Waren Windräder damals für euch noch ein Highlight?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Nein 63%
Ja 25%
Andere Antwort 13%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ein Highlight finde ich sie nicht, aber ich finde sie immer wieder interessant, sie anzuschauen. Allerdings als Kleinkind sah ich keine Windräder, da es in der Schweiz damals sowas noch nicht gab, heute hingegen gibt es mittlerweile 40 davon 😊🙂.

Ja

Ja, das war so 1999/2000 definitiv ein Highlight bzw. es war was ganz Neues und Unbekanntes und es gab auch Leute "von weiter weg", die sonntags durch die Gegend fuhren und sich die ersten Windkraftanlagen angesehen haben. Kann mich noch gut erinnern - man wusste damals nicht, wie man damit umgehen solle und für was diese Räder gut seien. Ich war damals zehn Jahre alt und fand diese Dinger irgendwie beängstigend.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein

Nein, ich hab noch nie das Bedürfnis verspürt, irgendwo hinzufahren, um mir diese Windmühlen aus nächster Nähe anzusehen. Die standen bei uns sowieso irgendwann einfach so in der Gegend rum, ob man sie wollte oder nicht. Als Sensation hab ich sie nie betrachtet, eher als etwas verrückte Spinnerei. Dass uns diese Dinger einmal so beherrschen würden auf unserem technologischen Rückschritt in längst vergangene Zeiten, als die Menschen in ihrem Alltag noch von Wind und Wetter abhängig waren, hätte ich damals tatsächlich nicht gedacht.

Nein

Hier in der Nähe meiner Heimatstadt gab es einen Wald. Wir haben da als Kinder oft gespielt oder mit der Familie ein Picknick gemacht.

Es war nur ein Nutzwald, kein Naturwald aber für mich war er wunderschön und ich habe ihn geliebt.

Ich werde nie wieder unter seinen Wipfeln wandeln.

Man hat den Wald Mitte der 2000'er komplett gerodet. Dort ist jetzt ein Windpark. Du kannst 10 Minuten mit 90 die Straße lang fahren und siehst nichts als Windräder.

Für mich waren Windräder nie ein Highlight.

Bild zum Beitrag

 - (Umfrage, Strom, Energie)
alaskamusher  17.06.2023, 18:59

Wann wurde der Wald gerodet und wann der Windpark gebaut ??

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Oppulus  19.06.2023, 12:04
@alaskamusher
Man hat den Wald Mitte der 2000'er komplett gerodet. Dort ist jetzt ein Windpark. 

Mhm... Okay. Das steht da nicht ausdrücklich doch man hat den Wald für den Windpark gerodet.

Ist das irgendwie unglaubwürdig oder ungewöhnlich? Das ist in Deutschland hundertfach passiert und dagegen haben keine selbstgefälligen Heuchler demonstriert.

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Oppulus  19.06.2023, 13:09
@alaskamusher

"Klimaschützer" haben Wälder blockiert weil diese für den Kohlebergbau weggebaggert werden. Dabei werden die nur weggebaggert, weil sie gegen Kernenergie waren: Wir müssten mit Kernkraftwerken keine Kohle mehr abbauen.

Wälder die für Windkraftanlagen abgeholzt wurden hat niemand blockiert.

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Oppulus  19.06.2023, 15:54
@alaskamusher

https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Bilder/Energiedaten2019/ene_uranfoerderlaender_2019_g.html

Die größten Lieferanten:

Kasachstan, Kanada, Australien, Namibia, Niger

Weltweit wurden 2019 53,7 kt Uran gefördert.

Zum Vergleich. Weltweit wurden 2019

8111,4 Mt Kohle gefördert, also

151'000 Mal so viel Kohle wie Uran

https://www.fineprint.global/publications/briefs/results-mining-areas/

Ich habe versucht Zahlen zu finden für die Größe aller Kohlereviere weltweit oder in Deutschland und habe da leider keine exakten Daten gefunden.

