Wann bemerken Jungs, dass sie homosexuell sind?

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

also dazu kann ich Ihnen zwei Dinge berichten: Homosexualität ist zwar durchaus ein Merkmal, dass dem Menschen sozusagen schon von Geburt in die Wiege gelegt ist und sich dann genauso wie eine heterosexuelle Sexualität in der Pubertät entwickelt, aber daraus lässt sich weder bei Kindern, noch bei Erwachsenen pauschal Rückschlüsse auf das Verhalten ziehen - und umgekehrt.

Also - von einem Verhalten in dem Alter Rückschlüsse auf die Sexualität zu ziehen ist - entschuldigen sie Bitte - Schwachsinn. Ja, eine etwas weichere Ader wird homosexuellen nachgesagt, solche Charakterzüge können sich aber auch genauso bei heterosexuellen Jungs zeigen, damit hat die Sexualität nichts zu tun.

Um Ihre Frage zu beantworten, wann Jungs das selbst merken: Ich würde aus meiner Erfahrung sagen - man bemerkt das sehr früh, man hat nur als Kind nicht die Weltsicht und die Lebenserfahrung, das als homosexuell einzuordnen. Noch bevor Kinder in die Pubertät kommen, haben manche Jungs gewissermaßen ein kindliches Interesse am anderen Geschlecht - bzw. am eigenen, wenn Sie homosexuell sind, aber das ist eher meine Theorie aus eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit anderen Schwulen. Ich kann mich sehr gut erinnern, dass ich schon in der Grundschule total fasziniert von Männern war, vor allem wenn ich mal durch Zufall irgendwo einen Kalender mit männlichen Unterwäschemodels oder ähnliches gesehen habe. Dann ist es eine Frage der Erziehung, Bildung und des Umfeldes, inwiefern ein Junge dann eben früher oder später lernt, seine Gefühle einzuordnen - ich denke spätestens in der Pubertät wird es den meisten langsam klar.

Hier liest man viele Fragen von jungen Menschen, die da sehr verunsichert sind, und denen oft eben die Bildung und Lebenserfahrung fehlt, damit umzugehen und das einzuordnen. Diese Zweifelphase beginnt bei manchen schon sehr früh (12-13), bei manchen auch später (15-16). Und dann vergeht auch noch mal Zeit, sich darüber wirklich bewusst zu werden, es sich selbst einzugestehen und irgendwann den Mut aufzubringen, sich anderen mitzuteilen.

Was ich hier schreibe ist mein persönlicher Eindruck, den ich seit ein paar Jahren in dem Forum hier sammeln konnte, meine persönliche Erfahrung und zum Teil Fachartikel.

Ich finde das Verhalten der Lehrer einfach nur anmaßend. Sicher gibt es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Aber es gibt auch dabei ein großes Spektrum an unterschiedlichen Persönlichkeiten. Es mag vielleicht dem stereotypen Bild eines Jungen entsprechen, "wild" zu sein, sich mit anderen zu raufen, Fußball zu spielen, und so weiter. Aber es gibt eben auch solche, die eher zurückhaltend sind. Es ist etwa so, als würde man jedes Mädchen, das nicht herumzickt, keine Lust auf Makeup hat und lieber kurze als lange Haare trägt, sofort in die Kategorie "lesbisch" einordnen. Das ist doch absurd.

Natürlich ist es problematisch, wenn der Schüler größere Kontaktschwierigkeiten hat und deswegen traurig ist. Das kann, je nach Schwere der Situation, durchaus ein Anlass sein, sich mit dem Schüler auch etwas genauer zu beschäftigen. Aber ich kann nur hoffen, dass seine Lehrer weder dem Schüler noch den Eltern irgendwelche unbestätigten Hirngespinste einzureden versuchen. Der Junge sollte, wie jeder andere auch, die Chance bekommen, sich selbst zu entwickeln und nicht von außen in ein bestimmtes Bild gepresst zu werden, nur, weil er nicht dem durchschnittlichen Verhalten entspricht. Du schreibst, dass es sich bei den Lehrern um deine Kollegen handelt. Wenn du die Chance hast, würde ich wirklich mal ein ernstes Wort mit ihnen reden und sie darum bitten, ihre gebotene Neutralität als Lhrer zu bewahren.

spike72  17.01.2015, 09:38

Verzeihung, jetzt habe ich in meiner Aufregung vergessen, auf die eigentliche Frage einzugehen. Ob man sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt, entdeckt man im Grunde genauso wie auch ein heterosexueller Mensch herausfindet, dass er sich zum entgegengesetzten Geschlecht hingezogen fühlt. Mit Beginn des sexuellen Reifeprozesses, wenn die ersten sexuellen Fantasien auftauchen, sich intensich mit seinem eigenen Körper beschäftigt, wenn man anfängt, anderen "hinterherzuschauen", spürt man auf intuitive Weise, welches Geschlecht man tendenziell sexuell anziehender findet. Eine gewisse Fluktuation ist natürlich nicht auszuschließen. Das ist Teil der Selbstfindung. Dass ein heterosexueller Mensch auch mal homoerotische Erfahrungen sammelt (oder umgekehrt) ist also nicht ungewöhnlich, jedoch merkt man die generelle Richtung recht schnell.

Wichtig ist in jedem Fall, dass es sich dabei um Prozesse handelt, die zunächst einmal nur im Kopf und im Gefühlsleben des Einzelnen stattfinden. Von außen kann man das in der Regel nicht beurteilen. Das Persönlichkeitsspektrum bei homosexuellen Menschen ist genauso groß wie bei heterosexuellen Menschen.

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Also die Lehrerin würde ich gerne mal kennen lernen denn die hat es wirklich nicht verdient eine zu sein! Wie kann man bitte so über ein kleinen Jungen reden? In dem Alter hat man seinen eigenen Kopf und macht was man will und ruhig zu sein und hält nicht 'wild' ist eine Charaktereigenschaft und NICHT 'schwul' solchen Leuten sollte es verboten sein den Mund auf zu machen und vor allem bin ich gerade so empört das so etwas eine Lehrerin von sich gibt! Das ist wirklich totaler scheißß und Unsinn

Spätest mit 15 ;) Viel Glück

Was für ein Unsinn. Wenn die Kollegen das ernst meinten, sollten sie keine Lehrer sein, da sie nichts über Entwicklungspsychologie wissen.