Wallach läuft im Einfußtrab?
Hallo Community, Unser vierjähriger Wallach läuft, laut Schmied, im Einfußtrab. Ich weiß, dass es schlecht für die Sehnen ist und sie überlastet werden aber unser Tierarzt hat es bei der Ankaufsuntersuchung nicht bemängelt, also hab ich ihm vertraut. Kann das irgendwie behoben werden? Ich will nicht, dass er schon so jung einen Sehnenschaden bekommt. Oder ist das gar nicht gesagt?
2 Antworten
Das heißt also, der Trab ist nicht taktrein. In einem großen Prozentsatz ist das Baustelle des Hufbearbeiters, das abzustellen. Meist zu beheben, indem man in einer beschlagsfreien Periode mal die lange Zehe korrigiert. Wünsche Deinem Schmied viel Erfolg, auch wenn es mich fast ein bisschen wundern würde, wenn ich mal einen Schmied erleben dürfte, der das hinbekommt, denn sehr geschickt scheinen die da nicht zu sein. Zumindest hab ich bisher noch keinen gefunden, der so sauber arbeitet.
Jetzt musste ich ernsthaft googeln, was ein Einfußtrab ist. Ganz schlicht gesagt: Das Pferd geht taktunrein.
Eine Taktunreinheit kann verschiedene Gründe haben:
Entweder macht der Hufbearbeiter murks (Bei Schmieden kommt das ziemlich oft vor, erschreckenderweise!), sodass die Hufstellung nicht zum Gebäude passt
oder das Pferd hat Schmerzen durch z.B. blockierte Muskulatur, fester Rücken, etc.
oder es wurde an der Ausbildung des Pferde geschlampft und dies wurde bisher nicht reell ausgebildet, sodass es bereits jetzt schon einen Taktfehler hat.
Einen Taktfehler zu korrigieren ist nicht für jeden leicht.
Wichtig ist bei der Ausbildung IMMER und unbedingt einen vernünftigen Takt abzufragen. Das ist das schwierigste, was im Laufe einer Reitpferdeausbildung zu erreichen ist, weshalb man einen mehr als guten Trainer an der Seite braucht. Dazu die Hufbearbeitung überdenken. Schmerzen ausschließen durch ggf. Ostheo/Physio/... und Ausrüstung anpassen lassen.
Ah, dann kam das gerade nur falsch rüber.
Idealerweise arbeitet man Pferde mit Taktfehlern mehr in die Richtung der Versammlung als ins vorwärts-abwärts, damit die Hinterhand auch vernünftig Last aufnehmen kann. Dadurch wird die Vorhand freier und kommt schneller vom Boden weg.
Mein Trainer meint, dass der Einfußtrab ein Phänomen der modernen Sportpferdezucht ist, damit die Gänge ausdrucksstärker aussehen. Fast alle gekörten Dressurhengste zeigen den Einfußtrab :/ Ausrüstung passt, der Sattler war letzte Woche erst da. Der kleine steckt noch in der Ausbildung, da kann man also hoffentlich noch was machen.
Nun, in unserer heutigen Zeit werden 99% der Pferde, die auf Turnieren und Shows vorgestellt werden, nicht mehr korrekt über den Rücken geritten - ergo ergibt das Verspannungen, vor allem im Rücken, und dadurch zu Taktverschiebungen. Dazu kommen Beschläge, falsche Hufbearbeitung, das Pferd kann gar nicht anders, als den Takt zu verlieren.
Vielleicht doch mal den Trainer überdenken und andere Trainer ansehen, wenn dieser so eine Meinung über eine schlichte Taktunreinheit hat.
Mein Trainer befürwortet das nicht, er will mit uns daran arbeiten ;)