1,4 ha pro Tag sind 2020 für den Braunkohletagebau unter den Bagger gekommen. Das macht im Jahr 5,11 km².

https://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/flaeche/flaechenverbrauch-fuer-rohstoffabbau#inlandische-rohstoffentnahme

In Deutschland sind im Moment 3100 km² für die Nutzung von Windenergieerzeugung ausgezeichnet.

https://www.naturschutz-energiewende.de/aktuelles/flaechenverfuegbarkeit-fuer-die-energiewende/

Um 50% unseres Strommixes für das Jahr 2045 aus Windenergie zu bestreiten, müssten wir ein Gebiet von 20'000 km² vollbauen. Dabei ist eine Ausschöpfung der Offshore-Kapazitäten bereits eingerechnet. Speicherkapazitäten nicht.

https://energiewende-rechner.org/?s=0~BFxXop5yj6pfQ88Z1MB7mAa--MoeW5iA6HLSQ

Erneut zum Vergleich: Die "Difficult to Return Zone", also das noch gesperrte Gebiet von Fukushima beträgt 8,5 km².

https://www.nature.com/articles/s41598-020-66726-y

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alaskamusher  19.06.2023, 16:10
@Oppulus

Wie viele Windkraftanlagen passen denn bei der Rechnung auf einen km²? 🥴

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Oppulus  19.06.2023, 16:24
@alaskamusher

Beim Wind ist es so: Du kannst Windanlagen nicht beliebig nahe stellen. Eine Windanlage entzieht dem Wind lokal Energie. Davon wie viel hängt der minimale Abstand der Anlagen zueinander ab.

Bei größeren Anlagen wird dem Wind mehr Energie entzogen und die Anlagen müssen weiter auseinander stehen. Deshalb ist der Ertrag eines Windkraftwerks je Quadratmeter unabhängig von der Größe der Anlage konstant. Also ein Quadratmeter Land mit einer Windkraftanlage wird immer etwa die gleiche Menge Strom erzeugen, unabhängig von der Größe der Anlage weil größere Anlagen weiter auseinander stehen müssen.

Dieser Wert liegt laut BMVI bei 4,56 W/m².

https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/ministerien/bmvi/bmvi-online/2015/BMVI_Online_08_15.html

Das ist übrigens ein sehr optimistischer Wert. Der Windpark Whitelee schafft 2,6, PNAS geht von 1,1 aus.

Wenn wir den Wert von 1,1 anlegen, steigt der Flächenbedarf um Deutschland 2045 mit 50% Windstrom zu versorgen auf 87'000 km². Mehr als der Flächenbedarf des gesamten Bergbaus weltweit, mehr Fläche als Bayern, das größte deutsche Bundesland, hat.

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alaskamusher  19.06.2023, 16:27
@Oppulus

Aber sehr viel Fläche wo sich Windkraftanlagen überhaupt "lohnen" gibt es in Deutschland (außer an der Küste) halt gar nicht!

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Oppulus  19.06.2023, 16:36
@alaskamusher

Ganz genau. Deshalb wäre es das richtige den moderaten Einsatz von Erneuerbaren Energien mit Kernenergie zu machen wie es viele westliche Länder planen.

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Oppulus  19.06.2023, 16:48
@alaskamusher

Nur wenn wir niedrige Strompreise oder eine CO2-arme Stromversorgung haben wollen.

Diese Länder haben sich Deutschland als schlechtes Beispiel genommen. In den energiepolitischen Diskussionen wird das Wort "Energiewende" als feststehender unübersetzter Begriff verwendet und er ist äußerst negativ konnotiert.

Hier ein random Beispiel das ich gerade heute gesehen habe:

https://twitter.com/thiesbeckers/status/1670495459188588545

Das soll kein besonders starkes oder aussagekräftiges Beispiel sein, es ist nur eins das ich gerade zur Hand hatte.

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Oppulus  19.06.2023, 17:26
@alaskamusher

Zum ersten stimmt das nicht und zum zweiten ist das unerheblich.

Strom ist eine besondere Ware. Du brauchst immer exakt so viel Strom wie du im selben Moment verbrauchst. Was machst du also in einer windstillen Nacht?

Dafür brauchst du ein Backup. Wenn du wie Deutschland bist und Kohlestrom als Backup benutzt, ist es unmöglich jemals CO2-armen Strom zu bekommen. Deshalb haben wir in Deutschland einen CO2-Ausstoß von 420 gCO2eq/kWh, obwohl wir aufs Jahr gerechnet über 65% unseres Stroms aus Erneuerbaren Energien gewinnen.

Deutschland hat den höchsten Strompreis der Welt und den zweithöchsten CO2-Ausstoß in der EU. Finnland hat durch die Inbetriebnahme ihres KKW OL3 über Nacht seinen Strompreis um 75% verringert.

Erneuerbare Energien benötigen immer ein Backup. Wenn du dafür nicht Kernenergie nimmst wirst du niemals die Wirtschaft dekarbonisieren. Deutschland hat dies bewiesen.

