Blickwechsel 07. Februar 2024
Deine Fragen an einen Lokführer 🚂
Alles zum Blickwechsel

Wann haben Lokführer endlich genug Gehalt?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Nie, aber in Grün 88%
Nie 13%
Nie 0%

3 Antworten

Wenn ich daran denke, mein Vati war auch bei der Bahn, schon zu DDR- Zeiten. Er hat am Anfang als Fahrdienstleiter (oft aus Mangel ohne Stellwerker auf dem Stellwerk), mit 48 h/Woche 400,- Ostmark im Monat verdient. Ist da schon vorgekommen, das er an einem Sa./So. wo immer 12 h gearbeitet hat, länger arbeiten musste, weil keine Ablösung kam. Telefone gab es für normale Leute nicht + wir haben gewartet + uns gefragt ob was los ist? Logisch, waren das andere Zeiten + ein Brot kam -, 52 € usw.! Aber Fernseher, Kühlschrank + so kosteten viele Monatsgehälter!

Habe deswegen schon einen wichtigen Facharzttermin verpasst, musste an einem Bahnhof, im Freien bei vielen Minusgraden 1h + 20 min Verspätung warten! Dachte Citybahn fährt!

Tschüssi, einen schönen Donnerstag ohne Donner! 🤧😵🥴🤒🐏

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nie, aber in Grün

Die geben offenkundig erst dann Ruhe, wenn ihre Forderungen vollständig und ohne Einschnitte umgesetzt wurden. Solange zetern die herum; auch zum Nachteil völlig Unbeteiligter.

Die Inflation macht kein Stopp, das Leben wird immer teurer [...]

Eben. Das ist gerade mit ein Grund, warum ich kein Verständnis dafür habe, wie rücksichtslos und egoistisch die Lokführer ihren Arbeitskampf führen. Denn die Inflation betrifft eben nicht nur sie.

Für andere Teile der Bevölkerung kommt nämlich zusätzlich noch ein immenser finanzieller Schaden durch die Lokführer-Streiks oben drauf. Nur weil die Lokführer sich weigern, umgekehrt der Deutschen Bahn auch mal etwas entgegen zu kommen und ihre Ansprüche allgemein wenigstens ein bisschen herunter zu drehen, werden andere Menschen in die Kacke geritten.

Liebe Grüße.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Sturmwoelfin  13.02.2024, 15:56

Möchte betonen: fasse meinen Kommentar bitte nicht als persönliche Kritik auf ;) - ist nun mal deine Meinung! Würde mich trotzdem gern zu deiner Antwort äußern:

weil die Lokführer sich weigern, umgekehrt der Deutschen Bahn auch mal etwas entgegen zu kommen und ihre Ansprüche allgemein wenigstens ein bisschen herunter zu drehen

Und

Für andere Teile der Bevölkerung kommt nämlich zusätzlich noch ein immenser finanzieller Schaden durch die Lokführer-Streiks oben drauf.

Mit der Solidarität ist das in unserem Land so eine Sache - die ist uns leider abhanden gekommen, ganz besonders zu unseren Mitbürgern...

Da du es erwähnst: darf ich fragen, inwieweit du von den Streiks finanziell betroffen warst?

Also ich selbst habe anstatt der üblichen halben Stunde über 3 Stunden (jeweils morgens/abends) zur Arbeit gebraucht. Natürlich ist das ärgerlich, aber ich kann trotzdem Verständnis für die streikenden Lokführer aufbringen.

Ich finde, dass es sich einfach so gehört, dass wir, die Bürger dieses Landes, zusammenhalten, uns beistehen sollten - auch im Arbeitskampf. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung - und die teilen wohl leider nicht (mehr) viele mit mir, du bist also nicht allein... :(

Eine kurze Anmerkung: Ist dir bewusst, wie hoch die Bonuszahlungen für die Vorstände der DB ausfallen? Noch vor ca. 2, 3 Monaten wurde darüber berichtet: Boni in Höhe von fast fünf Mio. Euro, bei einem Grundgehalt von 4 Mio. Euro (ja, ich weiß, dass in den letzten Jahren keine zusätzlichen Zahlungen geleistet + diese an best. Bedingungen gebunden waren - trotzdem dürfen sich die 9[?] Vorstände nun freuen). Darüber beschwert man sich nicht - nein, denn: die Lokführer haben ihre Ansprüche zurückzustellen...

Traurig....... :(

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Sturmwoelfin  13.02.2024, 16:16

Oh, habe noch etwas vergessen: den Lokführern geht es bei ihrem -deiner Meinung nach "egoistischem"- Arbeitskampf nicht nur um mehr Gehalt (bzgl. Inflation) - in den letzten Jahren steigt die Zahl der Überstunden, die teilweise nicht vergütet werden! Auch das ist ein wichtiger Streikpunkt, der hier leider immer wieder übersehen/übergangen wird.

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Es wird immer wieder Tarifverhandlungen geben, es gibt kein "genug" Geld. Die Inflation macht kein Stopp, das Leben wird immer teurer und die Gewerkschaften sind unsere einzige Lobby.

Vojnik 
Fragesteller
 07.02.2024, 16:50

Ist ja beschissen das es in eurer Branche keinen Wettbewerb gibt

Und solange der Staat Geld verschleudert wie ein wild gewordener Wasserschlauch wird es für euch nur noch schlechter werden.

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soireedure  16.02.2024, 12:28
@Vojnik

Warum solidarisierst du dich nicht mit wichtigen Berufen, die viel zu niedrig bezahlt werden? Was soll das Gehate?

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Doktorelektrik  31.03.2024, 00:59

Tja, so ändern sich die Zeiten: früher waren das mal die Fahrgäste und die Güterverkehrskunden, die Lobby.

Das kommt davon, wenn man das vergessen hat. Fahrgäste als Feindbild! Tolle Außenwirkung!

Niemand braucht Züge und Lokführer, wenn kein Zugverkehr stattfindet. Viele möchten aber von A nach B. Fährt die Bahn nicht oder "hat keinen Bock", dann ist sie unzuverlässig und somit überflüssig. Man kann es mit den Forderungen und Streiks auch völlig überziehen. Es reicht schon lange.

Armes Töff-Töff...

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