Wann schreibt man "im Grund" und wann "im Grunde"?

"im Grunde" wird im Sinn von "eigentlich" gebraucht. (Im Grunde sind alle Menschen bemüht, Gutes zu tun, den meisten gelingt es nicht immer)

"im Grund" ist eine Ortsbezeichnung. (Im Grund des Meeres findet man heute noch Zeugnisse der antiken Stadt).

Der Dativ wurde im Deutschen mit der Endung -e gebildet, die im Laufe den 19. Jahr­hun­derts in der gesprochenen Sprache immer mehr verschwand. Im 20. Jahr­hundert starb es dann auch in der Schriftsprache aus. Davon ausgenommen sind viele stehen­de Wendungen, die auch heute noch oft mit dem -e gebraucht werden, sogar mündlich: Das Kind im Manne, Warnung vor dem Hunde, zum letzten Male.

Im Grunde ist damit alles gesagt. In fixen Formulierungen darf das -e stehenbleiben, wenn Du aber frei formulierst, kann wirkt ein -e ein bißchen altmodisch, und wenn Du darauf keinen Wert legst, dann laß es weg. Du würdest also z.B. sagen Im Grunde ist es keine Überraschung, daß sich am Grund des Brunnens das Wasser sammelt.

In meinem Beispielsatz steht zwar Grund beide Male im Dativ, aber einer davon ist floskelhaft und der andere ist frisch formuliert, daher nur einmal -e.

Wenn es nicht um einen "Grund" im Sinne eines Geländes oder einer Ortsbezeichnung geht (z.B. Wiesengrund, Talgrund, etc.), schreibt man eigentlich immer "im Grunde".

'Im Grunde' oder 'im Grunde genommen' sind recht sinnarme Floskeln. Ehrlicher wäre etwa ' nach meiner Ansicht' oder 'nach meiner Kenntnis'.

im Grunde des Kessels, da sind die Kinder