Training nach Sehnenschaden?
Hei, meine pb (21 Jahre) ist ein Foxtrotter. Es hat sich letztes Jahr die Sehne gerissen und es verheilt momentan sehr gut,sodass wir momentan bereits 30 bzw 40 min spazieren gehen dürfe . Wie geht macht man nun weiter? Die Besitzerin möchte das Pferd eigentlich nicht wieder reiten, da sie/wir Angst haben,dass sie sich die Sehne erneut aufreißt. Wie sollen wir nun vorgehen? Sollen wir vom Boden aus Gymnastiezieren oder Muskeln aufbauen oder habt ihr noch andere Vorschläge (natürlich alles in absprache mit der Besitzerin und dem Tierarzt)
Lg
4 Antworten
Hallo,
aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass nach ca. ½ Jahr im Schritt (täglich, langsam steigernd von 15 auf 60 min/d bewegen) sich erstmals wieder jemand raufsetzen kann und "reiten" (natürlich im Schritt). Geritten bin ich mein Pferd nach ca. 1 Jahr wieder halbwegs normal (kein schneller Galopp), im 2. Jahr habe ich wieder normal belastet und bin gegen Ende des 3. Jahres auch wieder Distanz gegangen. Heute merken wir beide von den Sehnen nix mehr (und es waren nur noch ca. 20% auf beiden Vorderbeinen intakt).
Allerdings war mein Pferd da auch erst 7 Jahre alt und kerngesund, dazu kamen ein halbes Jahr Intensive Pflege und eine ausgezeichnete tierärztliche Betreuung.
Insgesamt dauert so eine Heilung etwa 1,5 - 3 Jahre, es kommt natürlich sehr drauf an wie gut das Pferd selbst den Schaden beheben kann und wie während der Heilung gymnastiziert wird. (dazu, wenn möglich, Rücksprache mit TA halten)
Heilungstechnisch passiert das meiste im ersten Jahr. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Sehnen nicht wieder überstrapaziert werden (keine Sprünge, erstmal kein tiefer Boden) und die Muskulatur sukzessive wieder aufgebaut werden (Longe, Bodenarbeit, Spazierengehen oder mit dem Rad neben dem Pferd fahren).
Was nun letztendlich mit dem Pferd geschieht entscheidet aber in jedem Fall die Besitzerin. Die Gefahr, dass wieder etwas mit den Sehnen passiert wird das Pferd immer begleiten, es muss nur auf der Koppel doof stürzen oder in ein Loch treten, davon solltet ihr euch aber nicht lenken lassen. Versucht langsam wieder mehr mit dem Pferd zu machen und vorsichtig zu trainieren. Das Pferd komplett stehen zu lassen ist sogar schädlich für die beschädigten Sehnen (Sehnenverwachsung) und da kann man dann nichts mehr machen.
PS: Durchblutungsfördernde Cremes wie Hepathromb könnt ihr auch eine Weile weiter geben als nur das erste halbe Jahr, schadet auf jedenfalls nix.
Naja, die Frage ist ja was genau ihr mit dem "Training" erreichen wollt?
Wenn es nicht mehr geritten werden soll, dann rate ich jetzt einfach mal dass erreicht werden soll, dass es mit anderen auf der Koppel stehen soll?
Dafür sollte es eig ausreichen sich an die Anweisungen des TAs zu halten. Geht weiter mit ihr spazieren und wenn der TA das Okay gibt dann könnt ihr in langsamen Schritten wieder damit anfangen ihr "freie" Bewegung zukommen zu lassen und das dann langsam ausbauen.
Darüber solltest du dich mit der Besitzerin und dem Tierarzt unterhalten. Niemand fremdes kann wissen, was aus dem Pferd werden soll und wie die Prognosen dafür sind. Matschigen oder steinigen Boden würde ich auch beim Spazierenführen meiden.
Zu allererst mal entscheidet die Besitzerin was mit dem Pferd noch gemacht werden soll und was nicht. Wenn sie das Pferd nicht mehr reiten möchte dann steht es dir als PB auch nicht zu diese Entscheidung in Frage zu stellen.
Sollte sie sich doch dazu entschließen das Pferd wieder antrainieren zu wollen dann muss das in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt passieren und nicht aufgrund Ratschlägen irgendwelcher Leute im Internet. Wir kennen das Pferd nicht, wir kennen den genauen Verlauf nicht und haben das Pferd nie laufen gesehen. Wie sollen wir also sagen wie belastbar das Pferd ist?
Also bitte - beginnt jetzt auf keinen Fall eigenmächtig mit irgendwelchen "Übungen" sondern sucht erstmal die Rücksprache mit dem TA. Der wird euch schon sagen ob er es für ratsam hält das Pferd wieder anzutrainieren und wenn ja wie ihr da vorgehen sollt.