War Immanuel Kant ein Rassist, den man vom Sockel stürzen sollte?

16 Antworten

Dies waren Erkenntnisse, die zu jener Zeit aktuell waren. Heute haben wir weitere Erkenntnisse. Man sollte nicht vergessen, dass Menschen entwicklungsfähig sind. Die alten Philosophen mangels heutiger Erkenntnisse zu verurteilen, ist falsch. Wir erwarten heute doch auch, dass das aktuelle Wissen akzeptiert wird. Halten wir es für richtig, dass dieses Wissen später aufgrund neuerer Erkenntnisse eventuell als menschenverachtend abgewertet wird?

Man kann die Geschichte nicht rückwirkend ändern, indem man sie verleugnet. Jede Zeit hatte ihr Denken und das hat sich weiterentwickelt. Ohne die damaligen Grundlagen wären wir nicht so weit Denkweisen kritisch in Frage zu stellen.

Denkmäler stürzen ist nichts progressives oder eine geniale Idee. Das gabs schon im antiken Griechenland.

Mir ist das völlig egal, um ehrlich zu sein. Die ganze Rassismus Diskussion ist besonders in Europa zwar nicht ohne Grund entstanden. Aber hat in einer demokratisierten und vorallem globalisierten Welt nicht annähernd den Stellenwert, der ihr eingeräumt wird.

Mal ein paar Beispiele, was wirklich tötet:

Zigaretten: Ein voller Jumbo-Jet in Deutschland pro Tag in Deutschland alleine
Arztfehler: 17.000 pro Jahr in Deutschland alleine
Medikamentennebenwirkungen: 57.000 pro Jahr in Deutschland alleine

Davon liest man kaum etwas. Aber wenn sich irgendwo jemand an einem Straßennamen stört, gibts eine Diskussion in allen Medien.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – kompliziert

Durch einen "Fenstersturz" kann man die Vergangenheit nicht beseitigen.

Die Geschichte bleibt.

In den USA sind das doch vor allem Denkmäler von Sklavenhändlern, die gestürzt wurden. Nicht? Ich weiß nicht, ob diese sonst sonderlich viel zur Kultur beigetragen haben. Da hat der Akt des Umsturzes doch noch einmal eine ganz andere Qualität.

Im Gegensatz zu Kant, der rückwirkend betrachtet wohl auch nicht ganz sauber war.

Auch rassistisches Denken ist eine Tendez, die sich unter Menschen nunmal einstellt. Das lässt sich allein durch das Stürzen von Denkmälern und ähnlicher Versuche, die Geschichte rückwirkend auszulöschen, nicht ändern.

Ich finde es besser, Statuen zu haben, als Steine des Denkanstoßes, um darüber ins Reden zu kommen. Nicht unbedingt von Sklavenhändlern oder anderen, die explizit wegen einer solch menschenverachtenden Sache geehrt werden. Aber alle anderen?