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alaskamusher  19.06.2023, 18:25
@Oppulus

Stand schon mal zur gleichen Zeit Deutschlandweit der Wind still? Und falls ja gibt es ja noch den Euro Strom Verbund !!

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Oppulus  19.06.2023, 19:28
@alaskamusher

Hier ist ein Beispiel von gestern Abend. Die Produktion aus Windstrom war sehr gering, weniger als 5% der installierten Leistung.

https://twitter.com/AndreasPetri6/status/1669842720976695296

Wenn 37% unseres Stroms Regenerativ sind, haben wir einen CO2-Ausstoß von 702g/kWh. Frankreich hat bei 27% regenerativ 50 g.

Dank dieses Euro-Stromverbunds beziehen wir inzwischen große Summen CO2-freien Atomstrom aus Frankreich und CO2-intensiven Strom aus Polen.

Wobei wir noch deutlich mehr Strom aus CO2-intensiver Kohle beziehen weshalb unser CO2-Ausstoß eben 420 g/kWh beträgt.

Die Ideen, dass Deutschland keine gesicherte Backupleistung für ihren EE-Strom bräuchte weil sie ansonsten Leistung aus dem Ausland kaufen könne, bezeichnet man im Rest Europas als "Energieimperialismus". Polen und Frankreich bauen spezielle Stationen, mit denen sie Strom aus Deutschland daran hindern können in ihre Netze zu schwappen.

Außerdem ist das europäische Verbundsnetz nie dazu gedacht gewesen große Strommengen auszutauschen. Der Ausbau dieser Kapazitäten läuft schleppend.

Polen, Frankreich und vielleicht Dänemark wollen entlang der deutschen Grenze jetzt Kernkraftwerke bauen für die Versorgung des deutschen Strommarktes.

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Hier ein Bild der Stromproduktion durch EE von letztem Jahr:

https://images.gutefrage.net/media/fragen-antworten/bilder/504627123/0_full.webp?v=1686659081000

Hier eine Projektion was wäre wenn wir die Kapazität verzehnfachen würden:

https://images.gutefrage.net/media/fragen-antworten/bilder/504627123/1_full.webp?v=1686659081000

Die schwarze Linie ist der Bedarf. Wir würden in einigen Stunden extrem über Bedarf produzieren (mehr als wir entsorgen könnten) und an anderen Stunden trotzdem nicht genug Strom haben.

Es geht nicht ohne Backup. Das ist ein Fakt den man nicht wegdiskutieren kann.

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alaskamusher  19.06.2023, 20:02
@Oppulus

Die Franzosen zählen Atomstrom zu "regenerativ" ? Wie das ? Fällt bei denen das Uran vom Baum ? 🥴

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Oppulus  19.06.2023, 21:11
@alaskamusher

Zählen sie nicht.

Sie zählen ihn als ökologisch. Weil er CO2-arm ist.

Die Einteilung in "regenerativ" ist dazu da die Kernenergie auszuschließen.

Erneuerbare (Regenerative) Energien sind kein Selbstzweck. Typisch Deutsch verwechseln wir die Mittel mit dem Zweck. Der Zweck von Erneuerbaren Energien ist die Verringerung unseres CO2-Ausstoßes, und das ist spektakulär gescheitert. Wir haben den zweithöchsten CO2-Ausstoß der EU.

Viel sinnvoller wäre die Einteilung von Strom nach CO2-arm und CO2-reich.

In diesem Fall wäre Kernenergie bei CO2-arm und Biomasse bei CO2-reich.

Und noch ein Aspekt: Woher kommen denn die Rohstoffe aus denen wir unsere Erneuerbaren Energien bauen? Das Kobold, die seltenen Erden, das Silber, das Aluminium, der Beton für die Fundamente? Fällt das vom Baum?

Die Seltenen Erden für unsere Windkraftanlagen kommen aus China. Bei der Verhüttung dieser Seltenen Erden fällt ein Abfallstoff an der ist hochgiftig, säurehaltig und radioaktiv. Hunderttausende Liter am Tag. Dieser Abfall wird in Seen entsorgt. Seen an denen Dörfer liegen. An denen Kinder spielen.

Die BBC nannte es "den schlimmsten Ort auf Erden".

Die Rohstoffe für unsere Erneuerbaren Energien fallen nicht vom Baum. Sie kommen vom schlimmsten Ort auf Erden.

Und trotzdem nennen wir es regenerativ.

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