War die Kolonialisierung von Tawain im Jahr 1895 der Beginn der japanischen Expansionspolitik?
2 Antworten
Die Kolonialisierung Taiwans im Jahr 1895 kann als Beginn einer aggressiven Expansionspolitik Japans betrachtet werden, die sich in den folgenden Jahrzehnten weiterentwickelte und zu bedeutenden geopolitischen Veränderungen in Ostasien führte.
Koloniales Wissen und imperiale Gewalt. Japanische Herrschaft in Taiwan, 1895-1945 Nadin Heé – 2012Japan gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als einziger nicht-westlicher Staat zu den großen Kolonialmächten. Dabei gilt Taiwan als Musterkolonie innerhalb des japanischen Imperiums. Ein Grund dafür ist, dass die Japaner für die Beherrschung der Insel die kolonisierte Gesellschaft erforschten. Nadin Heé zeigt erstmals, dass dieser sogenannte wissenschaftliche Kolonialismus nicht nur zivilisierende Aspekte aufwies, sondern auch Gewalt auslöste. Damit verleiht sie der Geschichte des Imperialismus neue Impulse. Zudem weitet sie den Blick auf Transfers zwischen Japan und europäischen Mächten und eröffnet außereuropäische Perspektiven innerhalb der Geschichte des Kolonialismus.
Mit Abschluss der Meiji Restauration kann man den Beginn sehen. Japan wollte mit dem Rest der Welt mithalten, hat Hokkaidō (1869) Eingegliedert (Ja, vorher war es kein Teil Japans), 10 Jahre später die Ryukyu inseln, also die Inselgruppe um Okinawa (auch davor kein Teil Japans). Es setzte sich als Idee durch, viele Kolonien mit Ressourcen zu haben und eine Wirtschaft zu besitzen, die ohne einfuhr von Waren aus dem Ausland klar kommt und eher exportiert. Dadurch kam auch Formosa (Taiwan), Mandschukuo, Korea und Süd Karafuto (Sachalin). Während des Zweiten Weltkriegs wurden auch die Französischen und Niederländischen Kolonien Besetzt, sowie die Philippinen und Wichtige Punkte des British empire, da man die Ressourcen als Notwendig erachtete. Japan Befand sich dauerhaft in einem Zustand der Expansion aus der Angst, nicht Gleichwertig mit den anderen Mächten zu sein.