Warum achtet heutzutage niemand mehr auf Grammatik, Rechtschreibung und Satzbau?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich stimme dir da volkommen zu.

 Ich persönlich achte im Internet nicht immer perfekt auf die Zeichensetzung, welche meines Erachtens nach nicht unverzichtbar ist, um einen Text zu verstehen. Aber was man im Internet (vor allem auf GF.net) so an Satzbau/Textformulierung geboten bekommt ist echt unglaublich.

 Ich kann mir das nur so erklären, dass die Leute es nicht besser können.

In manchen Internetforen tummeln sich halt minderbemittelte Ghettoprolls mit nichtdeutscher Muttersprache, und dann ist davon auch noch der überwiegende Teile minderjährig, mit anderen Worten Schüler vom Schüler-Bodensatz.

Solche Foren gibt es tatsächlich.

Oh ja...

Weil Desinteresse, schnelle Absonderung von Blabla und mangelnde Liebe zur deutschen Sprache eine unheilvolle Verbindung eingegangen sind.

Sprache ist mehr als ein Werkzeug zur Informationsübermittlung und selbst wenn dies manchmal der Fall ist, dieses "Werkzeug" sollte man in Ordnung halten wie ein verantwortungsbewusster Handwerker. Der schmeißt seine HILTI auch nicht in irgendeinen Grabbeleimer.

JuergenFried89  19.07.2017, 08:43

Ich stimme mychrissie in dem Punkt zu, dass Sprache mehr ist als ein Werkzeug zur Informationsübermittelung. 
Sprache ist etwas sehr Lebendiges, Sprache ist formbar und Sprache verändert sich im Laufe der Zeit. 

Wenn man die Entwicklungsgeschichte des Menschen betrachtet, fällt auf, dass sich die Wortwahl sowie die Ausdrucksformen über die Jahrhunderte gewaltig verändert haben. Dementsprechend drücken sich die Menschen (auch dank technischer Hilfsmittel wie dem Smartphone) im Jahr 2017 ganz anders aus als zum Beispiel im Mittelalter oder zur Zeit der Industrialisierung. Deshalb glaube ich, dass sich Sprache auch in Zukunft weiter verändern wird. 

Natürlich gibt es gewisse Trenderscheinungen in der Jugendsprache wie beispielsweise "i bims", "vong" und dergleichen. Ich glaube aber nicht, dass sich solche "Redewendungen" langfristig im Sprachgebrauch durchsetzen werden und vielmehr eine Spielerei sind.

Letztendlich sollte man wie bereits erwähnt mit der Sprache verantwortungsvoll umgehen und dennoch im Alltag wie zum Beispiel beim Schreiben von WhatsApp Nachrichten nicht so streng mit seinen Freunden/Bekannten bei der Grammatik und der Rechtschreibung sein.

VG Jürgen

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mychrissie  13.06.2020, 17:08
@JuergenFried89

Vielen Dank JuergenFried89, Du hast völlig recht.

In einem Punkt darf ich Dir aber widersprechen, jugendliche Verschlampung der Sprache, die mir aus meiner Kindheit vor 70 Jahren natürlich auch bekannt ist, ist kein kreatives oder belebendes Element der Sprachentwicklung, sondern schlicht bedenkenloser und sogar als als eindruckvoill betrachteter Missbrauch von etwas, das zum Schönsten gehört, das wir haben – unsere Sprache.

Ich grüße Dich, auch im Namen von Thomas Mann, Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Gottfried Benn.

Und noch was zu WhatsApp, die Faulheit, seine Texte noch mal Korrektur zu lesen ist keine lockere Handhabung eines schlichten Kommunikationswerkzeugs, sondern eine Schlamperei, wie es die eines Handwerkers wäre, der sein Werkzeug vernachlässigt.

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Deine Aussage ist eine unzulässige Verallgemeinerung und Du müsstest sagen, wo im Internet nicht auf die von Dir genannten Dinge geachtet wird. Das trifft wohl in erster Linie auf Foren und Chaträumen zu, außerdem auf Kommentare, die unter journalistischen Beiträgen oder Videos verfasst werden.

Das so mancher Text einer schriftlichen Überarbeitung bedürfte, hängt unter anderem damit zusammen, dass die Foren eine Art Unterhaltung sind; man versucht zu schreiben, wie man sprechen würde, säße man jemandem in der Realität gegenüber. Es gibt nur wenige Menschen, die in Alltag so reden wie sie schreiben.

Ich denke jedoch, dass es sich um ein vorübergehendes Phänomen handelt, welches nur noch einige Jahrzehnte eine Relevanz haben wird. Ich glaube, das Schreiben wird in nicht all zu ferner Zukunft einigen Wenigen vorbehalten sein, weil die Menschen ihre Texte diktieren werden. So wie es heute schon immer weniger Texte gibt, die handschriftlich verfasst werden. Dann kommt es auf die Qualität der Software an, wie korrekt das gesprochene Wort dargestellt wird.

Dass Du so manchen Dir dargebotenen Text als Frechheit empfindest, kannst Du dem Verfasser nicht anlasten. Es liegt ganz bei Dir, wie Du mit der Aufzeichnung umgehst. Anstatt Dich zu ärgern, könntest Du sie ignorieren. So halte ich es beispielsweise mit Texten, die im Juristendeutsch verfasst wurden. Ich weigere mich, sie zu lesen; selbst dann, wenn die Regeln des korrekten Schreibens in vollem Umfang eingehalten worden sind. Da ist mir ein Forenbeitrag, der konsequent die Grammatik und Orthografie missachtet zehn mal lieber.

Zum Schluss noch dies: Warum sollten alle Menschen des regelkonformen Schreibens mächtig sein? Weil sie zwangsweise in der Schule damit konfrontiert wurden? Noch so ein weit verbreiteter Irrtum. Unter Zwang mit etwas konfrontiert zu werden, heißt nicht, dieses Etwas auch zu erlernen. Lernen setzt neben dem Interesse auch Freiwilligkeit voraus.

Gruß Matti