war Karl May ein Rassist?

8 Antworten

er ist zu einer zeit aufgewachsen, in der rassistische vorstellungen zur norm zählten und nicht hinterfragt wurden. damit hatte er auch ansichten, die nach heutiger bewertung als rassistisch eingestuft werden würden.

Inwiefern man ihn persönlich dafür verantwortlich machen will, kann jeder für sich selbst entscheiden.

bei der karl-may-debatte geht es um rassen-stereotype und die frage, ob die noch in die zeit passen. nach heutigen maßstäben war may rassist, aber das war früher normal. die menschen wussten nur wenig über andere länder, und noch weniger informationen waren verlässlich. er selbst war ja nie in den usa, also woher hätte er seine erzählungen nehmen sollen, wenn nicht aus stereotypen?

nur weil winnetou so ein toller hecht war, war es übrigens nicht nur positiver rassismus. einige indianerstämme werden bei may in einem durchaus fraglichen licht dargestellt.

Kein eigentlicher Rassismus, sondern eher ein 'positiver Rassismus und auch nicht bewusst oder in negativer Absicht.

Er war ein liberaler Humanist, aber auch ein Kind seiner Zeit: er sah 'Indianer' (native americans) eher romantisiert, als naive Kinder.

Nein. Er war ein Kind seiner Zeit. Er mag in seinen Büchern Stenotype wiedergeben, dass in diesem Landstrich viel geklaut wird, anderswo schreckliche Musik gespielt wird, irgendwo die Leute fanatisch sind.

Aber insgesamt schlägt er Brücken über die Welt; sein Hauptcharakter hat Freunde unter Europäern, Arabern, Indianern, Türken usw.; er bewerte die Leute nicht nach ihrer Herkunft sondern nach ihrem Charakter und Tun und er äußert sich gegen Sklavenhaltung.

Im Gegenteil. Er legte stets Wert darauf, Menschen unterschiedlicher Ethnien als grundsätzlich gleichwertig darzustellen und bei Völkerschaften, gegenüber denen die Europäer der damaligen Zeit Vorurteile hatten, im günstigsten Licht darzustellen und ihre kulturellen und menschlichen Vorzüge hervorzuheben.

Allerdings betrachtete er auch als Mensch seiner Zeit einige der Vorurteile als durchaus berechtigt. Viele seiner Schilderungen lokaler Geisteshaltungen mancher Völker z.B. des Balkans bestätigen sich noch heute.