Warum bauen Leute in Vulkannähe Häuser und sind dann ganz überrascht wenn er ausbricht und alles zerstört?

20 Antworten

So blöd kann man doch gar nicht sein.

Steigert ist Dein Selbstwertegfühl, wenn Du Dich als klüger darstellst als Milliarden Menschen, die in erdbebengefährdeten Gebieten wohnen (z.B. die gesamte Westküste Nord- und Südamerikas, China, Japan...)?

Dazu dann die Menschen, die in Überschwemmungsgebieten wohnen. Sind die Bewohner der Niederlande und der norddeutschen Tiefebene (und wie wir gerade in NRW sehen, auch am Rand von Flüssen und Bächen) alle "so blöd"?

Was passiert dann mit Deinem Selbstwertgefühl, wenn Du - als Befürworter der Kernkraft - einem Nuklearunfall zum Opfer fällst und andere sagen: So blöd kann man nach den Erfahrungen, von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima doch gar nicht sein?

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.

Auf den Kanaren zu leben ist schon traumhaft - die Inseln des ewigen Frühlings. Dafür nimmt man dann auch Risiken in Kauf. Anderswo hat man ja auch Risiken - nur andere.

lesterb42  22.09.2021, 09:59
Auf den Kanaren zu leben ist schon traumhaft

Viele Gehöffte auf Teneriffa stehen leer. Da sieht es aus wie in der Zone 1990. Und die Kanaren sind die ärmste Region Spaniens. Abseits der Hauptstraßen ist das auch erkennbar.

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elchocolatero  22.09.2021, 13:26
@lesterb42

Jegliche Randlagen sind ärmer. Die Kanaren liegen weitab vom spanischen Festland. Ein- und Ausfuhren haben lange Wege. Die Ressourcen sind begrenzt. Industrie kann sich dort nicht ansiedeln.

Aber wie in der Zone sieht es nicht aus. Die hatten keine Bananen zu kaufen und die wuchsen dort auch nicht.

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lesterb42  22.09.2021, 14:19
@elchocolatero
Aber wie in der Zone sieht es nicht aus.

Nach meiner Erfahrung schon. Ggf. hat du da andere Erfahrungen gemacht und 1990 gab es auch Bananen.

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elchocolatero  22.09.2021, 14:26
@lesterb42

Klar, da war die Mauer ja auch offen. Aber als die Zone Zone war, eben nicht. Außerdem ist der Vulkanausbruch auf La Palma und die Häuser, die man dort sieht, sind tolle Villen mit Pool in tropischer Umgebung. Jeder sieht eben das, was er kennt.

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lesterb42  22.09.2021, 14:44
@elchocolatero

Wir sprachen von den Kanaren. Ich habe auf Teneriffa einen Ausflug mit dem Bus zum Pico del Ingles gemacht. Die Gehöffte am Berg waren fast alle seit Jahrezehnten verlassen und verfallen. Eigentlich eine Bombenlage mit fanstistischem Blick aufs Meer. Ich war entsetzt. Auf dem Berg das Gleiche. Eine Gastwirtschaft, die seit langer Zeit verlassen war.

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Das hat seinen Grund: Die Böden, die sich auf Lavagestein und Vulkanasche bilden, sind oft sehr fruchtbar. Pflanzen finden hier viele Nährstoffe. In den milden Klimazonen wachsen Obst und Gemüse besonders gut an Vulkanen. An den Hängen des Ätna zum Beispiel gedeihen Zitrusfrüchte, Feigen, Oliven und Wein bestens.

Vulkane eignen sich auch als Wärme- und Energiequelle. Auf Island und Neuseeland gewinnen die Menschen Strom und Energie aus der vulkanisch aufgeheizten Erde. Und die Isländer nutzen heiße vulkanische Quellen als Thermalbäder.

Auszug aus:

https://www.planet-schule.de/mm/die-erde/Barrierefrei/pages/Nuetzliche_Vulkane.html#Nuetzliche_Vulkane

Blöd ist nur, wer sich in Geschichte nicht auskennt.

Die Kanaren sind bereits mehrere Tausend Jahre besiedelt, wurden vor gut 500 Jahren von den Spaniern erobert. Nicht alles entstand dort die letzten Jahre.

Es gibt 2 jüngere Vulkaninseln auf den Kanaren. Das ist El Hierro und La Palma. Wenn du genau hinsiehst, bemerkst du, dass die eigentlichen Städte dort auf der Seite liegen, wo der Vulkan keine Lavaströme ablässt.

Alle 50 Jahre kommt eben so ein größerer Ausbruch vor. Jetzt geht die Lava ihren Weg zum Meer. Häuser sind betroffen, aber nur ein Bruchteil von dem, was dort wohnt. Klar, geräumt wird weiträumig, denn der Lavastrom kürzt auch Fluchtwege, man weiß nie genau, wo er langgeht (kommt mit teilweise 700m pro Stunde voran) und es strömen giftige Gase aus.

Wenn der jetzt ins Meer gelangt und sich die Sache langsam abkühlt, kann man das abschätzen und die Leute können in ihre Häuser zurück. Nach Monaten.

So gesehen dürfte auch niemand in einem Flusstal oder in der Vulkaneifel leben. Niemand an der Küste oder in Kalifornien (Erdbebengebiet).

Ich denke, es ist auch sicherer am Fuße eines Vulkans, als z. B. in Berlin oder Stuttgart zu leben. Und vor allem lebenswerter.

Der Vulkan gibt und nimmt. Durch den Vulkan entstand erst die fruchtbare Erde, auf der dort Bananen wachsen. Es ist wie mit der Fischerei. Das Meer gibt und nimmt.

Deine Vollkasko-Mentalität in allen Ehren. Aber am Ende ist man nirgends sicher. Andere wohnen mit Kindern an der Hauptstraße.

Manche Menschen lernen es erst wenn sie die Ursache/Wirkung ( Prinzip) selbst erlebt und gesehen haben.Davor kann man viel schreiben und auch Warnen die Interessiert es nicht.