machen kann. Relativ gesehen ist die Aussage durchaus korrekt.

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